Baumaschinen wie Bagger, Muldenkipper, Bulldozer oder Raupen gelten mithin als die Popstars im Maschinenbau. Die Marken haben teils regelrechte Fanclubs - wir zeigen Ihnen hier die größten Baumaschinenhersteller der Welt.

Baumaschinen wie Bagger, Muldenkipper, Bulldozer oder Raupen gelten mithin als die Popstars im Maschinenbau. Die Marken haben teils regelrechte Fanclubs - wir zeigen Ihnen hier die größten Baumaschinenhersteller der Welt. (Bild: Miljan Živković - stock.adobe.com)

Kurz vorgestellt: Das sind die Baumaschinenhersteller im Rankings

Sechs der weltweit größten Hersteller von Baumaschinen stammen aus Asien, drei davon aus China. Die Xuzhou Construction Machinery Group, kurz: XCMG, ist Chinas stärkster Player im Baumaschinen-Geschäft. Was Umsatz und Marktanteil angeht, liegt Sany nur knapp hinter XCMG. Zoomlion ist das dritte chinesische Unternehmen, das es in die Top 10 geschafft hat. Ungefähr 19.000 Menschen sind für den Baumaschinenhersteller tätig, gefertigt werden Baumaschinen und andere Nutzfahrzeuge für Landwirtschaft oder Feuerwehren.

Der größte japanische Baumaschinenhersteller ist Komatsu. Die Gruppe beschäftigt fast 63.000 Mitarbeitende, umfasst 185 Unternehmen und betreibt weltweit 25 Fabriken. Der zweite Baumaschinenhersteller aus Japan ist Hitachi Construction Machinery, eine Tochtergesellschaft des Mischkonzerns Hitachi, welcher übrigens zu den 20 umsatzstärksten Tech-Unternehmen der Welt gehört. Aus Seoul in Südkorea stammt Doosan Infracore. Auch dieser Hersteller gehört zu einem großen Mischkonzern: Doosan.

Caterpillar (oder kurz CAT) ist der größte Baumaschinenhersteller der Welt und belegt Platz 62 auf der Fortune 500 Liste. Entstanden ist das Unternehmen 1925 in Peoria, Illinois; seit 2017 ist der Hauptsitz in Deerfield, Illinois. Der zweite Baumaschinen-Gigant der USA ist John Deere. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz ebenfalls im Bundesstaat Illinois und ist vor allem in der Landtechnik stark.

Das schwedische Unternehmen Volvo Construction Equipment, kurz Volvo CE, ist Teil der Volvo Gruppe, dem großen schwedischen Nutzfahrzeughersteller, der nicht mit dem gleichnamigen Automobilhersteller verwechselt werden sollte. Der Baumaschinenhersteller, der insbesondere hierzulande die Baustellen mit seinen Maschinen prägt, ist Liebherr. Bis heute wird die Firmengruppe, die mittlerweile auch in vielen anderen Branchen aktiv ist, von der Familie Liebherr geführt.

Deutsche Bauindustrie bleibt optimistisch

Seit 2016 kannte die Bauindustrie und die Baumaschinen-Branche weltweit nur noch eines: Wachstum. Dann kommt die Coronakrise. Baustellen werden vereinzelt stillgelegt oder die Arbeit läuft nur noch unter Einschränkungen ab, Fachkräfte können aufgrund von Grenzschließungen nicht einreisen und Materiallieferungen bleiben wegen stockender Lieferketten aus.

Doch die deutsche Bauindustrie insgesamt bleibt optimistisch. Sie profitieren noch von Auftragsbeständen aus der Vergangenheit, diese wurden bisher nur selten storniert, sondern wo notwendig lediglich verschoben. "Wir haben die Herausforderungen durch die Coronakrise gut gemeistert. Während die gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung in den ersten drei Quartalen preisbereinigt um 5,8 Prozent zurückging, legte sie im Baugewerbe real um 2,0 Prozent zu." Dieses Fazit für das Corona-Jahr 2020 zogen die beiden Präsidenten des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Peter Hübner und Reinhard Quast, anlässlich der Jahrespressekonferenz der beiden Bauspitzenverbände.

Baumaschinenhersteller mit Zuversicht

Die deutschen Baumaschinenhersteller bleiben ebenfalls zuversichtlich, auch wenn die Zahlen deutlich dramatischer aussehen: Allein bis Mai 2020 ging der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent zurück, weshalb der VDMA Fachverband Baumaschinen und Baustoffanlagen von einem Umsatzrückgang von 10 bis 30 Prozent für das Jahr 2020 ausgeht.

Auf dem Weltmarkt wird es nur unwesentlich anders aussehen. Bis Mai 2020 wurde bereits ein Minus von 15 Prozent registriert, für das Gesamtjahr rechnet der VDMA mit einer weiteren Verschlechterung; in Europa vermutlich mit circa minus 25 Prozent.

Der Maschinenabsatz selbst sank weniger stark. Bis Mai 2020 verkauften deutsche Baumaschinenhersteller acht Prozent weniger Maschinen. Die Hersteller lebten also von ihrem Auftragsbestand und von Abverkäufen. Dieser Rückgang ist laut Einschätzungen des VDMA lediglich etwas geringer als der ohnehin zyklisch erwartete konjunkturelle Abschwung nach dem extremen Boom der vergangenen Jahre.

