Umriss Europa auf Wiese

Mit dem "European Green Deal" will EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen die Europäische Union bis 2050 klimaneutral machen. - (Bild: Gerd Altmann, pixabay)

Den Gesetzesentwurf zum Green Deal hat Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, am 4.3.2020 vorgestellt. Insgesamt 50 Maßnahmen sollen dazu führen, dass die EU 2050 nur noch so viel CO2 ausstößt, wie sie aus der Luft aufnimmt. Das gibt eine klare Richtung vor, konkrete Handlungsanweisungen und Höchstgrenzen stehen noch aus – werden aber bis zum September erwartet.

Dieser Plan stellt für Unternehmen, die im Wettbewerb mit Unternehmen aus Ländern stehen, in denen es keine vergleichbaren Anstrengungen im Klimaschutz gibt, eine wirtschaftliche Herausforderung dar. Die Frage lautet: Wie kann man nachhaltig produzieren und trotzdem weiter in der Gewinnzone bleiben? Mit den folgenden Strategien können Unternehmen darauf vorbereitet sein und sich so für die Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit aufstellen.

Nachhaltige Geschäftsmodelle durch Digitalisierung umsetzen

Was ist ein nachhaltiges Geschäftsmodell? Ein Geschäftsmodell stellt dar, wie ein Unternehmen seine Wertschöpfung erzielt. Nachhaltig bedeutet, dass bei der Wertschöpfung natürliche Ressourcen so sparsam eingesetzt werden, dass man nicht mehr entnimmt, als sich von allein regenerieren kann und gleichzeitig der Umwelt umgekehrt nicht mehr Belastung zumutet, als diese kompensieren kann. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell sieht also vor, dass entsprechende Anpassungen im Energie- und Materialverbrauch geschehen und Abfall- und Kreislaufkonzepte Anwendung finden.

Durch die Digitalisierung erschließen sich Möglichkeiten für die Überwachung und Optimierung des Verbrauchs von Energie und Ressourcen. Beispielsweise lässt sich nach der Auswertung von Software-Simulationen der Carbon-Footprint einer gesamten Produktionsanlage steuern, optimieren und letztlich reduzieren.

Weitere Abkommen zum Umwelt- und Klimaschutz

  1. Kyoto-Protokoll: Abkommen zur Vermeidung der globalen Erderwärmung, verabschiedet 1992
  2. Asiatisch-Pazifische Partnerschaft für saubere Entwicklung und Klima (APP): 2005 vorgestellt
  3. Sustainable Development Goals der UN (UN-SDGs): 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, festgelegt in einer Agenda mit Laufzeit 2016 bis 2030

Smartes Datenmanagement ist der Schlüssel

Daten sind also der Schlüssel für die künftige Teilnahme am Wettbewerb. Das sammeln und verarbeiten aller Daten entlang der Wertschöpfungskette ermöglicht es, sich auf einfache Art und Weise mit anderen Teilnehmern eines Ökosystems zu vernetzen und organisch zu wachsen, indem neu hinzukommende Systeme einfach implementiert werden können. Idealerweise geschieht diese Datenverarbeitung deshalb auf einer einheitlichen Plattform, die die steigenden Datenmengen und die wachsende Komplexität beherrschen kann.

Die zentrale Verfügbarkeit der Daten und Informationen wirkt sich positiv auf die Prozesse in Form von verkürzten Durchlaufzeiten, Standardisierung sowie Automatisierung aus und senkt zwangsläufig die Kosten. Auch in Bezug auf beschleunigte Produktentwicklung ist die Digitalisierung eine wichtige Säule: Effizientes Zusammenarbeiten auch internationaler und interdisziplinärer Teams gelingt, wenn alle Beteiligten auf eine einheitliche Datenbasis zugreifen und auf dieser Plattform gemeinsam entwickeln und arbeiten können. So können auch bestehende Silos aufgebrochen werden, die beispielsweise die Produktentwicklungen bisher vielfach gebremst haben.

