Anhand realitätsnaher Planspiele können Workshop-Teilnehmer die Vorteile der Vernetzung erleben.

Anhand realitätsnaher Planspiele können Workshop-Teilnehmer die Vorteile der Vernetzung erleben. - (Bild: Item)

Die gemeinnützige Forschungs- und Ausbildungseinrichtung FIR e.V. an der RWTH Aachen widmet sich seit über 60 Jahren der Erforschung und Vermittlung von Methoden zur Förderung des Unternehmenswachstums. Längst bestimmen Themen wie Industrie 4.0 und Digital Engineering die Diskussionen.

Daher vermittelt das FIR auch entscheidende Kompetenzen für das vernetzte Unternehmen der Zukunft. Dies geschieht in Form von verschiedenen Veranstaltungsformen, darunter Fachtagungen, Praxis-Workshops und Arbeitskreise.

Hier wird eigenes Wissen geteilt und der interdisziplinäre Austausch angeregt. Einer dieser Workshops setzt sich mit der Frage auseinander, welche Art der Rückgabeerfassung am besten für die industrielle Montage geeignet ist.

Mit „kleinen“ Aufgaben zu großen Erkenntnissen

Mit Rückmeldedaten sind in diesem Fall Informationen über die Bearbeitungszeiten einzelner Prozessschritte und Materialentnahmen gemeint. Die fest im Berufsleben stehenden Workshop-Teilnehmer bearbeiten dazu Montageaufgaben an item Arbeitstischen und tracken dabei die benötigte Zeit. Bei den Arbeitstischen von item handelt es sich um vorkonfigurierte Ausführungen. Auf den L-förmigen Auslegern befinden sich Träger, auf denen Querleisten mit Schwenkarmen für die Computer, Barcode-Scanner und Materialbehälter angebracht sind.

Für Moritz Schröter, den stellvertretenden Bereichsleiter des Produktionsmanagements bei FIR e.V., war es vor allen Dingen wichtig, eine praxis- und realitätsnahe Umgebung abzubilden. Der einfache Aufbau und die modularen Erweiterungsmöglichkeiten des item Arbeitsplatzsystems kommen der Einrichtung ebenfalls zugute.

Ziel des Workshops ist es, die Montageaufgaben an den Steharbeitsplätzen möglichst effizient zu lösen. So werden  drei verschiedene Arten von Legoautos nach entsprechenden Bauplänen montiert. Am ersten Arbeitsplatz finden dabei die Entnahme aus den Schäferkisten und die anschließende Kommissionierung statt. An den folgenden vier Arbeitsplätzen werden die Fahrzeuge dann montiert. Jeder dieser Arbeitsschritte wird dabei sorgfältig erfasst und getrackt.

Vorgeschmack auf das vernetzte Unternehmen

Herr Schröter und sein Team haben sich für den Vergleich der unterschiedlichen Methoden der Zeiterfassung ein dreistufiges Verfahren ausgedacht: Im ersten Schritt werden die erhobenen Daten papierbasiert erfasst und danach in einen Computer übertragen. Laut Herrn Schröter bringt diese Methode besonders häufig Ungenauigkeiten mit sich.

Handschriftliche Notizen führen schnell zu  fehlerhaften Eingaben am Rechner, ein Zahlendreher genügt. Die zweite Variante setzt auf Barcodes auf den Auftragspapieren, die zu Beginn und Ende der Bearbeitung gescannt werden. Durch das Computersystem wird der Zeitpunkt des Scans direkt erfasst und gespeichert.

An den Unterseiten der Materialkisten sind NFC-Tags angebracht, welche die dritte Möglichkeit zur Zeiterfassung darstellen. Sie werden über Lesegeräte ausgelesen, die sich am Arbeitsplatz befinden. Die Erfassung der Bearbeitungszeiten ergibt sich also allein durch die Präsenzerkennung und findet ohne eigenes Zutun statt.

Neben der digitalen Rückmeldeerfassung gibt es noch weitere innovative Technologien, an denen sich die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Industrie aufzeigen lassen. Ein Beispiel hierfür ist das speziell entwickelte Pick-by-Light-System, das mithilfe eines Lichtpunktes anzeigt, aus welchem Fach das nächste Montageteil entnommen werden muss. Zudem sind die Montageanleitungen komplett animiert und es gibt die Möglichkeit, die Materialentnahme per Spracheingabe zu quittieren. So ergibt sich ein plastischer Eindruck der Möglichkeiten in einem vernetzten Unternehmen.  

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