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Die China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) ist mit großem Vorsprung der weltgrößte Bahnkonzern und einer der größten Industriekonzerne. Zum Konzern gehören 46 Gesellschaften und Tochterunternehmen. - (Bild: CRRC)

China hat nicht nur das längste Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt, sondern baut auch die meisten Züge. Die China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) ist mit großem Vorsprung der weltgrößte Bahnkonzern und einer der größten Industriekonzerne. Zum Konzern gehören 46 Gesellschaften und Tochterunternehmen.

Bis zu 400 km/h schnell

In China verläuft die schnellste Zugverbindung der Welt: Mit Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h pendelt der CRH2 zwischen den Städten Guangzhou und Wuhan. Für die 1068 Kilometer braucht er gerade einmal drei Stunden. CRRC arbeitet bereits an der nächsten Generation von Hochgeschwindigkeitszügen, die eine Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h erreichen können. Spätestens 2020 sollen die Züge einsatzbereit sein.

„Wir werden dabei neue Materialien einsetzen wie zum Beispiel Kohlenstofffaser und Aluminiumlegierungen. Dadurch sollen das Gewicht reduziert und die Energieeffizienz verbessert werden,“ sagt der leitende Ingenieur Qiao Feng, der für eine Tochterfirma von CRRC arbeitet. Seine neuen Züge möchte China verstärkt exportieren. „Da viele Länder Hochgeschwindigkeitsnetze bauen wollen, sind sie auch sehr an Unterstützung aus China interessiert, zum Beispiel beim Betrieb, der Ausbildung von Personal oder der Instandhaltung,“ erklärte Qiao in der China Daily. In der Vision sollen die Superzüge auch auf einer ‚neuen eisernen Seidenstraße‘ zwischen China und Europa rasen.

Weniger nachahmen, mehr selbst entwickeln

Deutschland hatte die Technologie der Dampfkraft seinerzeit von England übernommen und China schaffte mit ausländischer Hilfe den schnellen Sprung vom Dampflokomotiven-Zeitalter zum größten Zughersteller der Welt.Künftig sind weniger Nachahmungen, sondern Eigenentwicklungen die Herausforderung, die aus China kommt.

CRRC beschäftigt ein gewaltiges Heer an gut ausgebildeten Entwicklern und ist weltweit auf Einkaufstour. Die Boge Rubber & Plastics aus Damme und die sächsische Firma Cideon wurden von CRRC übernommen. Emprendimientos Ferroviarios S.A. (Emfer) kaufte Chinas Bahnkonzern in Argentinien. Skoda Transportation soll ebenfalls auf der Einkaufsliste stehen.

Fachkräfte werden in China geschult

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China Railway Rolling Stock möchte künftig 400 Stundenkilometer schnelle Züge herstellen. - (Bild: CRRC)

Noch vor wenigen Jahren wurden Metrozüge aus Deutschland nach China verschifft. Jetzt rollen Metrozüge aus Changchun zwischen Los Angeles und Hollywood, wobei die Montage zunehmend in der USA erfolgt und amerikanische Fachkräfte dafür in China geschult werden.

Bereits jetzt müssen für staatliche Aufträge im Eisenbahnwesen der USA mindestens 60 Prozent der Wertschöpfung vor Ort erfolgen. In Springfield, Massachusetts, unterhält CRRC deshalb ein Werk. Auch die Chicago Transport Authority hat 846 Wagen bei den Chinesen bestellt, ebenso wie Boston für seine Metro.

In der Türkei und in Kenia montiert CRRC für den lokalen Markt. Leo Express aus Prag orderte vor wenigen Monaten drei Hochgeschwindigkeitszüge von der CRRC Zhuzhou Locomotive. Erste Lokomotiven werden nach Serbien geliefert, Waggons nach London oder 1.000 Metrowagen in den Iran.

Export in 104 Länder

Das erste Auslandswerk eröffnete CRRC erst 2015 in Batu Gajah, Perak, Malaysia. Derzeit exportiert CRRC in 104 Länder und Regionen, berichtet der Chef Cui Dianguo. Die internationale Expansion solle mit Hightech, Kooperationen und Lieferung von kompletten Bahnsystemen weitergehen, so Cui.

Wenn die Modernisierung und Internationalisierung von CRRC in ähnlicher Geschwindigkeit wie bisher verläuft, ist bald ein neuer Weltkonzern entstanden. Doch um Fuß zu fassen, sind Experten und Werke vor Ort erforderlich. Nationale Standards sind nur dort zu lernen. Auch die Instandhaltung erfordert Werke im Land.

China Railway Rolling Stock (CRRC)

  • Gründung: 2015
  • Hauptsitz: Peking
  • Produkte: Lokomotiven, Wagons, Eisenbahntechnik
  • Mitarbeiter: 187.000
  • Umsatz: 37,837 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn: 1,881 Milliarden US-Dollar
  • Wichtige Tochterfirmen:
    Zhuzhou Electric Locomotive Works
    CSR Sifang Co., Ltd.
    CNR Dalian
    Dynex Semiconductor
    Changchun Railway Vehicles
    Emprendimientos Ferroviarios
    China CNR Co., Ltd.
    CSR Nanjing Puzhen Co., Ltd.
    CSR Meishan Rolling Stock Co., Ltd.
    Zhuzhou Hightech Investment & Guaranty, Co., Ltd.
  • Vorsitzender: Cui Dianguo

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