Mit einem Thermolyse-Verfahren soll aus Kunststoff Öl zurück gewonnen werden.

Mit einem Thermolyse-Verfahren soll aus Kunststoff Öl zurück gewonnen werden.

BREMEN (fr). Möglich mache dies die Syntrol-Technologie, welche in einem dreistufigen Verfahren aus Plastikabfällen wieder Öl herstellt, heißt es von der Öko-Energie Umweltfonds 1 GmbH. Bei dem Verfahren wird Kunststoff zunächst erhitzt, so dass Gase entstehen. Diese kühlen ab und verflüssigen sich. Das so entstandene Produktöl könne als leichtes Heizöl wieder verkauft oder nach weiterer Bearbeitung und Veredelung für andere Zwecke genutzt werden. Das gesamte Verfahren der Kunststoffverölung funktioniere dabei mit einem Wirkungsgrad von 80 %. Aus 100 g Kunststoff gewinne diese Methode circa 85 ml Öl.

„Wir suchten nach neuen zukunftsweisenden Technologien in Verbindung mit Umweltschutz und sind dabei auf das Thermolyse-Verfahren gestoßen. Diese Lösung hat uns dann schnell von der Unterstützung dieses Projektes in Deutschland überzeugt“, erklärt Oskar Edler von Schickh, Geschäftsführer der Öko-Energie Umweltfonds 1 GmbH und Co.KG. Der Fonds plant die Errichtung von vier Syntrol-Anlagen in Mannheim.

Von dem jährlich anfallenden Müll, in Deutschland, derzeit etwa 300-500 kg, pro Person, sind 10-15 % Kunststoffabfälle. Circa 18 Mio t Kunststoffe produziert die deutsche Industrie pro Jahr. Davon gelangen insgesamt etwa 4,5 Mio t in das deutsche Wertstoffrecycling. „Von dieser Menge könnten wir mit unserer Technologie theoretisch 3-5 % des deutschen Rohölimportes abdecken“, erklärt von Schickh.

Die Öko-Energie Umweltfonds 1 GmbH erwirbt von der NILL-Tech GmbH vier Syntrol-Anlagen für Kunststoffe und Altöl. Das produzierte Öl wird verkauft. Die Errichtung der Anlage ist am Standort Mannheim im Rheinau-Hafen geplant. Insgesamt hat der Fonds ein Zeichnungsvolumen von 26,8 Mio Euro. In Abhängigkeit vom Stand des Beteiligungskapitals wird der Fonds sukzessive die Betreibergesellschaft mit der Bestellung, Installation und Inbetriebnahme der vier Syntrol-Anlagen beauftragen. Die Planung sieht vor, im letzten Quartal des Jahres 2011 die volle Produktivität von vier Anlagen erreicht zu haben.

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