Strukturdämpfer Tubus TA 40-16 und drei Dämpfungsplatten Slab SL-030 unterschiedlicher Stärke

Strukturdämpfer Tubus TA 40-16 und drei Dämpfungsplatten Slab SL-030 unterschiedlicher Stärke bilden eine sichere Konstruktion gegen Beschädigungen an Gepäckwagen. (Bild: ACE GmbH/Bibus AG)

Robert Timmerberg

Langenfeld (rm). Dort werden 1 200 solcher Transportwagen eingesetzt, um das Gepäck sicher von den Check-in-Schaltern zu den Gates und wieder zurück zu bringen. Die 120 kg schweren Wagen werden voneinander unabhängig und ungekoppelt mittels Linearmotoren angetrieben und erreichen auf ihren achterbahnartigen Wegen Geschwindigkeiten bis 8 m/s oder knapp 30 km/h.

Beim Wechsel der verschiedenen Bahnen und bei der Ankunft kommt es dabei immer wieder zu kleineren und größeren Auffahrunfällen auf dieser Kofferachterbahn. In der Vergangenheit setzte der Flughafen Zürich auf einfache Schaumstoffdämpfer, um dieses Aufprallen abzufangen.

Wegen des geringen Wirkungsgrades dieser Lösungen kam es jedoch immer wieder zu größeren Schäden an den Stoßstangen sowie an den Leichtmetallchassis der Wagen. Durch die Reparaturmaßnahmen war es selten möglich, das Transportsystem mit voller Auslastung zu fahren.

Um günstiger und effizienter arbeiten zu können und damit letzten Endes die Wartezeiten der Fluggäste weiter zu verkürzen, wandte sich der Flughafen an die schweizerische Bibus AG. Kernkompetenzen des Unternehmens sind Engineering, Logistik und Service. Zudem vertreibt man in der Schweiz die Dämpfungslösungen von ACE.

Unter Berücksichtigung aller Einsatzparameter entschied man sich im vorliegenden Fall für eine Mehrfachkonstruktion an den einzelnen Wagen des Transportsystems. Dabei kommen sowohl Dämpfungsplatten aus der Serie Slab von ACE als auch Strukturdämpfer Tubus an der Vorder- und Hinterseite der Wagen zum Einsatz, um sie effizient zu schützen.

Sowohl die aus Polyurethan hergestellten Slab-Platten als auch die rohrförmigen Dämpfer werden immer dann verwendet, wenn eine bewegte Masse nicht positionsgenau abgebremst werden muss. Die zuschneidbaren Platten können wegen ihrer hohen inneren Dämpfung Stöße bis etwa 1 m/s abfangen.

In Zürich sind drei verschiedene Platten SL-030 mit unterschiedlichen Stärken aufeinander geklebt und dann an den Wagenenden angebracht worden. Sie machen Geschwindigkeiten bis 3 m/s tolerierbar und damit den Großteil aller zu erwartenden Stöße unschädlich. Erst bei noch höheren Geschwindigkeiten werden die aus Co-Polyester-Elastomer bestehenden Strukturdämpfer angefahren, die darüber hinaus anfallende Kräfte aufnehmen.

Eine Kombination verschiedener Sicherheitsprodukte macht in diesem Fall gleich in mehrfacher Hinsicht Sinn. Ein Aufeinanderkleben von acht Schichten Slab-Platten an beiden Enden der Wagen würde deren Ausmaße unpraktikabel werden lassen. Die Rohrdämpfer sind dagegen deutlich platzsparender. Da sie jedoch auf maximal 5 m/s ausgelegt sind, kommen auch sie ohne die zusätzliche Slab-Hilfe mit dieser Aufgabe nicht zurecht.

Leistungsstärkere Industrie-Stoßdämpfer wären in der Anschaffung zu aufwändig und hätte ein weiteres Problem: Selbst ihre langen Standzeiten von mehreren Millionen Lasthüben wären der Vielzahl der kleinen Aufpralle an den Wagen auf Dauer nicht gewachsen. Die Lebensdauer der preiswerteren Tubus liegt mit etwa 1 Mio. Hüben zwar nicht ganz im gleichen Bereich. Doch da bei der angewandten Doppelkonstruktion die Slab-Platten für den überwiegenden Teil der Stöße zuständig sind, spielt dies keine Rolle.

In Zürich sind aus der Tubus-Familie Strukturdämpfer TA 40-16 verbaut. Die von ihnen aufgenommenen Kräfte bis 80 Nm/Hub werden durch Reibung in Wärme umgewandelt. Ein Teil der auftretenden Energie wird somit abgebaut, während der andere Teil durch die Rückstellung des Körpers in seine Ursprungslage wieder abgegeben wird. Die TA-Dämpfer haben eine degressive Kennlinie. Für andere Einsatzfälle gibt es auch Typen mit linearen oder progressiven Kennlinien, daneben anwendungsspezifische Sonderanfertigungen.

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