Die beiden bisherigen Firmenteile sollen in fünf "Divisionen" verzahnt werden. -

Durch die Umstrukturierung sollen die beiden bisherigen Firmenteile in fünf "Divisionen" enger verzahnt werden. - (Bild: filmbildfabrik - stock.adobe.com)

Rheinmetall will sich neu organisieren, um bei Zukunftsthemen schneller voranzukommen. Die bisherige Zweiteilung in eine Rüstungs- und eine Automotivsparte soll aufgehoben und der Verwaltungssitz der Autozulieferer-Holding in Neckarsulm aufgelöst werden. In der dortigen Verwaltung arbeiten rund 60 Mitarbeiter. Der Konzern wird künftig somit komplett aus der Düsseldorfer Zentrale heraus gesteuert. 

Durch die Umstrukturierung sollen die beiden bisherigen Firmenteile in fünf "Divisionen" enger verzahnt werden. Themen wie Autonomes Fahren, Sensorik und Künstliche Intelligenz sollen gemeinsam entwickelt werden, anstatt sie in zwei Konzernsparten parallel zueinander zu entwickeln. Das Geschäft mit Rüstungsgütern soll an Bedeutung gewinnen: Der Umsatzanteil von Panzern, Militärlastwagen, Munition und Sicherheitstechnologie für Militär und Polizei soll von 63 Prozent auf 70 Prozent im Jahr 2025 steigen.

Verkauf von Rüstungsgütern boomte

Das Konzernstandbein als Autozulieferer ist bei Rheinmetall schon seit Jahren eher ein Sorgenkind. Während der Verkauf von Rüstungsgütern boomte, entwickelte sich Automotiv schwach. Ein Konzernteil soll komplett abgestoßen werden - die Kolbenfertigung steht zum Verkauf. Die Nachfrage nach Kolben für Verbrennungsmotoren sinkt perspektivisch, weil diese Teile in Elektroautos nicht mehr gebraucht werden. In der Kolbenfertigung hat Rheinmetall rund 4.000 Beschäftigte, neben Neckarsulm gibt es auch Standorte in Tschechien, Brasilien und Nordamerika.

Insgesamt hat Rheinmetall rund 23.300 Vollzeitstellen, die Hälfte davon in Deutschland. Etwa 55 Prozent der Belegschaft war bislang im Rüstungssektor tätig und 45 Prozent in der Automotivsparte.

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dpa