
Mit der Nachrüstung soll der überwiegende Teil der in der Bundeswehr vorhandenen 350 Schützenpanzer Puma des 1. Loses auf den sogenannten Konstruktionsstand S1 gebracht werden. - (Bild: filmbildfabrik - stock.adobe.com)
Rheinmetall hat von der Bundeswehr einen bedeutenden Großauftrag im Bereich der gepanzerten Kampffahrzeuge erhalten, der ein Volumen von deutlich über einer halben Milliarde Euro umfasst. Über die Joint Venture-Gesellschaft PSM GmbH hat die Bundeswehr jetzt die Hochrüstung ihrer Schützenpanzer Puma des ersten Loses auf einen einheitlichen Konstruktionsstand beauftragt. Die PSM GmbH ist ein Joint Venture der Muttergesellschaften Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann, die jeweils 50 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen halten.
Der Vertrag zu den Nachrüstungsmaßnahmen der Puma-Fahrzeugflotte wurde am 28. Juni 2021 beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz unterzeichnet. Die Bundeswehr geht mit dieser Nachrüstungsmaßnahme den Weg zu einer einsatzreifen, voll digitalisierten Schützenpanzerflotte konsequent weiter.
Die Arbeiten sollen unmittelbar im Juli 2021 beginnen und bis voraussichtlich 2029 abgeschlossen sein.
Bildergalerie: Die größten deutschen Rüstungsunternehmen

Platz 10: Den Umsatz mit Rüstungsgütern geben viele Unternehmen nicht bekannt. Wer vom Umsatz her Platz 10 der größten deutschen Rüstungsunternehmen belegt, lässt sich daher nicht sagen. Unternehmen wie MAN (siehe Foto), Rohde & Schwarz, Siemens und viele weitere verdienen jedoch Geld mit Rüstungsgütern. – (Bild: MAN)

Platz 9: Auch der Handfeuerwaffenhersteller Heckler & Koch aus Oberndorf am Neckar gibt nicht viel über sich Preis. Ehemalige Mitarbeiter der Mauserwerke gründeten die Firma 1949. Heute gehört sie zu den fünf größten Gewehr- und Pistolenherstellern weltweit. Im Jahr 2016 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 202 Millionen Euro und belegt somit Platz 9 im Ranking. – (Bild: Wikimedia/Gemeinfrei)

Platz 8: Zum Photonik-Konzern Jenoptik gehört auch die Sparte ‚Defense & Civil Systems‘. In diesem Geschäftsbereich produziert das Unternehmen mechatronische und sensorische Produkte für zivile und militärische Märkte. Auf dem Bild zu sehen ist beispielsweise ein Stromerzeugungsaggregat für Patriot-Raketen. Laut eigenem Geschäftsbericht erwirtschaftete Jenoptik im Segment ‚Defense & Civil Systems‘ im Jahr 2017 einen Umsatz von 219,3 Millionen Euro. Dies ergibt Platz 8 im Ranking. – (Bild: Jenoptik)

Platz 7: Das Münchner Unternehmen MTU Aero Engines produziert Triebwerke für Kampfflugzeuge wie zum Beispiel den Eurofighter. Die Firma unterstützt die Bundeswehr auch bei der logistischen Bereitstellung von Triebwerken und Triebwerkskomponenten. Im Rüstungsgeschäft machte der Konzern laut dem Kölner Stadtanzeiger 2015 einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro. Damit belegt MTU Aero Engines Platz 7 im Ranking. – (Bild: MTU Aero Engines)

Platz 6: ‚Diehl Defense‘ heißt die Rüstungssparte des Münchner Diehl-Konzerns. Das Unternehmen ist auf die Fertigung von Lenkflugkörpern und Munition für Heer, Luftwaffe und Marine spezialisiert. Auch Systemlösungen für die bodengebundene Luftverteidigung gehören zum Produktportfolio. Das Unternehmen mit Sitz in Überlingen am Bodensee macht laut eigener Website einen Umsatz von 500 Millionen Euro. Da der Wert aktueller ist als der gleich hohe Umsatzwert von MTU Aero Engines steht Diehl Defense auf Platz 6 im Ranking. – (Bild: Diehl Defence)

Platz 5: Kraus-Maffei Wegmann (KMW) kommt ebenfalls aus München. Der Rüstungskonzern baut Rad- und Kettenfahrzeuge. Zum Produktportfolio zählen beispielsweise luftverladbare und hochgeschützte Radfahrzeugen, Aufklärungs-, Flugabwehr- und Artilleriesysteme sowie Kampfpanzer, Schützenpanzer und Brückenlegesysteme. Wie das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) mitteilt, erwirtschaftete KMW im Jahr 2016 mit Waffen einen Umsatz von 950 Millionen US-Dollar. Damit belegt der Münchner Konzern Platz 5 im Ranking. – (Bild: KMW)

Platz 4: Der als Stahlhersteller bekannte Konzern ThyssenKrupp betreibt auch eine Rüstungssparte. Das Unternehmen produziert in diesem Geschäftsbereich vor allem U-Boote und Marineschiffe. Laut dem Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) erwirtschaftete Thyssen Krupp im Jahr 2016 mit Rüstungsgütern einen Umsatz von 1770 Millionen US-Dollar. Das beschert dem Unternehmen Platz 4 im Ranking. – (Bild: Thyssen Krupp)