Supply chain optimieren – Ressourcen sparen

Die Supply Chain optimal zu gestalten kann nur gelingen, wenn man permanent den Überblick über alle Faktoren hat. Wo sollen Werke gebaut und in Betrieb genommen werden? Welche Kapazitäten sollen diese Werke haben, welche Artikel werden wo produziert? Fertige ich selber oder macht es mehr Sinn, Komponenten oder Fertigwaren von Lieferanten zu kaufen? Welche Lagerstruktur ist für die Beschaffung, welche für die Distribution am sinnvollsten? Welche Märkte können von welchem Standort aus am effektivsten beliefert werden? Wie sollen die Lieferanten in das Konzept eingebunden werden? Wie kann ich Risiken identifizieren und bewerten und welche Vermeidungsstrategien gibt es? Zur Abbildung dieser Situation braucht es eine belastbare Datengrundlage, die durch laufende Synchronisation immer aktuell ist. Optimiert man das gesamte Netzwerk, lassen sich deutliche Kosten- und Ressourceneinsparungen erzielen.

Diese Fragestellungen sind sehr komplex, weil nicht nur alle Faktoren miteinander zusammen- und voneinander abhängen. Die Umgebung, in der sich jedes Unternehmen befindet, sein Ökosystem, bestehend aus Partnern, Lieferanten, Kunden, Wettbewerbern, Märkten und Behörden, digitalisiert sich gleichzeitig ebenfalls.

Bestenfalls vernetzt sich das Unternehmen mit seinem Ökosystem so, dass die Grenzen zwischen internen und externen Abläufen zusehends verschwimmen. So können digitale Geschäftsmodelle entstehen, die ein nachhaltiges Wachstum des Unternehmens sichern können. Laut einer Umfrage des IDC (IDC White Paper „Industrieunternehmen auf dem Weg in das datenbasierte Tagesgeschäft", 2019) sind die Unternehmen mit dem größten Umsatzwachstum bei der Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle am weitesten.

Nachhaltigkeit durch digitale Geschäftsmodelle

Die Verbraucher ändern ihre Konsumgewohnheiten. Zunehmend wollen sie Produkte benutzen, aber nicht notwendigerweise auch besitzen. Der Weg geht von „Ich kaufe ein Produkt, das ich nur selten benötige und sehr schnell wieder entsorge“ hin zur Anmietung von Waren und Dienstleistungen. Übersetzt in Konzepte sind das die „Product-as-a-service“-Angebote. Diese Art von Angebot kann nur zur Marktreife gebracht werden, wenn die Digitalisierung des Unternehmens und seine Vernetzung mit seinem Ökosystem „steht“.

 

Nachhaltige Produkte entwickeln – Kreislaufwirtschaft etablieren

Umweltschädliche Produkte sollen in der EU nicht mehr in Verkehr gebracht, und problematische Inhaltsstoffe müssen aus den Produkten verbannt werden. Gleichzeitig sollen bis 2030 alle Verpackungen in der EU wiederverwendbar oder recycelbar sein.

Im Zeitraum von 1970 bis 2017 hat sich die jährliche weltweite Rohstoffgewinnung allerdings verdreifacht und nimmt weiter zu. Deshalb sind Förderung der Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffektivität, Entwicklung neuer Materialien und Verbesserung der Materialverarbeitungssysteme wichtige Konzepte.

Mit dem 5R-Ansatz soll „null Abfall für die Deponie“ erreichet werden: Reparatur, Wiederverwendung, Instandsetzung, Neuproduktion und Wiederverwertung (Repair, Reuse, Refurbish, Remanufacture, Recycle).

So geht Digitalisierung mit der 3DExperience-Plattform

Mit der 3DExperience Plattform haben die Anwender einen ganzheitlichen, umfassenden und einheitlichen Blick auf ihre Produkte und Geschäftsbeziehungen. Allen Nutzern stehen die für ihren Bereich erforderlichen Daten zur Verfügung. Die intuitive, einem Kompass ähnelnde Anwenderoberfläche bietet benutzerfreundliche Navigations-, Such- und Vernetzungsfunktionen auf der 3DExperience Plattform für alle Nutzer im Unternehmen.

Die Plattform stellt Softwarelösungen für jeden Geschäftsbereich des Unternehmens bereit – vom Marketing über den Vertrieb bis hin zur Entwicklung und Produktion.

Seit dem Release V6R2014x gibt es die Software sowohl lokal als auch in der öffentlichen und privaten Cloud.

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