
US-Industriebetriebe blicken deutlich selbstbewusster in die Zukunft als ihre Konkurrenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. (Bild: pattozher - stock.adobe.com)
Der Machtwechsel in den USA und der laufende Wahlkampf in Deutschland werden durch die aktuelle wirtschaftliche Lage dominiert. Die Staufen-Studie "Zukunft gestalten" zeigt auf, wie Industrieunternehmen diesseits und jenseits des Atlantiks das für sie so wichtige Jahr 2025 gestalten. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die amerikanischen Industriebetriebe blicken deutlich selbstbewusster in die Zukunft als ihre Konkurrenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für die Studie hat die Unternehmensberatung Staufen insgesamt rund 600 Unternehmen in der DACH-Region und in den USA befragt.
Der transatlantische Stimmungsunterschied wird in der Studie deutlich sichtbar: Während in der DACH-Region derzeit nur jedes vierte Industrieunternehmen (25 Prozent) sein Geschäftsmodell als „sehr zukunftsfest“ beschreibt, ist in den USA mehr als jeder zweite Industriebetrieb (55 Prozent) von seinem eingeschlagenen Weg absolut überzeugt. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Thema Innovationkraft. Hier geben sich 43 Prozent der befragten US-Firmen die Bestnote, aber nur 21 Prozent der Industrieunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
„Optimismus, Engagement, Innovationskraft und Kundenorientierung sind Erfolgsfaktoren, die maßgeblich von der Mentalität der Führungskräfte und der Unternehmenskultur beeinflusst werden. Diese positive innere Einstellung ist in den USA besonders stark ausgeprägt – und kann gerade in Krisenzeiten ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein“, sagt Wilhelm Goschy, CEO der Staufen AG. „Die hiesigen Industrieunternehmen sollten daher ihre traditionellen Stärken mit diesem ‚American Spirit‘ verbinden.“
Prozessoptimierung, Digitalisierung und Qualifizierung als zentrale Stellhebel
Stichwort Stärken: 82 Prozent der Industrieunternehmen in der DACH-Region sehen an ihrem jeweiligen Heimatstandort trotz aller Herausforderungen mehr Chancen als Risiken. Und 87 Prozent der befragten Top-Manager bezeichnen ihr Unternehmen als resilient, wobei sogar jeder vierte (25 Prozent) von "sehr widerstandsfähig" spricht. Zum Vergleich: In der Vorjahresstudie hatten nur 20 Prozent dem eigenen Unternehmen eine solch hohe Resilienz attestiert.
Diese positive Entwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Deutschland aktuell Probleme gibt. So verlieren sieben von zehn deutschen Industrieunternehmen an ihren heimischen Standorten international an Wettbewerbsfähigkeit. Die Konsequenz: Die Hälfte (52 Prozent) erwägt Standortschließungen oder -verlagerungen.
Staufen-CEO Goschy: „Neben den notwendigen staatlichen Veränderungen (Energiekosten, Bürokratieabbau etc.) kann hier jedes Unternehmen sofort selbst aktiv werden. Die drei zentralen Maßnahmen: ergebniswirksame Prozessoptimierung, konsequente Digitalisierung sowie schnelle und zielgerichtete Qualifizierung der Mitarbeitenden. Das gilt auch für die US-Industrie, deren Zahlen derzeit nicht zuletzt aufgrund des starken Binnenmarktes besser aussehen.“
Staufen
Über die Industrie-Studie „Zukunft gestalten“
Für die Industrie-Studie „Zukunft gestalten“ hat die Staufen AG Ende 2024 insgesamt 313 Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie zusätzlich 280 Unternehmen in den USA befragt. Die vollständige Studie kann hier angefordert werden: www.staufen.ag/zukunft-gestalten-2025