Eröffnung des Zentrums für Systemzuverlässigkeit / Elektromobilität ZSZe (v.l.n.r.): Cornelia

Eröffnung des Zentrums für Systemzuverlässigkeit / Elektromobilität ZSZe (v.l.n.r.): Cornelia Zuschke, Bau-Dezernentin Wissenschaftsstadt Darmstadt, Prof. Dr.-Ing. Tobias Melz, komm. Institutsleiter Fraunhofer LBF, Staatssekretär Ingmar Jung, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, und Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl, Vorstand Fraunhofer-Gesellschaft am neu vorgestellten Konzeptfahrzeug GEV/one. - (Bild: Claus Borgenheimer)

Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF hat in Darmstadt das neue “Zentrum für Systemzuverlässigkeit / Elektromobilität ZSZ-e” eröffnet.

Im ZSZ-e werden die LBF-Forscher neue Prüfprozeduren und -richtlinien für Hochvolt-Batteriesysteme entwickeln und multiphysikalische Prüfungen für komplette Batterien, Batteriemodule oder Komponenten durchführen, so das LBF. Dazu stündene Laborflächen in einem eigenen Gebäude, Büroarbeitsplätze, Seminar- und Besprechungsräume sowie modernste Prüfanlagen zur Verfügung.

Arbeitsschwerpunkt im neuen ZSZ-e wird unter anderem sein, geeignete Prüfprozeduren für Hochvolt-Batteriesysteme zu entwickeln und im Kundenauftrag Tests hinsichtlich sicherer Funktion, Leistung sowie Zuverlässigkeit und Alterungseffekte durchzuführen. Am Fraunhofer LBF ist mit dem ZSZ-e eine moderne Entwicklungs- und Forschungsumgebung entstanden, die den Anforderungen im Bereich der Elektromobilität in besonderer Weise Rechnung trägt.

Im neuen Gebäude für dynamische Prüfungen ist laut LBF ein in seiner Art einzigartiger multiaxialer Schwingtisch für Traktionsbatterien untergebracht. Dieser Prüfstand biete neue Möglichkeiten für die laborgestützte Betriebslastensimulation mit überlagerten mechanischen, thermo-klimatischen und elektrischen Lasten.

Das Fraunhofer LBF stellt darüber hinaus erstmals sein neues generator-elektrisches Fahrzeug “GEV/one” vor, das derzeit in der Testphase ist und einen Dialogbeitrag für alternative Fahrzeugkonzepte in der Elektromobilität darstellt.

Zur Eröffnung des ZSZ-e betonte Staatssekretär Ingmar Jung vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst HMWK in seinem Grußwort “Forschung und Entwicklung der Batterietechnologie sind Voraussetzungen dafür, dass sich Elektroautos durchsetzen können. Das Zentrum für Systemzuverlässigkeit / Elektromobilität ZSZ-e ist ein wichtiger Schritt, um eine moderne und klimaneutrale Fortbewegung in Hessen zu fördern und Hessens Wirtschaft zu stärken.”

Weitere Grußworte richteten Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl, Vorstand Technologiemarketing und Geschäftsmodelle der Fraunhofer-Gesellschaft, sowie Cornelia Zuschke, Planungs-, Bau-, Verkehrs- und Umweltdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt, an die Gäste.

Seit mehr als zehn Jahren ist die Systemzuverlässigkeit fester Bestandteil im Institutsnamen des Fraunhofer LBF. Kontinuierlich hat das Institut in dieser Zeit Know-how aufgebaut. “Generell hat die Komplexität der Systeme stark zugenommen. Die Elektromobilität ist hierfür nur das aktuellste, jedoch sehr spannende Beispiel. Der Bau des Zentrums für Systemzuverlässigkeit / Elektromobilität ZSZ-e war also eine logische Entwicklung”, erklärte Tobias Melz, kommissarischer Leiter des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, anlässlich der Eröffnung.

Highlight im neuen ZSZ-e ist ein in seiner Art einzigartiger Hochleistungsprüfstand für Batteriesysteme, der in einem separaten Prüfgebäude untergebracht ist. “Damit ist es möglich, thermische und klimatische Bedingungen, elektrische Lasten und auch hochdynamische mechanische Größen, zum Beispiel aus der Schlechtweganregung, simultan auf das Prüfobjekt einwirken zu lassen”, erläutert TMelz.

Insgesamt haben der Bund und das Land Hessen das neue ZSZ-e mit 16,8 Millionen Euro zu je 50 Prozent finanziert. Das Gebäude für dynamische Prüfung (Batteriegebäude) hat inklusive des Batterieprüfstandes zusätzlich 5,3 Millionen Euro gekostet. Davon hat die Fraunhofer Gesellschaft knapp 1,9 Millionen Euro finanziert, den Rest das Fraunhofer LBF.

Fraunhofer LBF/Stefan Weinzierl

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