Wechsel von Manuell- zu RPA-Prozessen

Wie Sie mit RPA Effizienzpotenziale in der Produktion heben, lesen Sie im Beitrag. (Bild: Olivier Le Moal/stock.adobe.com)

Robotic-Process-Automation-Lösungen (RPA) automatisieren Unternehmens-Prozesse durch das Nachahmen von menschlichen Tätigkeiten und greifen dabei wie Mitarbeiter auf Systeme zu. Diese Software-Roboter, eigentlich digitale Assistenten, kommen klassischerweise in Bereichen wie Finance, Controlling, oder Kundenservice zum Einsatz – also überall dort, wo es für Mitarbeiter viele repetitive, manuelle Aufgaben gibt. Die Einsatzszenarien von RPA mit Blick auf die Prozesse in der smarten Fabrik (Industrie 4.0) wurden dagegen lange unterschätzt. Dabei bietet RPA gerade im Produktionsumfeld interessante Potenziale als Brückentechnologie auf dem Weg zu einer vollständigen digitalen Transformation und Automatisierung. Warum das so ist, lesen Sie hier.

Robotic Process Automation: Die wichtigsten Potenziale für die Digitalisierung

  • Skalierbarkeit & Flexibilität
  • Genauigkeit, Konsistenz & Zuverlässigkeit
  • Überprüfbarkeit & Einhaltung von Compliance-Regeln
  • Kosteneinsparung
  • Produktivität & Effizienz
  • Wissensmanagement

RPA-Einsatzszenarien in der Produktion

RPA kommt überall dort zum Einsatz, wo es für eine Prozessautomatisierung und -standardisierung keinen überzeugenden Business Case für ein hohes IT-Investment gibt. Ein typisches Szenario ist etwa das Berichtswesen. Da auf dem Shopfloor sehr individuelle Anforderungen herrschen und jeweils unterschiedlichen Kennzahlen und Reports benötigt werden, erfolgt die Zusammenstellung meist manuell. Meister und Teamleiter führen dabei in einem zeitraubenden und fehleranfälligen Prozess Daten aus Exceltabellen, ERP- und Produktionssystemen, oder weiteren Quellen zusammen und bereiten sie auf.

Auch die Übertragung von Daten aus ERP- in CAD-Systeme, oder das regelmäßige Überprüfen von OEM-Portalen durch die Zulieferer sind Beispiele für zeitaufwändige manuelle Tätigkeiten, deren Automatisierung mit einem großen System sich nicht rechnet. Hier entfalten digitale Assistenten ihre Wirkung und sorgen für deutlichen Effizienzgewinne.

Begünstigt wird diese Entwicklung durch einen äußerst dynamischen RPA-Markt, der sowohl von aufstrebenden Start-ups, wie etwa Ui Path, als auch von digitalen Champions, wie Microsoft, beackert wird. Immer mehr Unternehmen stellen Lösungen zur Verfügung, die auch ohne umfassende Programmierkenntnisse intuitiv bedient werden können, entwickeln rund um ihr Portfolio Ökosysteme und offene Trainings-, Service- und Beratungskonzepte und fördern den Austausch zwischen den Anwendern.

Digitalisierung: Woran RPA-Projekte oft scheitern

Dieser Trend zeigt, dass die Roboter-Technologie selbst heute nicht mehr der limitierende Faktor bei der Implementierung digitaler Assistenten ist. Dagegen erwiesen sich ein fehlendes Prozessverständnis und eine unzureichende Prozessanalyse sowie ein inkonsequentes Change Management immer wieder als kritische Faktoren bei RPA-Projekten.

Um dem entgegenzuwirken, müssen einerseits Informationen zum Fokus der Roboter-Technologie klar kommuniziert werden: Digitale Assistenten nehmen im Team einfache, monotone Dinge ab und erleichtern die Arbeit. Sie substituieren Aufgaben – aber keine Mitarbeiter-Rollen.

RPA: Typische Aufgaben eines digitalen Assistenten.
RPA: Typische Aufgaben eines digitalen Assistenten. Grafik: ROI-Efeso
Sebastian Grundstein, ROI
Dr. Sebastian Grundstein ist RPA-Experte bei der Unternehmensberatung ROI-Efeso. (Bild: ROI-Efeso)

Andererseits müssen im Vorfeld des Projekts die Prozesse genau analysiert werden, um eine transparente Sicht auf die Anzahl der Prozessvarianten, besondere Komplexitäten und etablierte, aber nicht formalisierte Routinen zu erhalten. Diese Transparenz hat häufig zur Folge, dass vor der Einführung digitaler Assistenten die betroffenen Prozesse verändert werden müssen, um die Anzahl der Varianten und Ausnahmen zu reduzieren – und damit auch die Anzahl der Prozess-Stopps, die der digitale Assistent bei einer ihm unbekannten Prozessvariante grundsätzlich vollzieht. RPA ist damit mitnichten ein Software-Thema, sondern ein Ansatz, der unmittelbar an der Ablauforganisation im Unternehmen ansetzt.

UiPath software robot at work processing invoices in SAP. Quelle: UiPath

Effektive Brückentechnologie auf dem Weg zur Digitalisierung

Die industrielle Digitalisierung bleibt auch in den kommenden Jahren ein heterogenes Feld, das von einem Nebeneinander zahlreicher Systeme und Schnittstellen sowie Prozessbrüchen geprägt sein wird. Der Nordstern in der Software-Welt, die Integration aller Systeme und die vollständige Digitalisierung der Prozesslandschaft, kann auf Sicht nicht erreicht werden. Robotic Process Automation wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, diese Vielfalt effizient zu beherrschen und ist somit ein wichtiger Baustein der Digitalisierung. 

5 Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Implementierung digitaler Assistenten

  • Automatisieren Sie die attraktivsten Prozesse nach einer Potenzialanalyse!
  • Bauen Sie interne Kompetenzen in einem Center of Excellence auf!
  • Begleiten Sie die Einführung mit einer gezielten Stakeholder-Kommunikation!
  • Definieren Sie klare Rollen und Verantwortlichkeiten!
  • Berechnen Sie den ROI nicht nur für Piloten, sondern für die Summe aller Anwendungsfälle!

Sie benötigen Unterstützung in der Implementierung von RPA-Systemen in Ihrer Produktion? Mehr Informationen zum Thema bietet die Unternehmensberatung ROI-Efeso HIER. Experte und Ansprechpartner zu RPA ist Dr. Sebastian Grundstein, ROI-EFESO, grundstein@roi.de

Industrie 4.0: Award von ROI-Efeso und der Zeitschrift PRODUKTION

Digitale Assistenzsysteme, Data Analytics, künstliche Intelligenz oder Machine Learning verändern die Wertschöpfungsprozesse der produzierenden Industrie in rasanter Geschwindigkeit. Unternehmen, die es schaffen, diese Digitalisierungs-Technologien, -Werkzeuge und -Systeme erfolgreich in ihre Wertschöpfungsprozesse zu integrieren, gehören zu den Taktgebern der Industrie 4.0. Sie zeichnet ROI-Efeso gemeinsam mit der Fachzeitung PRODUKTION seit 2013 mit dem Industry 4.0 Award aus – einem der wichtigsten Benchmarks für Digitalisierungs-Projekte und Industrie-4.0-Best-Cases.

 

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