U-Boote des Typs 212CD sollen bald in Wismar gebaut werden. In dieser Fotomontage läuft ein Boot aus Kiel aus.

U-Boote des Typs 212CD sollen bald in Wismar gebaut werden. In dieser Fotomontage läuft ein Boot aus Kiel aus. (Bild: tkMS)

Die Marine der Bundeswehr wird sechs U-Boote des Typs 212CD erhalten. Norwegen voraussichtlich sechs weitere. Für das Unternehmen Thyssenkrupp Marine Systems, das die Boote in Wismar bauen will, wird es darum aufgrund der entsprechenden Vorauszahlungen noch im laufenden Jahr positive Effekte für den Cashflow ergeben. Das hieß es bei der Vertragsunterzeichnung in Koblenz mit tkMS-CEO Oliver Burkhard und der Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr, Annette Lehnigk-Emden.

Auch Norwegen hat bereits signalisiert, dass es die Zahl der bestellten U-Boote erhöhen will. Oliver Burkhard betonte die Bedeutung der deutschen Vertragsverlängerung: „Die Zeitenwende im maritimen Bereich ist endgültig eingeläutet. Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns die Bundesregierung mit dem Zusatzauftrag für das modernste konventionelle U-Boot der Welt erneut entgegengebracht hat. Mit diesem strategisch wichtigen Projekt zwischen Deutschland und Norwegen leisten wir einen entscheidenden Beitrag zum Wandel der Zeit und zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit."

Investitionen für neues U-Boot 212CD

Als neue Generation gehen die U-Boote vom Typ 212CD weit über die bisherigen 212A-Boote hinaus. Mit fortschrittlichen Fähigkeiten zur Situationserkennung, verbesserter Vernetzung mit verbündeten Einheiten und einer reduzierten Signatur stellen die neuen U-Boote nicht nur aufgrund ihrer Größe erhöhte Anforderungen an die Produktion, sondern erfordern auch modernste Fertigungslinien für die Ausstattung mit Hightech-Systemen. Darüber hinaus sorgt thyssenkrupp Marine Systems für Synergien bei Betrieb, Logistik und internationaler Wartung der 212CD-U-Boote, was auch durch die Grundsteinlegung für neue Werftkapazitäten in Norwegen unterstrichen wurde. Auf diese Weise will das Unternehmen auch die seit 2017 bestehende Partnerschaft mit Kongsberg Defence & Aerospace (KDA) festigen und die Industriepartnerschaften in Norwegen und Deutschland ausbauen.

Gerade für diese Produktionslinie hat thyssenkrupp Marine Systems mehrere Vorinvestitionen getätigt. So wurden allein am Standort Kiel seit 2019 mehr als 250 Millionen Euro investiert, um mit dem Bau einer neuen Schiffbauhalle weitere Produktionskapazitäten für das deutsch-norwegische U-Boot-Programm zu schaffen. Darüber hinaus hat thyssenkrupp Marine Systems zusätzliche Werftkapazitäten am ehemaligen Standort der MV WERFTEN in Wismar erworben, um dort U-Boote und Überwasserschiffe gleichzeitig bauen zu können. Die Ausweitung der Aufträge trägt unmittelbar zur Stärkung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Wismar bei. „Wir sind als Branche führend. Mit unseren Standorten, Kapazitäten und Kompetenzen sind wir als eigenständiges und unabhängiges maritimes Powerhouse hervorragend aufgestellt. Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt. Wir sind im nationalen und internationalen Wettbewerb stark aufgestellt“, so Oliver Burkhard weiter.

Neben diesem Großauftrag untermauerte thyssenkrupp Marine Systems seine Verlässlichkeit und Marktpräsenz auch mit positiven Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr, dem erfolgreichsten Jahr der Unternehmensgeschichte. Ein Blick auf die aktuellen Projekte verdeutlicht, dass die laufende Produktion der bestehenden U-Boote 212CD für Deutschland und Norwegen im Plan liegt. Die Ablieferung einer Fregatte MEKO A-200 an Ägypten, die Taufe des U-Bootes „Inimitable“ für Singapur, die Taufe der ersten Fregatte Tamandaré und die Kiellegung des zweiten Schiffes dieser Klasse auf der Werft in Brasilien unterstreichen die Erfolge des vergangenen Geschäftsjahres.

Oliver Burkhard: „Mit der Erweiterung des 212CD-Auftrags könnten sich in naher Zukunft weitere Länder diesem Projekt anschließen. Unsere starke Position ist jetzt noch stärker geworden. Wir sind auf dem besten Weg, unser Ziel der Unabhängigkeit zu erreichen.“

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius besuchte die Werft in Wismar gemeinsam mit der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig. Ministerpräsidentin Schwesig bedankte sich für das Vertrauen in den Standort. „Hier arbeiten Menschen seit Jahrzehnten, die Schiffbau können, die sich auch allen neuen Herausforderungen stellen und die das auch wollen“, so Schwesig.

Der Minister hob ebenfalls die Bedeutung der U-Boot-Produktion für die Region hervor. Der Aufbau der Fertigungslinie in Wismar schafft zahlreiche neue Arbeitsplätze, ermöglicht Investitionen in den Standort und setzt Impulse für viele mittelständische Zulieferer in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus. „Wir werden hier fast 220 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren in die Werft investieren, um diese technisch zu ertüchtigen“, erläutert der Oliver Burkhard. Durch diese und weitere Aufträge werden die bestehenden 140 Arbeitsplätze auf rund 1.500 hochqualifizierte Jobs in der Region anwachsen. „Die Menschen hier bei tkMS leisten großartige Arbeit für unsere Sicherheit“, so Minister Pistorius.

Mit Material von Thyssenkrupp Marine Systems und dem BMVg

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