
Das Werk150, die Lern-, Forschungs- und Transferumgebung der Hochschule Reutlingen, ist von Dassault Systèmes als Education Center of Excellence ausgezeichnet worden. (Bild: Hochschule Reutlingen) (Bild: Hochschule Reutlingen)
Seit seiner Gründung im Jahr 2013 – damals als ESB Logistik-Lernfabrik – hat sich das Werk150 zu einer hochmodernen und bewährten Forschungs- und Lernumgebung entwickelt. Dank des leidenschaftlichen Engagements von Prof. Dr. Vera Hummel und ihres Teams werden dort die 3DEXPERIENCE Plattform von Dassault Systèmes sowie moderne digitale und physische Komponenten als ganzheitliches Industrie 4.0-Ökosystem in einer lichtdurchfluteten Werkhalle mit seinem 800 Quadratmeter großen Shopfloor vereint.

"Der Ansatz unserer 3DEXPERIENCE Education Center of Excellence ist ganzheitlich: Wir wollen Techniker zu Ingenieuren ausbilden und Ingenieure zu Innovatoren."

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Ende 2024 wurde das Werk150 für seine praxisorientierte und zukunftsweisende Ausbildung als 3DEXPERIENCE Edu Center of Excellence ausgezeichnet und ist damit weltweit eine der wenigen Hochschulen unter ansonsten ausschließlich prämierten Universitäten.
Was bedeutet die Auszeichnung nun in der Praxis? Das Werk150 kann sein Angebot erweitern, indem es:
- neue Standards in der Lehre setzt und Studierende auf die Herausforderungen der modernen Industrie vorbereitet
- praxisnahe Ausbildung mit der 3DEXPERIENCE Plattform bietet, um digitale Kompetenzen zu fördern
- Zusammenarbeit mit Industriepartnern intensiviert, um den Wissenstransfer und die Innovationsfähigkeit zu steigern.
Was macht die Auszeichnung als 3DEXPERIENCE Edu Center of Excellence so besonders?
Die Auszeichnung als 3DEXPERIENCE Edu Center of Excellence von Dassault Systèmes schafft ein Ökosystem, das akademische Exzellenz mit industrieller Innovation verbindet. Im Zentrum steht die 3DEXPERIENCE Plattform.
Wie profitieren Studierende vom technologischen Support?
Studierende am Werk150 erhalten durch die Integration der 3DEXPERIENCE Plattform Zugang zu einer cloudbasierten Umgebung, die den gesamten Produktentwicklungs- und entstehungsprozess abdeckt. Dies fördert ein erfahrungsbasiertes Lernen, das weit über die reine Technologieanwendung hinausgeht und innovative Denkweisen entwickelt.
Die Entwicklung des digitalen Zwillings vermittelt Schlüsselkompetenzen wie Simulationswissen, Datenanalytik, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Innovationsmanagement. Studierende lernen, komplexe Systeme zu simulieren, Daten zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.

"Das Werk150 bietet Studierenden und Unternehmen gleichermaßen eine einzigartige Plattform, um Innovationen zu entwickeln und zu testen. Hier verschmelzen Theorie und Praxis zu einem lebendigen Ökosystem der industriellen Zukunft."
Wie ist die digitale Infrastruktur des Werk150 aufgebaut?
Im Zentrum der digitalen Fabrik steht die cloudbasierte 3DEXPERIENCE Plattform von Dassault Systèmes für Produkt- und Prozessengineering. Ein Self Execution System (SES) steuert die Produktion und interagiert mit dem ERP-System SAP/4 HANA. Prozessanalysen werden durch "Visual Paradigm" unterstützt, während Daten auf Edge-Servern oder in der Microsoft Azure Cloud verarbeitet werden.
Welche Rolle spielt 5G im Werk150?
Das Werk150 verfügt über eines der ersten funktionierenden Standalone 5G-Indoornetze in Deutschland. Die Funkeinheiten operieren mit einer Sendeleistung von bis zu 200 mW im Frequenzbereich von 3,7 bis 3,8 GHz. Das Netzwerk ist speziell für industrielle Anwendungen konfiguriert, mit einer optimierten Download-to-Upload-Ratio von 60:40. Basierend auf Release 16 erreicht das System Latenzen unter 10ms, was es ideal für Echtzeitanwendungen in der Industrie 4.0 macht.
Welche physischen Komponenten zeichnen das Werk150 aus?
Die Fertigungsinfrastruktur umfasst verschiedene 3D-Drucker, eine CNC-Fräsmaschine und einen Laser Cutter. Zentral ist das flexible Fördersystem FlexConveyor, das zusammen mit einem wandlungsfähigen Montagesystem sowie kollaborativen Robotern und fahrerlosen Transportsystemen einen Industrie 4.0 und 5.0-reflektierenden Shopfloor bildet.
Für Augmented und Virtual Reality stehen MetaQuest 2- und HoloLens-Brillen zur Verfügung.

