„Die Digitalisierung wird die gesamte Werkzeugmaschinenindustrie gravierend verändern und nach vorne bringen. Die völlig neuen Möglichkeiten durch die Verknüpfung der digitalen mit der realen Welt ermöglichen deutliche Produktivitätsschübe und völlig neue Geschäftsmodelle. Das gilt für Maschinenbauer ebenso wie für Maschinenbetreiber. Und es gilt für kleine und mittlere Unternehmen ebenso wie für die Großen der Branche. Digitalisierung ist der zentrale Wachstums- und Profitabilitätstreiber für die Werkzeugmaschinenbranche im In- und Ausland.“ sagt Dr. Wolfgang Heuring, CEO der Siemens Business Unit Motion Control.
Das zeigt Siemens auf der EMO
Speziell für die Werkzeugmaschinenindustrie demonstriert Siemens auf der EMO Hannover sein integriertes und durchgängigen Portfolio von digitalen Plattformen und einer Fülle von Applikationen. Damit wird deutlich wie Digitalisierung mit Siemens von der Werkzeugmaschine bis in die Unternehmensleitebene nahtlos funktionieren kann.
Das Digitalisierungsangebot reicht beim Maschinenbauer vom Maschinenkonzept und -engineering bis hin zu Inbetriebnahme der Werkzeugmaschine und Service. Für den Maschinenbetreiber deckt die Palette an Digitalisierungslösungen dessen gesamte Wertschöpfungskette von der Produktentwicklung und Produktionsplanung bis hin zur eigentlichen Produktion und zum digitalen Service.
Mit diesem holistischen Ansatz will Siemens das einzige Unternehmen sein, das die realen Prozessketten des Maschinenbauers und des Maschinenbetreibers durchgängig in der virtuellen Welt (Digital Twin) abbilden kann. Ein besonderes Messe-Highlight zeigt, welche Möglichkeiten Digitalisierung durch die Anbindung an das cloudbasierte, offene IoT-Betriebssystem MindSphere von Siemens bietet.
Mit Manage MyMachines stellt Siemens seine erste MindSphere-Applikation für die Werkzeugmaschine den Kunden vor. Siemens wird auf dem gesamten Ausstellungsgelände etwa 200 Werkzeugmaschinen mit Manage MyMachines an sein offenes IoT-Betriebssystem MindSphere an die Cloud anbinden. Mit Manage MyMachines erhält der Maschinenbetreiber Cloud-basiert einen Überblick über wichtige Daten und Betriebszustände seiner Maschine Durch die erhaltene Transparenz kann er kurzfristig reagieren und seine Produktion optimieren.
Digitale Workflows auf Werkstattebene
Der Branchenriese DMG Mori verfolgt mit Celos und dem „Path of Digitization“ eine durchgängige Strategie – ausgehend von der Celos Machine über Celos Manufacturing bis zur digitalen Fabrik. Die neuen Celos Versionen und Produkte ermöglichen gezielt die erforderliche Durchgängigkeit in der Produktion.
Mit der jüngsten Celos Version haben neue APPs wie „Celos Conditioning Analyzer“ oder „Celos Performance Monitor“ die Basis für die Optimierung von Abläufen und Prozessen im direkten Maschinenumfeld gelegt. Zur EMO Hannover stehen Lösungen für digitale Workflows auf Werkstattebene im erweiterten Fokus.
Celos Digital Factory
Dr. Holger Rudzio, Geschäftsführer der DMG Mori Software Solutions GmbH, verspricht: „Wir werden im Rahmen des „Path of Digitization“ ein umfassendes Portfolio an datenbasierenden Digitalisierungsmodulen präsentieren – unter anderem für die Fertigungsplanung und das Werkzeugmanagement. Diese ergänzen sich bzw. bauen aufeinander auf. Mit diesen konnektiven Lösungen für die Celos Digital Factory ermöglichen wir insbesondere kleinen und mittleren Betrieben einen schrittweisen und vor allem praktikablen Einstieg in die Zukunft der digitalisierten Industrie.“
Großer Schritt in Richtung Industrie 4.0
Ebenfalls einen großen Schritt in Richtung Industrie 4.0 macht der Maschinenbauer Grob mit der Industriesoftware GROB-NET4Industry. Sie besteht aus zehn Modulen, die zur Digitalisierung und Vernetzung von Produktionsanlagen dienen.
Das ebenfalls auf der EMO Hannover gezeigte HMI-Konzept wird allen Anforderungen an Industrie 4.0 in der Praxis gerecht. Eine multifunktionale Bedieneroberfläche sowie die Unterstützung spezifischer Applikationen ermöglichen eine papierlose Produktion und eine ergonomische und intuitive Maschinenbedienung.
An der Maschine müssen alle Informationen zusammenlaufen.
Die Werkstatt und das dort vorhandene Know-how über die Steuerung an der Maschine zum Dreh- und Angelpunkt im Firmennetzwerk zu machen, ist der Ansatz von Heidenhain. Denn an der Maschine entsteht das Werkstück. Hier müssen alle Informationen zusammenlaufen. Und von hier müssen auch ganz entscheidende Informationen über Status und Qualität eines Werkstücks in die IT-Systeme der Fertigung – also in die Prozesskette – zurückfließen.
