Fräs-Dreh-Zentren der Baureihe MT 715

Fräs-Dreh-Zentren der Baureihe MT 715 für die 6-Seiten-Komplettbearbeitung haben jetzt alle Verzahnungstechnologien voll umfänglich integriert. (Bild: Chiron Group)

Mill-Turn-Technologie ist eine Schlüsseltechnologie. Sie steht branchenübergreifend für erfolgreiche und innovative Fertigungslösungen, um komplexe und wertvolle Werkstücke auf allen sechs Seiten komplett zu bearbeiten. Die Chiron Group hat nun zusätzlich zum Fräsen, Drehen und Bohren die Verzahnungstechnologie voll umfänglich und prozesssicher in die MT-Baureihe 715 integriert. Anwendern eröffnen sich neue Fertigungsperspektiven und sie bekommen ein komplettes Paket aus Maschine, Werkzeug und Technologiezyklen mit Eingabemasken.

Anfang der 2000er Jahre machten sich die ersten Fräs-Dreh-Zentren auf den Weg, eine anti-tayloristische Fertigungsalternative für die Komplettbearbeitung komplexer Werkstücke zu werden – mit Erfolg. Alle 6 Seiten eines Werkstücks auf nur einer Maschine zu fräsen, zu bohren und zu drehen, hat viele Anwender überzeugt und zahlreiche Prozess- und Produktinnovationen ermöglicht. Stand heute ist die Mill-Turn-Technologie bei Losgröße 1 und in der Serienproduktion eine fest etablierte Größe.

Eine Milliarde Zahnräder pro Jahr weltweit

Warum die Verfahrensintegration des Verzahnens in die MT-Technologie bei der Chiron Group in den Fokus gerückt ist, erklärt Michael Wurster, Senior Produktmanager der Chiron Group, so: "Das Volumen an Werkstücken mit Verzahnungen ist groß und der Markt zeigt ein wachsendes Interesse für Verzahnungsprozesse auf multifunktionalen Fräs-Dreh-Zentren. Auslöser sind die Herausforderungen sich verringernder Losgrößen, hoher Werkstückqualität und der Druck schneller Lieferzeiten – in der Konsequenz sind immer produktivere Fertigungsprozesse gefragt. Die Ausbringung ist zwar mit einer Fertigung nach dem Taylorprinzip bekanntlich am höchsten, und wer Masse produziert, wird das auch weiterhin auf spezialisierten Verzahnungsmaschinen machen. Allerdings bekommen Prototypen- und Serienfertiger mit der MT 715 nun eine sichere Alternative, ihre Teile komplett zu bearbeiten – das Verzahnen bis Modul 3,5 mm und einer erreichbaren Qualität der Verzahnung mit IT 7 und besser inklusive."

Viermal Verzahnungstechnologie integriert

Grundsätzlich gibt die Geometrie des Werkstücks die Verzahnungstechnologie vor. Wälzfräsen ist zwar die produktivste Form des Verzahnens, kann jedoch bei Innenverzahnungen und Außenverzahnungen ohne entsprechenden  Auslaufbereich gar nicht eingesetzt werden. Wälzschälen ist zum Herstellen von Innenverzahnungen, Innenprofilen sowie von Außenverzahnungen mit Störkonturen die flexibelste und produktivste Verzahnungstechnologie. Ist der Auslauf auch fürs Wälzschälen zu gering, dann kommt das Verzahnungsstoßen zum Einsatz. Für Planverzahnungen und Sekundäroperationen wie Abdachen, Hinterlegen und Entgraten ist schließlich das Schlagzahnfräsen die richtige Wahl.

Kein Plug & Play, aber anwenderfreundlich und sicher

Für Daniel Kopp, Anwendungstechniker bei der Chiron Group, gibt es neben der stimmigen Basis von Maschine und Werkzeug einen entscheidenden Vorteil, die Technologiezyklen und Eingabemasken: "Offiziell heißt es ja »einfache Parametrisierung durch kontextsensitive Eingabemasken mit Plausibilitätsprüfung«. Für mich bedeutet es, dass ich genau weiß, wo ich was eingeben muss, um die Verzahnung beim ersten Mal so hinzukriegen, wie sie sein soll. Das spart Zeit und Nerven!" Dieses Paket von Technologiezyklen und Eingabemasken ist in Zusammenarbeit mit dem Werkzeughersteller Paul Horn entstanden und bringt einen großen Vorteil bei der Umsetzung der Werkstückzeichnung in den Fertigungsprozess. "Unsere gemeinsame Entwicklung von Programmen, Dialogen und Abläufen für die MT 715 ist für jeden Bediener ein Gewinn. Mit speziell entwickelten Zyklen haben wir die komplexen Verzahnungsprozesse beherrschbarer  gemacht. Die Dateneingabe ist einfach und veranschaulicht bildgestützt." stellt Klaus Wichmann Produktmanager Verzahnung bei Paul Horn zufrieden fest. "Die Synchronität der Spindeln", so Wichmann weiter, "ist ein absolutes Muss für hohe Verzahnungsqualität, und da ist es beeindruckend, welche Höchstleistungen Werkzeugmaschinenhersteller wie Chiron zu liefern in der Lage sind."

Über die Chiron Group

Die Chiron Group mit Hauptsitz in Tuttlingen ist Spezialist für CNC-gesteuerte, vertikale Fräs- und Fräs-Dreh-Bearbeitungszentren sowie Turnkey- und Automationslösungen. Umfassende Services und digitale Lösungen komplettieren das Portfolio. Die Gruppe ist mit Produktions- und Entwicklungsstandorten, Vertriebs- und Serviceniederlassungen sowie Handelsvertretungen weltweit präsent. Rund zwei Drittel der verkauften Maschinen und Lösungen werden exportiert. Wesentliche Anwenderbranchen sind die Automobilindustrie, der Maschinenbau, die Medizin- und Präzisionstechnik, die Luft- und Raumfahrt sowie die Werkzeugherstellung.

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