Um schadensbedingte Ausfallzeiten von Werkzeugmaschinen gering zu halten, gilt es, diverse Ersatzteile zu bevorraten. Weiss sorgt für die professionelle Lagerung und kurzfristige Bereitstellung von Kundenspindeln, bei einer Variante mit besonders hoher Dringlichkeitsstufe sind die Kundenspindeln innerhalb weniger Stunden auslieferbereit.
Die Weiss Spindeltechnologie GmbH bietet für die Wiederherstellung seiner Spindeln ein Stufenmodell an, das sich vor allem in punkto Bereitstellungszeit unterscheidet. Deutlich schneller lässt sich ein Schaden beheben, wenn die wichtigsten Reparaturteile oder gar komplette Ersatzspindeln aufbewahrt werden, am besten im Weiss-Spindelpool.
Bei der Lagerung brauchen vor allem die eingesetzten Wälzlager besondere Aufmerksamkeit. Ohne entsprechende Pflege gibt es insbesondere mit Stahllagern Probleme, wie Weiss-Vertriebs- und Serviceleiter Christian Kleinhenz erklärt: “Entscheidend ist, dass die Lager federnd vorgespannt sind. Der Schmierstoff wird also zwischen Laufbahn und Wälzkörper herausgedrückt, und es entstehen je Wälzkörper zwei ellipsenförmige Berührflächen. Sind Lagerringe und Wälzkörper aus Stahl, kann sich im Laufe der Zeit Korrosion bilden. Das passiert verstärkt dann, wenn die Spindel am Lagerort Schwingungen ausgesetzt wird. Vor allem bei Produktionsbetrieben ist das keine Seltenheit.” Es gilt also, die Spindel vibrationsarm zu lagern. Darüber hinaus müssen die Wälzkörper regelmäßig bewegt werden, um die Kontaktflächen zu verschieben.
Lagerfett regemäßig bewegen und durchmischen
Eine weitere potenzielle Gefahr geht vom Wälzlagerfett aus.
Da die in Wälzlagern eingesetzten Fette nur durch sehr aufwändige und kostenintensive Verfahren aufgefrischt werden können, gilt es zu verhindern, dass sie ihre zentralen Schmier- und Gleiteigenschaften verlieren. Weiss sorgt dafür, indem es die Spindel in den jeweils technisch notwendigen Zeitabständen sogenannten Fettverteilungsläufen unterzieht. “Öl-Luft-geschmierte Spindeln haben diesen Nachteil zwar per Definition nicht, dennoch ist eine regelmäßige Überprüfung auch hier ratsam”, ergänzt der Serviceleiter. Bei diesen Vorgängen erheben die Spezialisten aktuelle Messdaten und vergleichen sie mit denen, die bei der ursprünglichen Abnahme erfasst wurden. Stimmen die Wälzlagerzustandskennwerte überein, wird die Spindel wieder eingelagert, andernfalls werden die Wälzlager ausgetauscht.
Um die Einsatzbereitschaft der Motorspindeln jederzeit gewährleisten zu können, untersucht Weiss im Rahmen der wiederkehrenden Abnahmen auch alle weiteren relevanten Funktionseigenschaften. Bei besonders langen Lagerungszeiten werden darüber hinaus sämtliche elastomeren Bauteile (z. B. Dichtungen) geprüft.
Auf diese Weise hält Weiss die im Pool gelagerten Ersatzspindeln jederzeit funktionsfähig und abrufbereit. Fordert ein Kunde sie schließlich an, wird sie – je nach Vereinbarung – in kürzester Zeit ausgeliefert. Da die Siemens-Tochter international aufgestellt ist, können Kundenspindeln an zahlreichen überregionalen Standorten gelagert und die Lieferzeit damit sehr kurz gehalten werden. nh