
Die Rüstungsexporte sind weltweit gestiegen. Lesen Sie, welche Länder die meisten Waffen ausführen. (Bild: nordroden - stock.adobe.com)
Das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri kommt in seinem jüngsten Bericht zu dem Ergebnis, dass der mehr als 25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges der weltweite Handel mit Waffen wieder deutlich zugelegt hat.
Dieser weltweite Anstieg der Waffenexporte kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Hier einige der wichtigsten Gründe:
Geopolitische Spannungen und offene Konflikte: In den letzten Jahren haben sich die geopolitischen Spannungen und Konflikte weltweit verschärft. Dazu zählen auch der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine oder die Bedrohung Taiwans durch die Volksrepublik China. Darum rüsten Länder auf, um ihre Sicherheit und strategischen Interessen zu wahren, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Waffen und Rüstungsgütern führt.
Wirtschaftliche Interessen: Rüstungsexporte sind für viele Länder eine wichtige Einnahmequelle. Regierungen und Rüstungsunternehmen haben daher ein Interesse daran, die Rüstungsproduktion und den Rüstungsexport zu steigern, um den eigenen Wohlstand und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt zu sichern.
Technologischer Fortschritt: Durch den rasanten technologischen Fortschritt werden immer leistungsfähigere und effektivere Waffensysteme entwickelt. Dies führt dazu, dass Länder, die ihre militärische Ausrüstung modernisieren wollen, auf dem internationalen Markt nach neuen und fortschrittlichen Waffen suchen.
Terrorismus und Extremismus: Die Bedrohung durch Terrorismus und extremistische Gruppen hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Länder investieren in ihre Verteidigung, um sich vor diesen Bedrohungen zu schützen und ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Rüstungswettläufe: In einigen Regionen kommt es zu regionalen Rüstungswettläufen, bei denen Länder versuchen, ihre militärische Stärke gegenüber ihren Nachbarn auszubauen. Dies führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Waffen und Rüstungsgütern.
Insgesamt haben diese Faktoren zu einem weltweiten Anstieg der Rüstungsexporte geführt, der wiederum zu einer verstärkten Militarisierung und potenziellen Destabilisierung in verschiedenen Teilen der Welt beiträgt.
Die Länder mit den höchsten Rüstungsexporten:
Platz 10: Israel

Platz 9: Südkorea

Platz 8: Spanien

Platz 7: Großbritannien

Platz 6: Italien

Platz 5: Deutschland
Platz 4: China

Platz 3: Frankreich

Platz 2: Russland

Platz 1: USA

Marktbeherrschende Stellung haben die USA und Russland. Zusammen kommen amerikanische und russische Rüstungskonzerne auf einen Marktanteil von 56 Prozent.
"Die USA versorgen weltweit mindestens hundert Länder mit Waffen - deutlich mehr als jeder andere Zulieferstaat", wird Aude Fleurant, Direktorin des Sipri-Waffen- und Militärausgabenprogramms, zitiert.
Die Käufer der Waffen sitzen vor allem in Asien und dem Nahen Osten. So vereinigten die asiatischen Staaten zwischen 2012 und 2016 laut Sipri-Institut 43 Prozent der Importe auf sich. Allein Indiens Importe machten einen Anteil von 13 Prozent aus.
Das sind die größten Rüstungsexporteure der Welt:
- USA (40%)
- Russland (16%)
- Frankreich (11%)
- China (5,2%)
- Deutschland (4,2%)
- Italien (3,8%)
- UK (3,2%)
- Spanien (2,6%)
- Südkorea (2,4%)
- Israel (2,3%)
Quelle: SIPRI via Statista
Damit übertrifft der Subkontinent China als wichtigen Importeur von Waffen. Der Grund: Die Chinesen decken einen Großteil ihres Bedarfs mittlerweile selbst. Derweil bleibt Indien abhängig von Rüstungsgütern aus Russland, den USA, den europäischen Staaten, aber auch Israel und Südkorea.
Darüber hinaus stiegen auch die Exporte in den Nahen Osten stark an. 29 Prozent aller zwischen 2012 und 2016 exportierten Waffen ging in diese Region, damit belegt sie beim Regionen-Ranking Platz 2 hinter Asien.
Alleine Saudi Arabien und Katar importierten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2007 bis 2011 212 beziehungsweise 245 Prozent mehr Waffen. Laut Sipri-Institut vertrauten die Staaten aus dem Nahen Osten vermehrt auf Waffensysteme aus den USA und Europa.
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