Stolz präsentieren Thomas Visti, CCO und Vice President von Universal Robots, und Esben H.

Stolz präsentieren Thomas Visti, CCO und Vice President von Universal Robots, und Esben H. Østergaard, einer der "Väter" des Leichtbauroboterarms und heute CTO des Unternehmens, den neuen UR 10. (Bild: Annika Mentgen)

von Annika Mentgen

DK-ODENSE. Universal Robots – der Roboterhersteller aus dem dänischen Odense – startet voll durch. Erstmals schlug der Leichtbauroboterarm UR 5 der Dänen auf der Automatica 2010 so richtig ein. Er ist zwar nicht der einzige Leichtbauroboter auf dem Markt – vor allem die Arme von Schunk und Kuka sieht man sofort vor Augen -, aber einer, der es in sich hat, besetzt er doch ganz klar eine Nische.

Denn die Vision der Köpfe von Universal Robots lautet: „Automation für alle“. Das fängt beim Preis an. Dieser liegt für den UR 5 laut Liste bei 22.000 Euro, die Amortisationszeit beträgt lediglich sechs bis acht Monate. Dazu kommt eine kinderleichte Programmierung (ich konnte mich vor Ort selbst davon überzeugen), die keinerlei Expertenwissen erfordert. Der Roboter ist in der Regel innerhalb eines Tages betriebsbereit.

Direkte Mensch-Roboter-Kooperation möglich

Auch die hohe Flexibilität des Roboterarms ist ein Plus. Mit einem Gewicht von nur 18 kg kann er leicht innerhalb der Produktion umgesetzt werden und wie beispielsweise bei Grundfos lediglich bei Auftragsspitzen „aushelfen“. Und: Der Roboter kann laut Universal Robots und der Zertifizierung des Danish Technological Institute, Centre for Materials Testing, ohne Abschirmung direkt neben dem Menschen arbeiten.

Der Roboter entspreche mit seinen Betriebseigenschaften den Anforderungen an den kollaborierenden Betrieb. Hier könnten sich die Vorschriften in Zukunft verschärfen, doch auf Nachfrage, wie Universal Robots darauf reagieren wird, versichert man mir, dass man auf alle Eventualitäten vorbereitet sei. Die direkte Mensch-Roboter-Kooperation macht den Roboterarm interessant für eine breite Zielgruppe. Im Fokus stehen für Universal Robots dabei ganz klar kleine und mittelständische Unternehmen.

Auf Erfolg programmiert: 1.300 % Umsatzsteigerung in nur vier Jahren

Die dänische Firma wächst enorm schnell. Waren vor drei Jahren noch sechs Mitarbeiter Teil des Unternehmens, sind es heute bereits 40. Verkauften die Dänen 2011 noch rund 400 Roboter, liegt der Plan für 2012 bei 800 bis 1 000 Einheiten. Und der Umsatz klettert steil nach oben. 2009 betrug er noch 0,5, im vergangenen Jahr bereits 6,5 Mio Euro – eine Steigerung um 1 300 % in nur zwei Jahren. Und für 2012 plant Universal Robots einen Umsatz von 14 Mio Euro – nochmals eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von rund 215 %.

Neuer Leichtbauroboterarm UR 10

Dazu beitragen soll auch der neue Leichtbauroboter UR 10. Der Listenpreis liegt bei 28.000 Euro, mit einer Traglast von 10 kg ist er doppelt so stark wie das erste Produkt aus dem Hause Universal Robots. Seine Reichweite liegt bei 1 300 mm (UR 5: 850 mm). Der UR 10 war für die Dänen auch ein Stück weit Forschungsprojekt. Denn: Das komplette Motorendesign wurde überarbeitet und verbessert. Dieses wird künftig auch beim kleineren UR 5 zum eingebaut.

Die Null-Serie des neuen Roboters ist bereits ausgeliefert, Anfang April fällt der Startschuss für die Serienfertigung. „Die Nachfrage ist schon jetzt sehr hoch“, erklärt Thomas Visti, CCO und Vice President des Unternehmens. „In diesem Jahr wollen wir von dem neuen UR 10 mindestens 200 Stück verkaufen.“

Neu ist auch die Prozess-Software von Universal Robots. Stattet man den UR 5 oder 10 damit aus, könne der Roboterarm beispielsweise auch konstante Geschwindigkeiten auf einer Bahn fahren. „Die Prozess-Steuerung bedeutet eine Verdoppelung unseres Marktpotenzials“, freut sich CEO Enrico Krog Iversen.

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