Die lebenslange aktive Betreuung einer Lackieranlage von ABB beginnt bei ihrer Auswahl, setzt sich fort über Planung, Inbetriebnahme, Schulung der Mitarbeiter und begleitende Serviceaktivitäten inklusive der Versorgung mit Ersatzteilen bis hin zum Reconditioning der gesamten Anlage oder einzelner Teile.
ABB forciert dabei für ihre Kunden die Strategie des Life-Cycle-Management (LCM) von robotergestützten Lackieranlagen. Dabei spielt das Ersatzteilkonzept Spareconsulting eine wichtige Rolle. Es beginnt bereits bei der Planung der Lackieranlage und reicht über die Wahl der Bauteile bis zu deren Lieferung als Ersatzteil.
Das Spareconsulting verfolgt verschiedene Ziele: Die optimale Auswahl der Komponenten und Teile “bis hin zur Schraube”, die vorausschauende Analyse möglicher Verschleißteile und Verbrauchsmaterialien, eine systematische Zusammenstellung von Wartungs- und Reparaturpaketen, Erstellung einer umfassenden Dokumentation. Diese gewährleistet, dass der Automobilhersteller über die Ersatzteilliste wesentliche Informationen zum jeweiligen Ersatzteil erhält und zusätzlich per Link auch direkt beispielsweise Explosionsdarstellungen und bei Bedarf weitere Dokumente bei ABB einsehen kann.
Damit ist er in der Lage, sofort mögliche Auswirkungen im Umfeld des Teiles erkennen zu können sowie vorausschauend die Wartungs- und Reparaturmaßnahmen zu planen.
Advanced Remote Services
ABB liefert ihren Kunden ab 2016 alle Roboter bereits serienmäßig mit der kompletten Ausstattung zur Fernwartung per Advanced Remote Diagnostics (ARD)-Service. So kann jeder Anwender künftig von den umfangreichen Erfahrungen der bisherigen ARD-Nutzer profitieren.
ARD unterstützt die permanente Beobachtung, Dokumentierung und Übertragung aller wesentlichen Betriebszustände wie Lasten, Temperaturen, Stromfluss oder Lüftergeschwindigkeit an eine Servicezentrale. Diese wertet die Informationen in Echtzeit aus. So empfängt der Anwender rechtzeitig Informationen, die ihm die entsprechenden Ausfallrisiken definieren und anzeigen. Weichen die gemessenen Parameter von den Vorgabewerten ab oder treten andere kritische Situationen auf, sendet das ARD-System Meldungen.
Über die frühzeitigen Serviceempfehlungen hinaus hat der Anlagenbetreiber durch gemäß Spareconsulting für seine Anlage konzipierte Ersatzteilpakete große Vorteile.
Ein Praxisbeispiel
Die verantwortlichen Mitarbeiter des Automobilherstellers erhalten eine Information über das ARD-System: Die Stromaufnahme des Motors der sechsten Achse eines Lackierroboters weist unvorhergesehene Verläufe und Abweichungen über den Toleranzbereich hinaus auf. Daraus leiten die Experten im Diagnosezentrum von ABB ab, dass der Motor in nächster Zeit zu Funktionsstörungen des Roboters führen könne. Für die Mitarbeiter des Automobilherstellers bedeutet dies, dass sie die nächste Freischicht zur Inspektion und ggf. zum Austausch defekter Teile nutzen können. Voraussetzung für diese Flexibilität und Unabhängigkeit bleibt das Ersatzteilpaket. Sein Inhalt berücksichtigt auch diesen Bedarfsfall.
Die Kombination aus dem rechtzeitigen Wissen, welcher Fehler auftreten wird, und der Sicherheit, über die erforderlichen Ersatzteile zu verfügen, ergibt für den Lackieranlagenbetreiber mehrere Vorteile. Direkt nach der Demontage kann mit den bereits vorhandenen Ersatzteilen die Reparatur beginnen. Sonst müssten die Mitarbeiter erst die benötigten Teile identifizieren und bestellen. Vom Bestellvorgang – intern und extern – über das Bereitstellen der Teile im Servicelager des Auftragnehmers – vorausgesetzt dort sind alle Teile aktuell vorrätig – weiter über die betriebsinterne Lieferabwicklung, den externen Transport bis zur internen Anlieferung an der Lackieranlage können realistisch leicht drei Tage vergehen. Dann erst kann die Reparatur erfolgen.
Beim Automobilhersteller war die Reparatur dank des vorhandenen Ersatzteilpaketes nach weniger als zwei Stunden erfolgreich in der Freischicht abgeschlossen. Die Lackieranlage an diesem Standort des Automobilherstellers durchlaufen täglich circa tausend Karossen. Ein konventioneller Reparaturvorgang ohne ARD und mit Einzelbestellung der Ersatzteile hätte einen Produktionsausfall von mehr als dreitausend Karossen und entsprechende Folgewirkungen hervorgerufen. Dank des LCM mit ARD und Spareconsulting betrug er Null. Die Einsparung allein bei diesem Bedarfsfall beträgt ein mehrstelliges Vielfaches des Aufwandes für ARD und Ersatzteilpaket der gesamten Anlage.
Weiterbildung
Schulungen
ABB bietet den Anwendern von robotergestützten Lackieranlagen ein breites Spektrum sowohl an Inhouse-Schulungen als auch an Seminaren im Schulungszentrum Friedberg an. Das Programm umfasst Roboter-Basisschulungen zur Bedienung, Programmierung, Wartung, zur Fehlerdiagnose und zur Reparatur. Zusätzlich bietet es spezielle Schulungen für Lackierausrüstungen und -applikationen an. Sie vermitteln beispielsweise das Know-how zum Anpassen von Lackierapplikationen durch Änderung der Strahlgeometriedaten und der Schaltpunkte.
Kontakt:
ABB Automation, Unternehmensbereich Robotics, Tel.: 06031 850