
Die deutsche Rüstungsindustrie - im Bild ein Kampfpanzer Leopard 2 A7 von Rheinmetall - gilt als eine der leistungsfähigsten der Welt. Wir haben die zehn größten Rüstungsunternehmen Deutschlands für Sie zusammengetragen. (Bild: Rheinmetall)
Deutschland zählt zu den wichtigsten Waffenexporteuren der Welt. Durch die aktuelle Weltlage mit weltweiten Krisen und Konflikten wie dem Ukraine-Krieg werden die Geschäfte der Hersteller von Waffen, Fahrzeugen, Kampfjets und anderen Rüstungsgütern weiter angekurbelt. Dabei profitieren nicht nur die großen Rüstungsunternehmen vom Boom. Auch die Zulieferer von Elektronik und anderen Bauteilen haben - nicht zuletzt aufgrund des 100-Milliarden-Sondervermögens der Bundeswehr - Aussichten auf noch vollere Auftragsbücher.
Zwar sind die Rüstungsunternehmen fast schon traditionell nicht freigiebig mit Angaben, weshalb die letzten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2020 stammen. Doch die Aktivitäten auf Messen und Materialschauen sowie die Mitteilungen über Verkäufe oder auch über Neuentwicklungen wie den neuen Kampfpanzer K51 Panther von Rheinmetall sprechen für einen beginnenden Boom.
Die neue Weltlage hat bei vielen - vor allem europäischen - Regierungen zu einem Umdenken in Sachen Rüstungsbeschaffung geführt. Die verändert wahrgenommene Bedrohung durch aggressive Staaten wie Putins Russland führt dazu, dass mehr Geld in die Ertüchtigung der Streitkräften fließt und auch Großprojekte schneller und weniger diskussionsintensiv umgesetzt werden. Auch die größten deutschen Rüstungsunternehmen sind auf dem Weltmarkt aktiv und punkten mit hochmodernem Gerät, das den Vergleich mit den bekennten US-amerikanischen, britischen oder französischen Waffenschmieden nicht scheuen muss.
Fast schon traditionell hat Deutschland beispielsweise im Panzer-Bereich führende Rüstungsunternehmen wie KMW oder Rheinmetall. Thyssenkrupp tut sich vor allem im U-Boot- und im Kriegsschiffbau hervor. Unternehmen wie MBDA oder Diehl sind im Raketenbereich und Elektronik vorn dabei. Aber auch Handfeuerwaffen-Hersteller wie Heckler&Koch sind hier beheimatet.
Das sind die zehn größten Rüstungsunternehmen Deutschlands:
Platz 10: Rohde & Schwarz, Siemens oder MAN

Platz 9: Heckler&Koch

Platz 8: Jenoptik
Platz 7: MBDA
Platz 6: MTU

Platz 5: Diehl
Platz 4: KMW
Platz 3: Thyssenkrupp

Platz 2: Rheinmetall
Platz 1: Airbus
Das Volumen der Waffenlieferungen großer Rüstungsgüter wie Panzer und U-Boote sank in den Jahren 2016 bis 2020 im Vergleich zum vorherigen Fünfjahreszeitraum leicht um 0,5 Prozent, war damit aber um zwölf Prozent höher als in den fünf Jahren davor. Das geht aus dem Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervor.
Insgesamt betrachtet nahm damals das Liefervolumen erstmals seit dem Zeitraum 2001 bis 2005 im Fünfjahresvergleich nicht weiter zu. Es blieb demnach dennoch in der Nähe seines Höchststandes seit dem Ende des Kalten Krieges - den Krieg Russlands gegen die Ukraine war damals noch nicht offen im Gange. Seitdem hat sich die Lage geändert und die Länder füllen ihre Arsenale wieder mit modernem Gerät, wovon auch die größten deutschen Rüstungsunternehmen profitieren.
In welche Länder Deutschland vor der Krise 2019 die meisten Rüstungsgüter exportiert hat, sehen Sie in der Grafik:

