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Bis 2016 nannte sich der Konzern mit Sitz in der Hauptstadt von Hebei, Shijiazhuang, Hebei Iron and Steel Group Co., Ltd. (HBIS). - (Bild: He Steel)

Hebei, eine Provinz mit 70 Millionen Einwohnern, hat eher die Dimension eines europäischen Staates. Hier zeigt sich auch, wie schwierig die Reformen in China umzusetzen sind. Während die Zentralregierung weg von fossiler Energie und hoher Stahlproduktion kommen möchte, wehren sich die Stahl- und Kohleprovinzen stark gegen Einschränkungen.

Stahlproduktionskapazität verringern

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Mit einem Stahlwerk in Serbien möchte der chinesische Hersteller He Steel Strafzölle auf seine Produkte vermeiden. Im (Bild: He Steel-Präsident Yu Yong. - He Steel)

Die gewaltigen Kapazitäten können jedoch nicht ohne hohe Verluste auf dem Weltmarkt untergebracht werden; dies ist ein Geschäft, welches nicht von Dauer sein kann. Hebei musste bereits vergangenes Jahr 33 Millionen Tonnen Stahl-Produktionskapazität stilllegen; dieses Jahr sind weitere 32 Millionen Tonnen vorgeschrieben.

Der Präsident des Unternehmens, Yu Yong, sieht diese Einschränkung jedoch als Chance und erklärte, dies gebe seinem Konzern Raum für eine notwendige Umstrukturierung und mache den Weg frei, höherwertigen Stahl zu produzieren.

Der chinesische Finanzdienstleister HBIS kündigt für He Steel ein Investitionsprogramm von 10 Milliarden Yuan an, um die smarte Produktion und Zukunftsprodukte zu entwickeln. Mit der HBIS Cloud Platform sollen zukünftig immer größere Teile des Umsatzes über das Internet abgewickelt werden. HeSteel ist an etwa 20 Unternehmen beteiligt und weltweit auf Einkaufstour. Der Konzern war eines der wichtigsten Unternehmen, mit dem China in wenigen Jahren die Wende vom Stahlimporteur zum Stahlexporteur schaffte. Seine Rohstoffzulieferungen sicherte sich He Steel durch Unternehmenskäufe wie die Übernahme von PMC, dem größten südafrikanischen Kupferproduzenten.

Importerschwerungen in die EU umgehen

He Steel ist nach Medienberichten an der ostslowakischen Stahlfabrik in Kosice von U.S.Steel interessiert. Für sein Stahlwerk in Serbien, Zelezara Smederevo, kündigte der Konzern ein Investitionsprogramm von 120 Millionen US-Dollar an, um höherwertige Stähle zu produzieren.

Mit dem Werk, das etwaein Prozent des europäischen Stahls erzeugt, möchte He Steel Importerschwerungen von China in die EU umgehen. He Steel Serbia erwirtschafte bereits Ende vergangenes Jahr einen Gewinn, so Firmenchef Yu. Für Chinas Entwicklungskonzept einer neuen wirtschaftlichen Seidenstraße könnten die osteuropäischen Stahlwerke seines Konzerns den erforderlichen Stahl zum Infrastrukturausbau liefern, so Yu.

Zu Dumpingpreisen in die EU importieren

Doch He Steel steht immer noch im Verdacht, zu Dumpingpreisen aus China in die EU zu importieren. Die Einfuhrgebühren für warmgewalzten Flachstahl fielen in der endgültigen Fassung gegenüber den vorläufigen Zöllen vom Oktober 2016 höher aus, teilte die Brüsseler EU-Behörde Anfang April mit. So werden für die Produkte Abgaben zwischen 18,1 Prozent und 35,916 Prozent erhoben. Zuvor schlugen zwischen 13,2 und 22,6 Prozent an Aufschlägen zu Buche.

Betroffen sind unter anderem die chinesischen Produzenten Bengang Steel Plates, Handan Iron & Steel und He Steel. Für die gleichen Produkte aus Brasilien, Iran, Russland, Serbien und der Ukraine würden dagegen keine Einfuhrzölle erhoben. Doch der Hauptmarkt für He Steel bleibt China, dessen gewaltiger Infrastrukturausbau und dessen Industrie immer noch gewaltige Mengen Grundstoffe nachfragt.

10 Prozent höherer Aktienkurs

Im April legte der Aktienkurs des Konzerns um über 10 Prozent zu, nachdem China seine neuen Pläne zum Bau der Xiongan New Area beschloss. Das neue Wirtschaftszentrum bei Peking soll nach dem Vorbild des Shanghaier Pudong entstehen. Es bildet das neue Wirtschaftszentrum der neuen Supermetropole Jing-Jin-Ji mit 110 Millionen Einwohnern, in der die chinesische Hauptstadt mit der Küstenstadt Tianjin und den umliegenden Landkreisen vereinigt wird. Der dort erwartete gewaltige Bauboom erfordert in den nächsten Jahren gewaltige Mengen an Stahl.

He Steel Group

  • Gründung: 2008
  • Hauptsitz: Shijiazhuang, Hebei
  • Produkte: Stahl, Bergbau, Maschinen
  • Mitarbeiter: 120 000
  • Umsatz: 45,266 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn / Verlust: - 244 Millionen US-Dollar
  • Wichtige Tochterfirmen:
    Tangsteel Group
    Hansteel Group
    Shijiazhuang Iron and Steel
    HBIS Xuanmachinery
    HBIS Energy
    HBIS Chemical
    HBIS New Material
    PMC (South Africa)
    HBIS Serbia
  • Vorsitzender: Yu Yong

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