Industrie 4.0

Mithilfe von Beschleunigungs- und Vibrationssensoren analysiert Fingerprint“ die Bewegungen der Maschinenachsen. - (Bild: EMAG)

Mit Blick auf die Möglichkeiten von „Industrie 4.0“ hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine erstaunliche Zielsetzung formuliert. So sei es mithilfe der Digitalisierung möglich, die industrielle Wertschöpfung in den nächsten zehn Jahren um 250 Milliarden Euro zu steigern.

Wie konsequent der Maschinenbau daran arbeitet, die dafür notwendige (digitalisierte) Produktionstechnologie bereitstellen zu können, zeigt die Entwicklung innerhalb der EMAG Gruppe. Die Experten haben die Vision, die Sensor-, Betriebs- und Produktionsdaten der Werkzeugmaschinen zukünftig umfassend zu nutzen.

Unter Hochdruck arbeiten die Maschinenbauer von EMAG daran, den Produktionsprozess zu digitalisieren. Im Kern geht es für sie darum, Maschinen und Systemkomponenten miteinander zu vernetzen und mithilfe der erfassten Daten die Produktivität des Prozesses zu verbessern.

Auf dieser Basis steht bereits heute ein umfangreiches Portfolio von Software-Tools in den vier Themenfeldern „Überwachung“, „Analyse“, „Wartung und Instandhaltung“ sowie „Arbeitsvorbereitung“ zur Verfügung, wie eine präzise Auflistung und Beschreibung auf der EMAG Webseite deutlich macht.

Maschinen im Blick behalten

Beispiel „MultiMachineMonitor“: Diese App aus dem Bereich „Überwachung“ hilft Anwendern dabei, eine oder mehrere EMAG Maschinen detailliert im Blick zu behalten – und das per externem Device. Wie kann man sich das vorstellen? Der Anwender sieht diverse Meldungen auf unterschiedlichen Ebenen: Eine Übersicht zeigt etwa die Gesamtzahl der Meldungen in einer Halle.

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„MachineStatus“ zeigt Werte wie produzierte Stückzahl oder Stromverbrauch in schnell erfassbaren Diagrammen an . (Bild: EMAG)

Außerdem wird per Icon jede einzelne Maschine dargestellt – und das inklusive genauer Informationen zum Hallenstandort und der dazugehörigen Fertigungslinie. Außerdem erfährt der User, welche Maschinen gerade produzieren, auf Teile warten oder gewartet werden. Aktuell haben die Spezialisten diese Software-Lösungen optimiert.

Im Zentrum stand dabei die Bedienoberfläche. Sie ist noch übersichtlicher und lässt sich intuitiver bedienen. Per Filterfunktion ist es beispielsweise möglich, sich nur Maschinen mit technischem Hinweis anzeigen zu lassen. Auf diese Weise kann der User etwaige Störungen oder lange Wartungsphasen direkt erkennen und Maßnahmen einleiten.

Zentrale Infos auf einen Blick

Ähnlich interessant im EMAG Software-Portfolio ist die App „MachineStatus“ – ihre „Usability“ wurde ebenso verbessert: Die neue Darstellung erleichtert es grundsätzlich, die anfallenden Daten zu analysieren und es gibt insgesamt mehr Analysemöglichkeiten. Aber welche Informationen liegen vor? User sehen auf ihrem PC, Smartphone oder Tablet wichtige Werte wie Stückzahl, Messergebnisse oder Stromverbrauch.

Dabei kommen Liniendiagramme mit Verlaufsdarstellung, Balkendiagramme oder zentrale Kennzahlen zum Einsatz. Das eröffnet weitreichende Möglichkeiten: Wenn zum Beispiel zu lange Rüstzeiten, Maschinenausfälle oder ungewöhnlich niedrige Taktzeiten in der Produktion auftreten, bekommt das der Produktionsplaner mithilfe dieser Software-Lösung mit.

Dabei kann er auch den Energieverbrauch mehrerer Operationen oder den Werkzeugverschleiß einzelner Maschinen miteinander vergleichen. Einfach gesagt: „MachineStatus“ hilft dabei, etwaige Schwachstellen in der Produktion zu finden.

Die technische Struktur von MultiMachineMonitor“ und „MachineStatus“ ist übrigens vergleichbar: Bei beiden Lösungen kommt der WLAN-Router „EMAG Wifi SecureConnect“ zum Einsatz. Er sorgt für die Vernetzung der Maschine mit den Endgeräten. Dazu gibt es eine Software, die auf der NC-Steuerung der Maschine installiert wird und die Daten für die Endgeräte zur Verfügung stellt. Für die mögliche Analyse des Maschinenenergieverbrauchs steht zudem ein optionaler Sensor zur Verfügung.

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Per „MultiMachineMonitor“ ist es möglich, eine oder mehrere EMAG Maschinen im Blick zu behalten. - (Bild: EMAG)

Wie geht es bei EMAG weiter?

Der Industrie-4.0-Wandel vollzieht sich schnell. Als „Möglichmacher“ arbeitet der internationale Maschinenbau an zahlreichen neuen Lösungen – EMAG macht hier keine Ausnahme. Gerade im letzten Jahr haben die Spezialisten mit Hauptsitz in Salach bei Göppingen große Entwicklungsschritte vollzogen. Ein Beispiel dafür ist die Optimierung des Diagnoseprogramms „Fingerprint“.

Es wurde bislang von EMAG Servicemitarbeitern eingesetzt, um Informationen über den Zustand der mechanischen Baugruppen und Komponenten einer Maschinenachse zu sammeln – ihre Bewegungen werden mithilfe von Beschleunigungs- und Vibrationssensoren analysiert (mehr zu „Fingerprint“ finden Sie hier).

Zukünftig läuft „Fingerprint“ automatisiert ab, so das Ziel der Entwickler. Dabei analysiert das Programm laufend die Messungen und informiert selbstständig über mögliche Maßnahmen. Die Entwicklung der dazugehörigen Algorithmen läuft aktuell.

Mehrwert für den Kunden

„Vernetzte Fertigung für eine vernetzte Welt“, so lautet der Slogan von EMAG in einem eindrucksvollen Kurzfilm. Unter diesem Motto arbeiten die Maschinenbauer an vielen „Stellschrauben“ im großen Themenfeld „Industrie 4.0“. Dabei entstehen Lösungen, die echten Mehrwert im täglichen Produktionseinsatz garantieren. Die Teilefertigung wird also effizienter oder prozesssicherer. Das dazugehörige Software-Portfolio ist als Baukastensystem angelegt und wird laufend erweitert.

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