igus erweitert den Umfang seines 3D-Druckservices: Ab sofort lassen sich chemikalienbeständige schmierfreie Tribopolymer-Bauteile im Selektiven Lasersintern (SLS) fertigen. Möglich macht diesen Evolutionsschritt ein neues Druckmaterial für SLS-Drucker: iglidur I10 ist resistent gegen Säuren, Basen, Alkohole sowie Fette und eignet sich daher unter anderem für den Einsatz in Anlagen der Galvanik- und Lebensmittelindustrie.
Das neue SLS-Druckmaterial iglidur I10 ist nicht nur beständig gegen Säuren, Basen, Alkohole, Fette und Öle. Es zeichnet sich auch durch geringe Feuchtigkeitsaufnahme, hohe Zähigkeit und hohe Duktilität aus – darunter versteht man die Eigenschaft eines Werkstoffs, sich unter Scherbelastung vor einem Bruch dauerhaft zu verformen. Iglidur I10 ist somit ein ideales Material für gewichtssparende industrielle Funktionsbauteile mit elastischen Eigenschaften.
Hohe Lebensmittelsicherheit: Neues SLS-Druckmaterial ist FDA-konform
Anwendungen für das neue Druckmaterial gibt es zahlreiche. So kommt iglidur I10 zukünftig verstärkt in der Galvanikindustrie zum Einsatz. Hier müssen 3D-gedruckte Bauteile, die sich in elektrolytischen Bädern für Beschichtungsprozesse befinden, resistent gegen Säuren sein. Ansonsten drohen Defekte und schlimmstenfalls Anlagenausfälle.
„Das neue Material ist aber auch für Anwendungen in der Verpackungs- und Lebensmittelindustrie interessant“, sagt Tom Krause, Leiter Geschäftsbereich Additive Fertigung bei igus. „Denn als einer der wenigen Hersteller haben wir das SLS-Druckmaterial nach den Vorgaben der US-amerikanischen Lebensmittelüberwachungs-behörde FDA zertifizieren lassen.“ Das neue Material entspricht zudem der EU-Verordnung 10/2011, die eine Unbedenklichkeit des Kunststoffes im Kontakt mit Lebensmitteln bescheinigt.
3D-Druckservice fertigt Industriebauteile innerhalb weniger Tage
igus wird das neue Druckmaterial auch im hauseigenen 3D-Druckservice anbieten. Kunden können dann online eine STEP-Datei mit dem 3D-Modell des gewünschten Bauteils hochladen und die Stückzahl sowie das Druckmaterial wählen. igus fertigt die schmier- und wartungsfreien Elemente daraufhin mit 3D-Druckern für das Selektive Lasersintern. Dabei verschmilzt ein Laser hauchdünne Pulverschichten des Materials auf einer Bauplattform, die sich schichtweise absenkt.
Schritt für Schritt entsteht auf diese Weise das Bauteil. „Das Verfahren hat den Vorteil, dass es ohne Werkzeuge auskommt und somit gerade bei Prototypen und Kleinserien deutlich günstiger und schneller ist als klassische Verfahren wie der Spritzguss“, erklärt Krause. So hält der Kunde in der Regel fünf Tage nach Auftragseingang das 3D-gedruckte Bauteil aus iglidur I10 in den Händen.