Der Augsburger Maschinenbauer MAN Energy Solutions liefert die weltweit größte Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Fernwärmeversorgung in Helsinki. Das finnische Energieunternehmen Helen Oy will mit ihr rund 30.000 Haushalte mit Fernwärme versorgen und jährlich 26.000 Tonnen CO2 einsparen.
Laut MAN kann die Anlage Umgebungsluft von bis zu -20° Celsius als Energiequelle nutzen, um Wasser für das Fernwärmenetz aufzuheizen. Je nach Lufttemperatur hat sie eine Kapazität von 20 bis 33 Megawatt. Angetrieben von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wird die Wärmepumpe Umgebungsluft als thermische Energiequelle nutzen, um die Wassertemperatur zu erhöhen und so die Anforderungen des Fernwärmenetzes zu erfüllen.
Das Grundprinzip der Wärmepumpentechnologie besteht darin, die Wärmeenergie niedriger Temperatur durch die Nutzung elektrischer Energie auf ein höheres, nutzbares Niveau anzuheben. Die Lösung von MAN zeichnet sich durch die Verwendung von toxikologisch und ökologisch unbedenklichem CO2 als Kältemittel für den gesamten Systemkreislauf aus, was eine Wärmeabgabe bei Temperaturen von bis zu 90°C Celsius ermöglicht.
Darüber hinaus erlaubt die Lösung einen schnellen Energieausgleich im Stromnetz und unterstützt die Integration von intermittierenden Energiequellen wie Solar- und Windenergie.
Kompressor ist das Herzstück der Wärmepumpe
"Unsere Wärmepumpentechnologie macht es möglich, klimaneutrale Wärme aus der Umgebungsluft wettbewerbsfähig und effizient zu gewinnen, selbst bei extrem niedrigen Temperaturen von bis zu -20° Celsius", sagt CEO Uwe Lauber. "Solche städtischen Fernwärmeprojekte, bei denen klimaneutrale Technologien zum Einsatz kommen, sind entscheidend, um die weltweiten Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen voranzutreiben."
Hergestellt wird der Kompressor, das Herzstück der Wärmepumpe, in Zürich, wo MAN Energy Solutions 800 Mitarbeitende beschäftigt. Die Kompressor-Einheit nutzt einen Hochgeschwindigkeitsmotor und aktive Magnetlager, wodurch sie ohne Trockengasdichtungssystem und ohne Ölsystem betrieben werden kann.
Das finnische Wirtschaftsministerium subventioniert das Projekt. Die Anlage soll im Herbst 2026 in Betrieb gehen.
(Mit Material von MAN und dpa.)