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Huawei ist einer der größten Hersteller von Smartphones und Netzwerktechnik. - (Bild: Huawei)

1987 gab es in Shanghai zwei öffentliche Fernsprecher von denen aus ins Ausland telefoniert werden konnte. Damals begann Ren Zhengfei damit, Telefonanlagen aus Hongkong zu importieren. Erste Erfolge mit eigener Technologie hatte Huawei mit Übertragungstechnik insbesondere im ländlichen Raum Chinas.

In jüngster Zeit schuf Huawei mit seiner Elektronik eine Weltmarke. Für Geschäftskunden entwickelt der chinesische Konzern Gesamtlösungen für Industrie 4.0 und Technologien für Smart City.

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Huawei-Chef Ren-Zhengfei. - (Bild: Huawei)

2016 verkaufte Huawei 139 Mio Mobiltelefone, eine Steigerung von 29% gegenüber dem Vorjahr, und lag damit auf Platz drei der Liste der weltgrößten Smartphone-Anbieter. Dieses Jahr möchte Huawei den Spitzenplatz erobern, sagte der Chef des Konsumentengeschäfts Richard Yu auf der Technologiemesse CES in Las Vegas.

Hightech-Standort Shenzhen

Im südchinesischen Hightech-Cluster Shenzhen schuf Huawei in einem großen Campus seine Unternehmenszentrale, Entwicklungszentren sowie Produktionsstätten. Huawei stellt nicht nur Technik für Industrie 4.0 her; seine Werke arbeiten auch bereits weitgehend nach diesen Standards. Fast die Hälfte der Beschäftigten arbeitet in der Forschung und Entwicklung. Das ehemalige Fischerdorf Shenzhen mit jetzt über 15 Millionen Einwohner ist dabei kein Billiglohn-Standort mehr.

Schnelle Internationalisierung

2005 überstiegen die im Ausland erwirtschafteten Umsätze zum ersten Mal die Inlandsumsätze. Bei seiner Internationalisierung tritt Huawei weniger als chinesischer und eher als internationaler Konzern mit chinesischen Wurzeln auf. Weltweit unterhält Huawei ein Netz von Forschungs-und Entwicklungszentren.

In Deutschland hat der Konzern fast 3.000 Mitarbeiten und in München seine Forschungszentrale für Europa. "Wir sagen immer, wir teilen die Wassermelone in acht Stücke und wir wollen nur ein Stück selbst essen", so Firmengründer Ren. In seinen großen Projekte arbeitet Huawei mit vielen Projektpartner zusammen.

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Das Huawei-Hauptquartier in Shenzhen. - (Bild: Huawei)

Diskussionen um Datensicherheit

Besonders von der US-Regierung wird Huawei und seinem Gründer Ren Nähe zum chinesischen Geheimdienst und Militär unterstellt. "Ich kam nur zufällig zur Armee, da es damals anders kaum möglich war ein Unternehmen aufzubauen. Ich komme aus einfachen Verhältnissen. Meine Familie hatte Salz zu kochen, das galt damals schon als wohlhabend," berichtet Ren. Das einzelne Mitarbeiter seines Konzerns für den chinesischen Geheimdienste arbeiten, hält Ren für ausgeschlossen und die chinesische Regierung wäre noch nicht mit derartigen Wünschen an Huawei herangetreten. Medien berichten, das jedoch umgekehrt der amerikanische Geheimdienste Huawei ausspioniert hätten.

Industrie 4.0 ist nur zu machen, wenn die Datensicherheit absolut zuverlässig ist, erklärt ein Sprecher von Huawei. Der chinesische Konzern setzt daher auf Transparenz und legt für Projektpartner seine Quellcodes offen. Auch die Unternehmenszentrale in Shenzhen und die weltweiten Forschungszentren sind für Großkunden offen.

Mitarbeiterbeteiligung

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Eine Kooperation von Huawei und Kuka war auch auf der Cebit 2016 zu sehen. - (Bild: Huawei)

Ren sieht den größten Gegner seines Unternehmens nicht in der Konkurrenz, in Naturkatastrophen, Kriegen oder Widerständen in den USA. Der größte Feind könnte das zu schnelle Wachstum und das viele verdiente Geld sein. "Wir sind ein kleines Gras, aber wir versuchen zu einem kleinen Baum zu wachsen", philosophiert Ren. Dies müsse organisch und natürlich geschehen und der Erfolg dürfe nicht träge machen. Jeder Mitarbeiter müsse am langfristigen Erfolg des Konzerns interessiert sein. Daher hat Ren das Unternehmen weitgehend seinen Mitarbeiter überschrieben. 

Jeder fest Angestellte hält einen Unternehmensanteil, den er erst beim Ausscheiden aus dem Unternehmen intern verkaufen kann. Huawei bedeutet übersetzt: "China handelt, ist aktiv". Dies aktive Handeln soll auch jeden Mitarbeiter auszeichnen.

Der Konzern tritt als Sponsor von Kulturveranstaltungen, Austauschprogrammen oder Sportveranstaltungen auf. Für etwa ein dutzend Bundesligavereine installierte Huawei öffentliche WLan-Netze, die kostenlos für die Zuschauer zugänglich sind. In kurzer Zeit gelang Huawei weltweit einen chinesischen Markennamen zu etablieren, der nicht mit billig, sondern mit Hightech in Verbindung gebracht wird.

Huawei Technologies Co., Ltd.

  • Gründung: 1987
  • Hauptsitz: Shenzhen
  • Produkte: Netzwerktechnik, Smartphones
  • Mitarbeiter: Über 180.000
  • Umsatz: 62,8 Milliarden US-Dollar (2015)
  • Gewinn: ca. 7,5. Milliarden US-Dollar (2015)
  • Wichtige Tochterfirmen:
    Huawei Machine Co., Ltd.
    Huawei Tech. Investment Co., Ltd.
    Huawei International Co. Ltd.
    Huawei Device Co., Ltd.
    Huawei Software Technologies Co., Ltd.
    HiSilicon Technologies Co., Ltd.
    HiSilicon Optoelectronics Co., Ltd.
    Futurewei Technologies, Inc.
    Huawei Technologies Deutschland GmbH
  • Vorsitzender Ren Zhengfei

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