Der Striker II HMD ist einer der weltweit fortschrittlichsten Kampfhelme, der die neuesten Technologien nutzt, um sein volldigitales Nachtsichtsystem und sein bei Tageslicht lesbares Farbdisplay zu integrieren.  Die Daten werden direkt auf dem Helmvisier des Piloten angezeigt, so dass er einsatzkritische Informationen direkt vor seinen Augen hat.

Der Striker II HMD ist einer der weltweit fortschrittlichsten Kampfhelme, der die neuesten Technologien nutzt, um sein volldigitales Nachtsichtsystem und sein bei Tageslicht lesbares Farbdisplay zu integrieren. Die Daten werden direkt auf dem Helmvisier des Piloten angezeigt, so dass er einsatzkritische Informationen direkt vor seinen Augen hat. (Bild: BAE)

Striker II: Modernste Technologie im Cockpit

Die Zukunft der Eurofighter-Piloten beginnt mit dem neuen Helmsystem Striker II, das ab 2028 sukzessive eingeführt werden soll. Dieses Hightech-Produkt aus der Schmiede von BAE Systems ersetzt das bisher genutzte System Striker I und hebt den technologischen Standard der europäischen Luftwaffe auf ein neues Level.

Der Helm bietet eine digitale Darstellungstechnologie, die die bisherige analoge Projektionstechnologie weit hinter sich lässt. Durch die Integration einer hochmodernen Nachtsichtkamera werden Flüge unter schlechten Sichtbedingungen oder bei Dunkelheit signifikant sicherer. Zusätzlich ermöglicht die Verbindung von Visier- und Zielerfassungstechnologie eine verbesserte Präzision in der Missionsdurchführung.

Das neue Helmsystem “Typhoon Future Helmet Striker II”.
Das neue Helmsystem “Typhoon Future Helmet Striker II”. (Bild: BAE)

Welche Vorteile bietet das Striker-II-System?

Das Striker-II-Helmsystem zeichnet sich durch eine Reihe bahnbrechender Innovationen aus:

  • Verbessertes Situationsbewusstsein: Piloten erhalten eine erweiterte Sicht auf Missionsdaten, direkt auf das Visier projiziert.
  • Nachtsichtfähigkeit: Dank einer integrierten Nachtsichtkamera entfällt das bisher notwendige Aufsetzen separater Geräte.
  • Ergonomisches Design: Der Helm ist leichter und bietet optimierte Trageeigenschaften für lange Einsätze.
  • Kombination aus Schutz und Kommunikation: Eingebaute Kopfhörer und ein Mikrofon ermöglichen eine nahtlose Kommunikation zwischen Piloten und Bodenkontrolle.

Mit diesen Eigenschaften zielt Striker II darauf ab, die Überlebensfähigkeit der Piloten in gefährlichen Einsatzsituationen deutlich zu erhöhen.

Wie wird das neue Helmsystem entwickelt und integriert?

Der Entwicklungsprozess des Helmsystems ist Teil einer multinationalen Zusammenarbeit. Großbritannien, als Hauptinitiator des Projekts, arbeitet eng mit Deutschland und Italien zusammen. Spanien hingegen prüft derzeit eine alternative Lösung.

Die Entwicklungskosten in Höhe von 63 Millionen Euro werden von Deutschland teils aus dem regulären Verteidigungshaushalt und teils aus dem Sondervermögen finanziert. Der Abschluss der Entwicklungsphase ist für 2027 geplant, sodass die Serienproduktion und Integration nahtlos beginnen können.

Die Integration in die bestehenden Eurofighter-Cockpits stellt eine technologische Herausforderung dar, da das neue Helmsystem nicht nur mit den avionischen Systemen des Jets kompatibel sein muss, sondern auch maximale Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit gewährleisten soll.

Warum beteiligt sich Deutschland an der Initiative?

Mit der Beteiligung am Striker-II-Projekt verfolgt Deutschland mehrere strategische Ziele. Zum einen sichert sich die Bundeswehr Zugang zu einer der modernsten Technologien, die auf dem Markt verfügbar sind. Zum anderen stärkt die Kooperation mit Partnern wie Großbritannien und Italien die europäische Verteidigungsindustrie und die strategische Autonomie der EU in militärischen Belangen.

Die Entscheidung fiel im November, als der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die Mittel freigab. Deutschland unterstreicht damit die Bedeutung moderner Technologie für die Einsatzbereitschaft seiner Streitkräfte.

Was unterscheidet Striker II von bisherigen Systemen?

Im Vergleich zum Vorgängermodell Striker I setzt die neue Generation des Helmsystems auf eine vollständige Digitalisierung der Benutzeroberfläche. Die integrierte Nachtsichtfähigkeit und die Möglichkeit zur präzisen Zielerfassung sind jedoch nur der Anfang.

Ein innovatives Feature ist die „Augmented Reality“-Funktionalität, die Missionsinformationen direkt auf das Visier projiziert. Dadurch kann der Pilot blitzschnell reagieren, ohne die Hände von den Steuerungen zu nehmen.

Der Fokus auf Benutzerfreundlichkeit spiegelt sich auch im modularen Aufbau des Helms wider. Er kann individuell angepasst werden, um den Anforderungen verschiedener Einsätze gerecht zu werden.

Investitionen in die Zukunft der Luftwaffe

Die Entscheidung, rund 63 Millionen Euro in die Entwicklung und Integration des Helmsystems zu investieren, zeigt die Prioritäten der deutschen Verteidigungspolitik. Es geht nicht nur um die Modernisierung der Ausrüstung, sondern auch um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Eurofighter-Flotte im internationalen Vergleich.

Die Mittel stammen sowohl aus dem regulären Verteidigungshaushalt als auch aus dem Sondervermögen, das im Zuge des Ukraine-Kriegs beschlossen wurde. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr zu stärken und auf technologischem Spitzenniveau zu halten.

Welche Perspektiven ergeben sich für die Eurofighter-Flotte?

Mit der Einführung von Striker II könnten die Eurofighter eine neue Ära in der militärischen Luftfahrt einläuten. Der Helm wird nicht nur die Fähigkeiten der Piloten erweitern, sondern auch die Effektivität des gesamten Flugzeugsystems steigern.

Die Einsatzgebiete reichen von komplexen Luft-Boden-Missionen bis hin zu hochdynamischen Luft-Luft-Einsätzen. Mit der verbesserten Zielerfassungstechnologie und dem erweiterten Situationsbewusstsein könnten die Eurofighter auch in zukünftigen Konflikten eine zentrale Rolle einnehmen.

Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

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