
FFG will in Flensburg eine neue Fabrik für Panzer errichten. Das Unternehmen baut unter anderem den Bergepanzer Wisent 2 (im Bild ein Wisent 1 der dänischen Armee). (Bild: Kim Vibe Michelsen - http://www.forsvarsgalleriet.dk - CC BY-SA 4.0)
Der Markt für militärische Fahrzeugtechnik steht vor neuen Herausforderungen. Gestiegene Anforderungen der Bundeswehr sowie internationaler Kunden machen eine modernisierte und erweiterte Produktion notwendig. Die FFG reagiert darauf mit einer groß angelegten Standortentwicklung.
Norbert Erichsen, Sprecher der Geschäftsführung, betont die enge Verbindung zur Region: „Nicht nur mit unserem Namen stehen wir für Flensburg und die Region. Hier kommen unsere exzellenten Fachkräfte her und hier haben wir unsere Wurzeln. Mit dem neuen Werk wird das auch in Zukunft so sein.“
Das Projekt unterstreicht die strategische Bedeutung Flensburgs als Produktions- und Innovationsstandort. Mit der Erweiterung stellt sich die FFG zukunftssicher auf und positioniert sich als führender Anbieter für gepanzerte Fahrzeuge und Instandsetzungslösungen.
Was macht das neue Panzer-Werk besonders?
Auf einer Fläche von rund 18 Fußballfeldern entsteht eine der modernsten Fertigungs- und Instandhaltungsanlagen Europas. Das neue Werk wird die Produktionskapazitäten der FFG erheblich erweitern und technologische Innovationen ermöglichen.
Zu den Kernaspekten des Projekts gehören:
- Moderne Fertigungsanlagen: Effiziente Produktionslinien für Ketten- und Radfahrzeuge
- Nachhaltigkeit: Energieeffiziente Prozesse und ressourcenschonende Materialien
- Flexibilität: Modulare Produktionsbereiche für verschiedene Fahrzeugtypen
- Instandhaltung und Modernisierung: Erweiterte Kapazitäten für bestehende Systeme
Das Werk wird nicht nur für die Neuproduktion genutzt, sondern auch für die Modernisierung und Instandhaltung bestehender Fahrzeuge. Besonders im Fokus stehen Modelle wie der ACSV G5 und der Wisent 2.
Zusätzlich halten Branchenkenner es für wahrscheinlich, dass die FFG eine zentrale Rolle in der Produktion eines möglichen Nachfolgers des Radpanzers Fuchs übernehmen wird.
Wann startet das Bauprojekt?
Die Planungen sind weit fortgeschritten: Der Baubeginn ist für 2026 angesetzt, bereits 2027 soll die Produktion anlaufen.
Die Entscheidung für den Ausbau wurde durch eine vorausschauende Finanzstrategie der FFG ermöglicht. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer solide gewirtschaftet und uns genau für dieses Projekt ein entsprechendes Polster erarbeitet, sodass wir jetzt aus eigener Kraft in die Zukunft unseres Unternehmens investieren können“, erklärt Norbert Erichsen.
Welche Bedeutung hat das Projekt für Flensburg?
Mit dem neuen Werk stärkt die FFG nicht nur ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch den Wirtschaftsstandort Flensburg. Die Investition sichert bestehende Arbeitsplätze und schafft neue Stellen für hochqualifizierte Fachkräfte.
Das Unternehmen wird zunächst an drei Standorten in Flensburg aktiv sein. Langfristig ist eine Neuordnung geplant: Die Unternehmenszentrale soll aus der Werftstraße in das Werk in der Mads-Clausen-Straße verlagert werden. Dadurch wird eine effizientere Organisation der Produktionskapazitäten ermöglicht.
Die enge Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung war ein entscheidender Faktor für den schnellen Fortschritt des Projekts. Die Abstimmung mit Flensburgs Oberbürgermeister Dr. Fabian Geyer, Handewitts Bürgermeister Thomas Rasmussen und Handewitts büroleitendem Beamten Jörg Pantel beschleunigte den Entscheidungsprozess erheblich.
Welche strategische Rolle spielt das neue Werk?
Mit der Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten sichert sich die FFG eine Schlüsselrolle in der Verteidigungs- und Sicherheitsbranche. Der Bedarf an modernen und leistungsfähigen Fahrzeugen steigt, sowohl für die Bundeswehr als auch für internationale Kunden.
Neben der Neuproduktion bleibt die Instandsetzung und Modernisierung eine zentrale Säule des Geschäftsmodells. Fahrzeuge werden über Jahrzehnte genutzt und müssen regelmäßig auf den neuesten technologischen Stand gebracht werden. Die FFG setzt dabei auf innovative Lösungen, um bestehende Systeme effizienter, leistungsfähiger und nachhaltiger zu machen.
Erichsen fasst zusammen: „Mit den Fähigkeiten des neuen Werkes werden wir weiter maßgeblich zur Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland sowie unserer internationalen Kunden beitragen.“
Meilenstein für die FFG und die Region
Die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft setzt mit dieser Investition ein starkes Zeichen. Das neue Werk wird nicht nur die Produktionskapazitäten erweitern, sondern auch Innovation und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rücken.
Mit dem klaren Bekenntnis zum Standort Flensburg, einer zukunftsorientierten Fertigung und modernsten Technologien stellt sich die FFG langfristig erfolgreich auf. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie das Unternehmen mit dieser Investition neue Maßstäbe setzt – doch eines steht fest: Die FFG bleibt ein zentraler Akteur der deutschen Verteidigungsindustrie.
Mit Material von FFG