Welche Vorteile ergeben sich für kooperierende Unternehmen?
Das Werk150 erweist sich als bedeutender Impulsgeber für den deutschen Mittelstand, insbesondere für die zahlreichen "Hidden Champions". Diese Unternehmen profitieren von einem risikoarmen und niederschwelligen Zugang zu Spitzentechnologien und modernsten Infrastrukturen, die normalerweise außerhalb ihrer Reichweite lägen.
Ein zentraler Vorteil liegt in der Möglichkeit, kostenintensive Pilotprojekte durch digitale Simulationen zu ersetzen. Dies minimiert Entwicklungsrisiken erheblich und ermöglicht es Unternehmen, neue Geschäftsmodelle und Produktionsverfahren in einer virtuellen Umgebung zu erforschen und zu optimieren, bevor sie substanzielle Investitionen tätigen.
Die enge Verzahnung von Industrie und Akademie im Werk150 schafft einen fruchtbaren Innovationszyklus. Unternehmen profitieren nicht nur von gut ausgebildeten Absolventen, sondern erhalten auch Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen und Technologien, die sich oft noch Jahre vor der Marktreife befinden.
Die Bedeutung der Simulation in der Industrie der Zukunft
Simulation wird in der Industrie der Zukunft eine Schlüsselrolle spielen. Sie ermöglicht es Unternehmen, Produkte und Prozesse zu optimieren, bevor sie in die reale Produktion gehen. Dies führt zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen sowie zu einer Verbesserung der Produktqualität.
Im Werk150 lernen Studierende, diese Technologie effektiv einzusetzen und bereiten sich so optimal auf die Anforderungen der Industrie 4.0 vor.
Wie unterstützt das Softwareportfolio von Dassault Systèmes die Nachhaltigkeit?
Ein besonderer Fokus des Angebots liegt auf dem Aspekt der Nachhaltigkeit: Das Werk150 und Dassault Systèmes bieten Unternehmen die Möglichkeit, nachhaltige Praktiken von Grund auf in ihre Prozesse zu integrieren. Der Einsatz von virtuellen Zwillingen auf der 3DEXPERIENCE Plattform ermöglicht es, Ressourceneffizienz zu optimieren und innovative, umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln.
Welche konkreten Erfolge kann das Werk150 vorweisen?
Ein aktuelles Beispiel zeigt die Effektivität des virtuellen Zwillings in der Praxis: Ein mittelständisches Unternehmen aus dem Maschinenbau nutzte kürzlich die Möglichkeiten des Werk150, um neue Fertigungstechniken zu testen. Durch den Einsatz des virtuellen Zwillings konnten potenzielle Schwachstellen in der Produktionslinie identifiziert werden, bevor die tatsächliche Produktion begann. Das Ergebnis brachte eine Einsparung von 20 Prozent der Entwicklungskosten.
Ein weiteres erfolgreiches Projekt war die Implementierung von smarten Logistiksystemen bei einem regionalen Zulieferer. Durch den Einsatz der 3DEXPERIENCE Plattform konnte das Unternehmen seine Lieferkette optimieren und die Effizienz seiner Logistikprozesse deutlich steigern.
Auch im eigenen Produkt des Werk150 - dem "Mobilen Working Hub" - unterstützt der digitale Zwilling die Entwicklung und Prozessgestaltung und bildet nun die Grundlage zur Weiterentwicklung des Werk150 zu einer zirkulären Fabrik.
Fazit
Die Auszeichnung des Werk150 als 3DEXPERIENCE Edu Center of Excellence unterstreicht seine Bedeutung als Katalysator für industrielle Innovation. Es bereitet nicht nur die nächste Generation von Ingenieuren und Wirtschaftsingenieuren auf die Herausforderungen der Zukunft vor, sondern bietet Unternehmen die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung dieser Zukunft mitzuwirken. Das Werk150 verkörpert damit die Vision einer modernen Lern- und Forschungsfabrik, die Studierenden, Forschern und Unternehmen gleichermaßen als Innovationsplattform dient und die Entwicklung der Industrie 4.0 und Industrie 5.0 aktiv vorantreibt.