Wie stark die Baumaschinenbranche vor der Coronakrise war, zeigt eine Datenerhebung der KHL Group, die jährlich die 'International Construction Yellow Table' veröffentlicht, in der die 50 umsatzstärksten Baumaschinenhersteller weltweit gelistet werden. Allein diese 50 Unternehmen machten im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 203 Milliarden US-Dollar Umsatz, was eine Steigerung von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist. In den Jahren zuvor betrugen die Steigerungen übrigens 13,5 Prozent (2018) und 25,5 Prozent (2017).

Die größten Baumaschinenhersteller der Welt sind Caterpillar, Komatsu, XCMG, Sany, Zoomlion, John Deere, Volvo, Hitachi, Liebherr und Doosan Infracore.
(Bild: Statista)

Situation auf dem Weltmarkt für die Baumaschinenbranche

Auf dem Weltmarkt wird es nur unwesentlich anders aussehen. Bis Mai 2020 wurde bereits ein Minus von 15 Prozent registriert, für das Gesamtjahr rechnet der VDMA mit einer weiteren Verschlechterung; in Europa vermutlich mit circa minus 25 Prozent.

Der Maschinenabsatz selbst sank weniger stark. Bis Mai 2020 verkauften deutsche Baumaschinenhersteller acht Prozent weniger Maschinen. Die Hersteller lebten also von ihrem Auftragsbestand und von Abverkäufen. Dieser Rückgang ist laut Einschätzungen des VDMA lediglich etwas geringer als der ohnehin zyklisch erwartete konjunkturelle Abschwung nach dem extremen Boom der vergangenen Jahre.

Wie stark die Baumaschinenbranche vor der Coronakrise war, zeigt eine Datenerhebung der KHL Group, die jährlich die 'International Construction Yellow Table' veröffentlicht, in der die 50 umsatzstärksten Baumaschinenhersteller weltweit gelistet werden. Allein diese 50 Unternehmen machten im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 203 Milliarden US-Dollar Umsatz, was eine Steigerung von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist. In den Jahren zuvor betrugen die Steigerungen übrigens 13,5 Prozent (2018) und 25,5 Prozent (2017).

Unsere Bildergalerie zeigt Ihnen die Unternehmen, die es in die Top 10 geschafft haben - mit den jeweiligen Umsätzen aus 2019 sowie dem Marktanteil des jeweiligen Unternehmens am Weltmarkt:

Die Trends der Baumaschinen-Branche: Elektrifizierung und Digitalisierung

Wie die Top 10 der Baumaschinenhersteller in Zukunft aussehen wird, hängt unter anderem davon ab, wie gut die jeweiligen Unternehmen es schaffen, den Bedingungen der Baustellen der Zukunft gerecht zu werden. Vor allem zwei Trends zeichnen sich hier ab, wie auch in vielen anderen Branchen: die Elektrifizierung und die Digitalisierung.

Der Treiber der Elektrifizierung: Baumaschinen müssen sich an verschärfte Umweltgesetze anpassen. "In vielen Städten und Ländern werden die Emmissionsvorschriften für Feinstaub, Stickoxide und Lärm verschärft", erklärt Andreas Tschiesner, Seniorpartner bei der Unternehmensberatung McKinsey. "Immer mehr Kommunen fordern in Ausschreibungen zudem, dass Bauunternehmer Maschinen einsetzen, die möglichst wenig Kohlendioxid ausstoßen."

Elektrifizierung schreitet weiter voran

Bei kleinen Baumaschinen schreitet die Elektrifizierung schnell voran. Beispielsweise präsentierte Wacker Neuson 2020 den vollelektrischen Minibagger EZ17e und baut damit seine Zero-Emission-Reihe weiter aus. "Bereits 2015 haben wir den ersten Akkustampfer auf den Markt gebracht und von Vornherein ein nachhaltiges System aufgebaut. Heute kann der modulare Akku in sieben Geräten verwendet werden", kommentiert Alexander Greschner, Vertriebsvorstand der Wacker Neuson Group, die Erweiterung durch den Minibagger. "Mit nunmehr zwölf Maschinen kann eine gesamte innerstädtische Baustelle vollkommen frei von Abgasemissionen betrieben werden – und das ohne Einschränkungen im Arbeitsablauf oder bei der Leistung."

Werden die Maschinen größer, wird die Mission schwieriger. "Bei ganz großen Maschinen gibt es derzeit kaum Elektrifizierungspotenzial", räumt Tschiesner ein. Dennoch könnten Baumaschinenhersteller einer Studie von McKinsey zufolge mehr als 14 Milliarden Euro zusätzlich umsetzen, wenn ihre Kunden nur jede fünfte Maschine durch ein Gerät mit Akku ersetzen würden. Die emissionsfreien Maschinen kosten zwar bis zu 90 Prozent mehr als Rüttler, Stampfer oder Minibagger mit Dieselmotor. Dafür sinkt der Aufwand für Treibstoff und Wartung um bis zu zwei Drittel.

Reduzierte Emissionen und mehr Nachhaltigkeit lassen sich aber nicht nur über elektrische Antriebe erreichen, auch die Digitalisierung kann dabei helfen.

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