Im Fokus: Rüstungsindustrie

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Das sind die Länder mit den höchsten Militärausgaben
Die USA haben 2019 das meiste Geld für das Militär ausgegeben und zwar rund 732 Milliarden US-Dollar. 2017 waren es noch 610 Milliarden Dollar. Insgesamt haben die Länder rund 1,9 Billionen US-Dollar für das Militär ausgegeben (2017: 1,74 Billionen US-Dollar). Der Anteil der USA ist dabei laut Statista 40 Prozent. Gemessen an den Anteilen des Bruttoinlandsprodukts investierte Saudi-Arabien die höchsten Anteile in das Militär.
Deutschland lag 2019 auf Platz 7 mit Militärausgaben von 49,3 Milliarden US-Dollar. Auch hier sind die Ausgaben gestiegen: 2017 hat die Bundesrepublik 44,3 Milliarden US-Dollar ausgegeben und lag damit im internationalen Ranking auf Platz 9.
Die Top 10 der Länder mit den höchsten Militärausgaben sehen Sie in der Grafik:

Deutschland liefert vor allem Schiffe und U-Boote
Ihre Position als weltweiter Waffenlieferant Nummer eins haben die USA außerdem weiter ausgebaut: Mit Lieferungen an 96 Staaten und einem Fünfjahreswachstum um 15 Prozent sind sie mittlerweile für 37 Prozent der Exporte verantwortlich. Im Zeitraum 2011 bis 2015 waren es 32 Prozent. Fast die Hälfte der Rüstungsgüter lieferte Washington demnach in den Nahen Osten, wo besonders Saudi-Arabien ein Großabnehmer von US-Rüstung ist.
Größter Importeur von Rüstungsgütern bleibt Saudi-Arabien. Die Nachfrage im kriegs- und konfliktgebeutelten Nahen Osten stieg generell so stark wie in keiner anderen Weltregion. Die Region mit den meisten Importen ist jedoch Asien und Ozeanien, angeführt von Indien, Australien, China, Südkorea und Pakistan. "Für viele Staaten in Asien und Ozeanien ist eine wachsende Wahrnehmung von China als Bedrohung der Haupttreiber für Rüstungsimporte", erläuterte der Sipri-Forscher Siemon Wezeman.
Den russischen Waffenschmieden macht dagegen neben der starken US-Konkurrenz auch ein massiver Rückgang der Exporte nach Indien zu schaffen. Dass Indien weniger Großwaffen von Moskau abnimmt und sich offenbar weniger abhängig von russischer Rüstung machen möchte, ist Sipri zufolge der Hauptgrund. Russland ist nach einem Rückgang von 22 Prozent noch für ein Fünftel der Waffenlieferungen verantwortlich. Dies bedeutet weltweit Platz zwei, vor Frankreich und Deutschland.
Während Frankreich seine Exporte um 44 Prozent steigerte, bemaß Sipri das Fünfjahreswachstum der deutschen Waffenlieferungen auf 21 Prozent. Damit ist die Bundesrepublik nun für 5,5 Prozent der global verkauften Rüstungsgüter verantwortlich. Lieferungen von Schiffen und U-Booten machten fast die Hälfte der deutschen Waffenexporte aus.
Ranking: Das sind die 9 größten Schiffbaunationen

Die weltweite Schiffsproduktion wird von drei Ländern dominiert. Das Statistikportal Statista hat zusammengestellt, welche Nationen außerdem zu den Top 9 im Schiffsbau zählen. Basis für das Ranking ist die sogenannte gewichtete Bruttoraumzahl. Hier geht es zum Ranking.

Wie viele Soldaten hat Deutschland?
Die Bundeswehr besteht aus 199.000 Soldatinnen und Soldaten. 184.000 davon sind aktives Personal, 15.000 gehören zur Reserve.
Wie viele Kampfflugzeuge hat die Bundeswehr?
Die Bundeswehr insgesamt verfügt über 601 Flugzeuge und Hubschrauber (Stand 16.03.23). Jagdflugzeuge beziehungsweise Abfangjäger besitzt sie 134, Flugzeuge für Bodenangriffe 75. Dazu kommen 44 Transportflugzeuge, 37 Spezialflugzeuge (etwa für Aufklärungszwecke) und insgesamt 287 Hubschrauber (davon 55 Kampfhubschrauber).
Wie viele Panzer hat Deutschland?
Die Bundeswehr hat 266 Kampfpanzer und 68.660 gepanzerte Fahrzeuge. Dazu kommen 121 Einheiten der selbstfahrenden Artillerie und 38 selbstfahrende Raketenwerfer.
Wie viele Schiffe hat die deutsche Marine?
Die deutschen Seestreitkräfte verfügen über insgesamt 80 Militärschiffe. Davon sind 12 Fregatten, 5 Korvetten und 6 U-Boote. Dazu kommen 12 Minenboote.
Quelle: Global Firepower via Statista
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