Platz 3: Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf ist auf der einen Seite ein Automobilzulieferer, auf der anderen Seite ein Rüstungskonzern. Zu den Produkten des Unternehmens zählen zum Beispiel gepanzerte Fahrzeuge, Waffen und Munition. Wie das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) mitteilt, erwirtschaftete Rheinmetall im Jahr 2016 mit Waffen einen Umsatz von 3260 Millionen US-Dollar. Damit belegt der Düsseldorfer Konzern Platz 3 im Ranking. – (Bild: Rheinmetall)

Platz 2: MBDA ist kein rein deutsches, sondern ein europäisches Rüstungsunternehmen mit Standorten in Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland und Spanien. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Lenkflugkörper. Laut dem Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) erwirtschaftete MBDA im Jahr 2016 mit Rüstungsgütern einen Umsatz von 3260 Millionen US-Dollar, konnte aber 2015 einen deutlich höheren Umsatz als Rheinmetall erzielen. Das beschert dem Unternehmen Platz 2 im Ranking. – (Bild: MBDA)

Platz 1: Auch die Airbus Group ist eine europäische Aktiengesellschaft. Das Unternehmen geht aus einer Fusion der Er deutschen DASA mit der der französischen Aérospatiale-Matra und der spanischen CASA im Jahr 2000 hervor. Kampfjets, Truppentransporter, Tankflugzeugen und Kampfhubschrauber zählen zu den Produkten, die der Konzern in seiner Rüstungssparte produziert. Wie das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) mitteilt, erwirtschaftete die Airbus Group im Jahr 2016 mit Rüstungsgütern einen Umsatz von 12520 Millionen US-Dollar. Damit belegt der europäische Konzern Platz 1 im Ranking. – (Bild: Airbus)
Auftragsumfang für Rheinmetall über 501 Millionen Euro brutto
Der nun erteilte Auftrag umfasst in einem ersten Schritt 154 Fahrzeuge und hat für das Konsortium einen Wert von 1,04 Milliarden Euro brutto. Auf Rheinmetall entfällt daraus ein Auftragsumfang von 501 Millionen Euro brutto, die als Auftragseingang zu Beginn des 3. Quartals 2021 gebucht werden. Durch zu erwartende konsortial-interne Weiterbeauftragungen, zum Beispiel im Bereich der elektronischen Sichtsysteme, verbindet sich für Rheinmetall mit der Beauftragung perspektivisch ein zusätzlicher Auftragswert in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe.
Die Modernisierung weiterer 143 Puma Schützenpanzer wird von einer ebenfalls unter Vertrag genommenen Option abgedeckt, die für das PSM-Konsortium einen zusätzlichen Auftragswert von insgesamt 820 Millionen Euro brutto umfasst. Auch hiervon wird deutlich mehr als die Hälfte auf Rheinmetall entfallen.
Mit der nun angestoßenen Nachrüstung soll der überwiegende Teil der in der Bundeswehr vorhandenen 350 Schützenpanzer Puma des 1. Loses auf den sogenannten Konstruktionsstand S1 gebracht werden. Von dieser Puma-Variante S1 sind im Zuge der Ausstattung für die durch die Bundeswehr gestellte NATO High Readiness Joint Task Force VJTF 2023 bereits insgesamt 40 Stück bestellt worden. Lediglich insgesamt 13 Fahrschulfahrzeuge sind von der Modernisierung ausgenommen.
Die neue Puma-Version S1 zeichnet sich unter anderem durch die Integration abstandsfähiger Effektoren wie des Mehrrollenfähigen Leichten Lenkflugkörpersystems (MELLS), durch zusätzliche Sensoren wie das neue Fahrersichtsystem und eine verbesserte Führungsarchitektur aus. Das neue Rundum- und Fahrersichtsystem leitet das Ende der Ära des Winkelspiegels ein. Erstmalig kann die gesamte Besatzung bei Tag wie bei Nacht „durch die Panzerung“ sehen. Der Fusionsmodus verbindet die Tagsicht mit dem leistungsstarken Wärmebild und ermöglicht die frühzeitige Aufklärung getarnter Ziele bei Tag wie bei Nacht. Der Puma ist das erste westliche Gefechtsfahrzeug, das serienmäßig mit einem solchen System in der Nutzung ist.
Der Puma in der Version S1 bildet gemeinsam mit dem von Rheinmetall entwickelten Soldatensystem Infanterist der Zukunft-Erweitertes System in der Version VJTF2023 das System Panzergrenadier. Das System Panzergrenadier führt zum ersten Mal in Deutschland eine digitalisierte Fahrzeugplattform – den Schützenpanzer Puma in der Ausbaustufe S1 – mit einem Soldatensystem zusammen, das über digitale Funktechnik verfügt. Am 18. März 2021 hatte der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, für die Bundeswehr die Gefechtstauglichkeit des Systems erklärt.
Quelle: Rheinmetall AG
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