
Nach nur knapp zwei Jahren Bauzeit wurde das Gebäude des neuen Instituts "ELI Beamlines" in Dolní Břežany bei Prag in einer feierlichen Zeremonie offiziell eröffnet. - (Bild: ELI)
Mit der Eröffnung der neuen Gebäude des ELI Beamlines ist die erste Phase der Implementierung des ELI Projektes pünktlich abgeschlossen. Zur Extreme Light Infrastructure gehören auch Standorte in Szeged (Ungarn) und Magurele (Rumänien), die insgesamt etwa 1 Milliarde Euro an europäischer und staatlicher Förderung erhalten.
Ab 2018 sollen sie als gemeinsame Forschungsinfrastruktur einige der stärksten Laser der Welt betreiben und Nutzern aus den verschiedensten Forschungsgebieten zur Verfügung stellen.
In den neuen Gebäuden in Dolní Břežany werden insgesamt vier Beamlines installiert. Sie stellen den Nutzern ultrakurze Laserpulse zwischen 15 und 150 fs zur Verfügung. Alle Systeme sind für besonders hohe Energien und hohe Repetitionsraten konzipiert.
Die vierte Beamline soll mit immer noch einem Schuß pro Minute Energien im Kilojoulebereich liefern und mit 10 Petawatt Spitzenleistung dann auch der stärkste Laser der Welt werden. Derzeit werden alle Lasersysteme an verschiedenen Standorten unter anderem in Tschechien, Kalifornien, England und Deutschland aufgebaut und getestet. Ab 2016 werden sie in den Räumen des neuen Instituts installiert.
Erste Experimente sind schon 2016 geplant, seine volle Leistungsfähigkeit soll das Institut Anfang 2018 erreichen. Dann werden den Nutzern aus der ganzen Welt nicht nur besonders starke Laser zur Verfügung stehen, sondern auch verschiedene Quellen für ultrakurz gepulste Röntgen- und Protonenstrahlung.
Für ihre Nutzung sind einerseits Projekte aus der Grundlagenforschung mit Themen wie experimenteller Astrophysik oder Plasmaphysik vorgesehen. Anderseits hat die angewandte Forschung, zum Beispiel aus den Bereichen Medizin oder Materialwissenschaft, eine hohe Priorität.
Als europäisches Laserzentrum hat ELI Beamlines schon jetzt eine enge Kooperation zwischen tschechischen, europäischen und amerikanischen Instituten und Firmen etabliert. Auch das Team vor Ort ist sehr international, ein Drittel der Forscher kommt aus verschiedenen europäischen und nichteuropäischen Ländern wie Deutschland, England, Frankreich oder den USA. Insgesamt hat das Institut derzeit 280 Angestellte.
"Die Entwicklung der einzigartigen Technologien für ELI Beamlines ist nur möglich durch eine enge Kooperation mit den besten nationalen und internationalen Instituten und Firmen", sagte Jan Ridky, der Direktor des physikalischen Institutes der tschechischen Akademie der Wissenschaften, die das Institut betreibt.
"ELI als Ganzes wird die erste wirklich internationale Laser-Forschungseinrichtung sein, ausgerüstet mit den modernsten und stärksten Lasern. Es wird die besten Wissenschaftler aus der ganzen Welt anziehen um hier hervorragende Forschung zu betreiben. Unsere Vision ist es, ELI zu einem ‚CERN der Laserforschung‘ zu machen", sagte Wolfgang Sandner, Generaldirektor des ELI Delivery Consortiums.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Ticker: Ukraine-Krieg trifft Wirtschaft
Putin schickt seine Truppen in einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft hat, lesen Sie hier in unserem Live-Ticker.Weiterlesen...

Netzagentur hält regionalen Gasmangel für wahrscheinlich
Im kommenden Winter könnte es aufgrund einer ungleichen Gasverteilung zu einem regionalen Gasmangel kommen, sagt die Bundesnetzagentur. Die Details.Weiterlesen...

Chinesische Provinz Sichuan schließt Fabriken wegen Dürre
In China können Teile der Halbleiter- und Solarindustrie wegen extremer Dürre nicht mehr produzieren. Aber noch eine wichtige Branche ist betroffen.Weiterlesen...

Autobranche muss massiv in Batterie-Wertschöpfung investieren
Europa muss bis 2030 rund 74 Milliarden Euro in die Batteriezellfertigung und die Produktion von Rohmaterialien investieren.Weiterlesen...

Warum Trumpf ein eigenes Frachtschiff chartert
Der Laserspezialist Trumpf hat ein kleineres Frachtschiff auf eigene Faust gechartert und will auf diese Weise die Hafenstaus umgehen.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit