Die eigens entwickelte Technologie ist luftfahrtzertifiziert und bietet eine Reinigungswirkung, die jener der heute in den meisten Wartungshandbüchern (Aircraft Maintenance Manuals, kurz: AMMs) beschriebenen Standardverfahren weit überlegen ist. Das Verfahren stellt damit eine ganzheitliche und chemiefreie Lösung für den Zustandserhalt von Flugzeugtanks, insbesondere bei größeren Business Jets.
Insbesondere für Betreiber größerer VIP- und Geschäftsreiseflugzeuge mit langen Bodenstandzeiten in heißen und feuchten Weltregionen kann die Ansammlung mikrobieller Verunreinigungen in Kraftstofftanks ein großes Problem im Hinblick auf den Zustand des Kraftstoffsystems und die strukturelle Integrität der Tanks darstellen. Die Probleme werden in der Regel auf die Bildung und Anhäufung des sogenannten Biofilms in den Tanks zurückgeführt, der zur Verstopfung der Kraftstofffilter und zu Korrosion führen kann. Es hat sich gezeigt, dass herkömmliche Methoden diesen klebrigen Biofilm zum einen nur vorübergehend und unvollständig entfernen können. Zum anderen erfordern sie den Einsatz umweltschädlicher chemischer Biozide.
Die von Lufthansa Technik entwickelte Intensivreinigungstechnologie für Strukturtanks hingegen durchbricht den Kreislauf der wiederkehrenden Biofilm-Kontamination dauerhaft. Das Verfahren kann während regulärer Wartungsaufenthalte eines Flugzeugs angewendet werden und arbeitet mit einer Kombination aus Dampfreinigung und Vakuumabsaugung. Damit wird der Biofilm auch in schwieriger zu erreichenden Strukturbereichen, wie beispielsweise an Nietverbindungen, zuverlässig entfernt. Das Verfahren wurde durch die Zulassungen der Part 21J Design Organization des Unternehmens luftfahrtzertifiziert und ist bereits zum Patent angemeldet. Was die Lösung ganzheitlich macht, sind die darin inkludierten Nachuntersuchungen auf Mikrobenrückstände in zahlreichen kritischen Bereichen des Treibstoffsystems. Die Experten für Kraftstoff-Forensik in den Zentrallaboren von Lufthansa Technik in Hamburg haben die Wirksamkeit des Reinigungsverfahrens in diesen Bereichen bereits eindeutig nachweisen können. So konnten sie nach der Behandlung nur noch sehr geringfügige mikrobielle Verunreinigungen gemessen, die weit unterhalb den in den AMMs vorgeschriebenen Grenzwerten liegen.
„Mehrere tausend Filterkomponenten haben unsere Kraftstoff-Forensik bereits durchlaufen. Wir haben daher ein umfassendes Know-how und eine große Datenbank über Verunreinigungen aufgebaut, die heute in Flugkraftstoffen und deren Tanks auftreten können. Mit anderen Worten: Wir wissen genau, worauf wir testen müssen. Die nahezu vollständige Abwesenheit von Mikroben in allen Bereichen, die mit unserem neuen Intensivreinigungsverfahren behandelt wurden, hat uns davon überzeugt, dass wir hier eine wirklich effektive Lösung gefunden haben, um den Teufelskreis der Kontamination von Treibstofftanks zu durchbrechen. Darüber hinaus hoffen wir, dass damit endlich ein Weg aufgezeigt werden kann, um die umweltbelastenden Biozid-Behandlungen, die heute noch in AMMs vorgeschrieben sind, zukünftig abzuschaffen. Wir freuen uns daher auf fruchtbare Gespräche mit der Industrie, um unsere Lösung voranzubringen.“
Quelle: Lufthansa Technik