Die frisch getaufte Korvette "Karlsruhe" gehört zum zweiten Los der Korvetten K130. (Bild: NVL Group - Felix Matthies)
Mit dem sukzessiven Zulauf von fünf neuen Korvetten erhält die Deutsche Marine ab 2025 zusätzliche Fähigkeiten zur Überwasserlageaufklärung und Seezielbekämpfung insbesondere in küstennahen Gewässern. In Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung taufte Karlsruhes Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz heute auf dem Hamburger NVL-Standort Blohm+Voss die dritte Einheit feierlich auf den Namen der badischen Großstadt. Die neuen Korvetten werden von der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) K130, bestehend aus der Konsortialführerin NVL Group, thyssenkrupp Marine Systems und German Naval Yards Kiel, gefertigt.
Die fünf Korvetten dieser enorm wendigen und mit modernster Technik ausgestatteten Marineeinheiten befinden sich derzeit in unterschiedlichen Fertigungsphasen auf der Werft in Hamburg. Parallel zu finalen Projektteams bereits mit der zweiten Korvette, der EMDEN, die im Jahr 2023 auf den Namen erfolgreiche Seeerprobungen durch. Nach der Taufe wird die "Karlsruhe" planmäßig endausgerüstet. In Hamburg wird die Korvette in Hamburg in Dienst gestellt und durchläuft in Abstimmung mit den Fachabteilungen des Auftraggebers und der Deutschen Marine.
„Die neuen Korvetten sind, wie alle weiteren im Bau befindlichen Marineprojekte, ein sichtbares Zeichen für die Modernisierung der Flotte und werden die Fähigkeiten der Deutsche Marine maßgeblich erweitern. Entsprechend arbeiten wir unter Hochdruck an der vollumfänglichen Einsatzfähigkeit und dem anschließenden Zulauf der Boote“, betonte Tim Wagner, CEO der NVL Group. „Gemeinsam mit unseren Partnern und in Abstimmung mit dem Auftraggeber setzen wir alles daran, die aktuellen Herausforderungen, etwa beim Führungs- und Waffeneinsatzsystem, schnellstmöglich und mit der notwendigen Sorgfalt zu lösen.“
Der Bauauftrag umfasst Konstruktionsleistungen, die Fertigung, die Integration aller Systeme, Geräte und Anlagen und die Gestaltung der Land- und Ausbildungsanlagen. Auch umfassende Logistik- und Servicedienstleistungen, darunter etwa die technische Dokumentation und die Ausbildung der späteren Besatzungsmitglieder im Umgang mit dem Boot und dessen Komponenten, sind Vertragsbestandteil. Die Konstruktion und anschließende Fertigung dieser hochkomplexen Einheiten vereint damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen mit jeweils hochspezialisierten Fähigkeiten und Erfahrungswerten.
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Das sind die K130-Korvetten der "Braunschweig"-Klasse
Die Hauptaufgaben der Korvetten der "Braunschweig-Klasse" sind die Überwachung und Aufklärung der Überwasserlage sowie die Bekämpfung von Zielen auf See und an Land, insbesondere in Randmeeren und Küstengewässern. Durch ihre Tarnkappeneigenschaften sind sie schwer zu orten und verfügen über leistungsfähige Videosensoren. Die Bewaffnung besteht aus dem landgestützten Seezielflugkörper RBS15 Mk3 als Hauptwaffe und der Nahbereichsflugabwehrrakete RAM zur Selbstverteidigung. Weitere Fähigkeiten sind das Stören gegnerischer Kommunikation und der Einsatz als Minenleger.
Die Korvetten sind auf dem neuesten Stand der Technik, insbesondere bei der Schiffstechnik sowie den Waffen- und Führungssystemen. Viele Anlagen an Bord sind automatisiert und wichtige Komponenten mehrfach vorhanden, um die Einsatzfähigkeit im Ernstfall sicherzustellen. Mit 65 Besatzungsmitgliedern und einer Reichweite von 4.000 Seemeilen sind die Korvetten ideal für Einsätze in küstennahen Gewässern1 geeignet. Ihr Mehrbesatzungskonzept ermöglicht eine Einsatzdauer von maximal vier Monaten pro Jahr. Die K130-Klasse ersetzt die kleineren Flugkörperschnellboote der Gepard-Klasse und kann im weltweiten Einsatz Aufgaben übernehmen, die bisher von größeren Einheiten mit höherem Personalaufwand wahrgenommen wurden. Mit ihrer modernen Ausrüstung und Bewaffnung sind die Korvetten ein wichtiger Bestandteil der deutschen Seestreitkräfte.