Der für die Bauteilqualität und Termintreue verantwortliche Facharbeiter muss Zugriff auf alle Daten haben und er muss seine Erfahrung aus der Fertigung in die Prozesskette zurückspiegeln können. Heidenhain zeigt auf der Messe live, wie einfach und individuell mit TNC-Steuerungen und dem Funktionenpaket Connected Machining ein durchgängig digitales Auftragsmanagement in einer intelligenten Produktion möglich ist.
Auf dem ganzen Messegelände der EMO Hannover sind 20 Maschinen verschiedener Hersteller über Connected Machining mit dem Heidenhain-Stand in Halle 25 vernetzt. Hier gewährt die Software StateMonitor einen Blick auf alle angeschlossenen Maschinen, deren jeweils aktuellen Maschinenstatus und viele weitere Details zu den laufenden Prozessen.
ndustrie 4.0 wird im Mittelpunkt des Messeauftrittes
Industrie 4.0 wird im Mittelpunkt des Messeauftrittes von Yamazaki Mazak stehen – dort wird das Unternehmen sein iSmart Factory-Konzept enthüllen. Das iSmart Factory-Konzept greift zurück auf Mazaks Industrie 4.0-Infrastruktur, die Maschinenanwendern den entscheidenden Schritt von der Fertigung mit automatisierten Fertigungszellen hin zur komplett vernetzten Industrie 4.0-Fabrik der Zukunft ermöglicht.
Mazaks iSmart Factory fußt auf drei Hauptsäulen: Dies sind die Smooth Technology, die neue SmartBox für deutlich schnellere Datenanalyse bei gleichzeitig erhöhter Sicherheit und MTConnect als Kommunikationsstandard. Alle Elemente fügen sich sinnvoll zu einem Ganzen und vereinfachen die gemeinsame Datennutzung in Echtzeit in Fertigungsebene und Verwaltung; im Ergebnis führt dies zu kürzeren Durchlaufzeiten, verringertem Umlaufbestand und geringeren indirekten Arbeitsausgaben für Hersteller.
Ein wesentlicher Aspekt bei der Automatisierung sind intelligente Softwaremodule, die Chiron unter der Bezeichnung „SMARTline“ anbietet. Der Maschinen- und Prozessdiagnose dient „DataLine“, eine anwendungsspezifisch konfigurierbare App. Sie sammelt Daten von Bauteilen, Werkzeugen und Bearbeitungszentren, bereitet diese auf und leitet sie an die jeweils gewünschte Stelle im Unternehmen weiter. In der Serienproduktion hilft sie, selbst geringe Prozessabweichungen und deren Ursachen zu erkennen. Damit steigert Sie die Maschinenverfügbarkeit. Dazu kommen Tools für die webbasierte Ferndiagnose und -wartung („RemoteLine“) sowie für die Programmierungsautomatisierung und Simulation von NC-Programmen („ProcessLine“).
Zur EMO wird auch das Familienunternehmen Schunk sein Industrie-4.0-Portfolio systematisch weiter ausbauen. Highlight ist eine funktionsfähige Fertigungszelle, in der ein intelligenter, auf Kraft und Position regelbarer Schunk EGL Profinet Greifer autonome Handhabungsszenarien ermöglicht und eine vollautomatische Qualitätssicherung gewährleistet. Ohne Einsatz externer Sensoren erkennt der Greifer ein fehlerhaftes Bauteil und entscheidet autonom, ob das Teil aus dem Prozess auszuschleusen ist. Die ermittelten Informationen können kontinuierlich an die Anlagensteuerung, an übergeordnete interne und externe Systeme sowie an Cloudlösungen für statistische Prozessanalysen übertragen werden.
Sämtliche Prozessschritte werden in Echtzeit überwacht und übergeordneten Ebenen, wie etwa einem ERP-System oder einer cloudbasierten Monitoring-Plattform zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus forciert Schunk mit dem weltweit ersten elektrisch gesteuerten 24V-Nullpunktspannmodul VERO-S NSE-E mini den Trend zur fluidfreien, hochvernetzten Werkzeugmaschine.
Anspruch als digitaler Lösungsanbieter
Zur Engineering Kompetenz gehört für Walter die Kompetenz für digitale Lösungen. Seinen Anspruch als digitaler Lösungsanbieter unterstreicht das Unternehmen auf der EMO 2017. Unter anderem erlaubt Walter in Hannover seinen Besuchern einen Blick in die Zukunft des Unternehmens als aktiver Gestalter der digitalen Transformation: Mit Lösungen, die das Potenzial, das in der Digitalisierung steckt, konsequent ausschöpfen können.
Mirko Merlo, Vorstandsvorsitzender der Walter AG, dazu: „Exzellente Werkzeuge sind die Basis unseres Erfolgs. Doch unsere Kunden erwarten zu Recht mehr – zum Beispiel zuverlässige, maßgeschneiderte Prozesse und die Steigerung ihrer Effizienz mit Hilfe leistungsfähiger digitaler Lösungen. Auf der EMO zeigen wir, welche Vorteile wir ihnen mit unserer Entwicklung in Richtung Industrie 4.0 schon heute bieten. Und natürlich können sie sich über die nächsten Schritte hin zur Smart Factory mit Walter informieren.“
Apps und digitale Tools stehen in Hannover folgerichtig im Mittelpunkt. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Daten- und Vernetzungsspezialisten Comara, der mittlerweile zu Walter gehört, weitet das Unternehmen seine digitale Kompetenz weiter aus. Neben einem großen zentralen Bildschirm können sich die Standbesucher darüber – passend zum Thema – an zahlreichen Touchscreens und Werkzeug-Displays intuitiv und individuell informieren.