Die Produktions- und Hightech-Anlagen in der Industrie werden immer spezieller und besser, aber auch komplexer und anfälliger. Dies führt dazu, dass ein wachsender Anteil der Unternehmenskosten von der Instandhaltung beeinflusst wird – eine Herausforderung besonders für mittelständische Unternehmen. Viele von ihnen entscheiden sich deshalb für eine integrierte Instandhaltungslösung, zunehmend auch aus der Cloud.
Instandhaltung ist längst zum Wettbewerbsfaktor geworden, heißt es in einer Studie des Mannheimer Professors Lennart Brumby, Studiengangsleiter Service-Ingenieurwesen an der Fakultät Technik der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Brumby zitiert eine Untersuchung des Forschungsinstituts für Rationalisierung (FIR) der RWTH Aachen, wonach der Anteil der Instandhaltungskosten an den beeinflussbaren Kosten im Unternehmen steigt. Instandhalter müssen zudem immer mehr unterschiedliche und komplexere Anlagentypen betreuen. Zugleich nimmt die Automatisierung zu. Die Folge davon ist, dass Störungen weitreichende Folgen haben können.
Mittelständler stehen also in der Instandhaltung diesen steigenden Anforderungen gegenüber, haben jedoch noch häufig einen heterogenen Mix nicht integrierter IT-Systeme im Einsatz. Doch gerade mittelständische Unternehmen benötigen für eine effiziente Planung durchgängige Instandhaltungsprozesse in einem ERP-System, das darüber hinaus keine Wartungs- und Hostingkosten verursacht. Dies gilt für alle Unternehmen mit eigener Instandhaltung der Branchen Fertigung, Maschinenbau, Facility Management, Telekommunikation, Erneuerbare Energien, Chemie, Pharma, Öl und Gas, Energieversorger oder Reedereien. Von einer solchen Software profitieren auch Industrie-Serviceprovider, die die Anlagen ihrer Kunden instand halten.
Es ist aus mehreren Gründen naheliegend, ERP-Funktionen für die Instandhaltung aus der Cloud zu nutzen und die Unternehmenssoftware um spezifische Instandhaltungsprozesse zu ergänzen. Entsprechende Angebote gibt es mittlerweile auf dem Markt. So lässt sich eine Instandhaltungslösung wie eam4cloud als Add-On für SAP Business ByDesign nahtlos und schnell in die ERP-Cloud-Lösung integrieren. Den Anwenderunternehmen steht damit ein integriertes ERP-System zur Verfügung mit einer gemeinsamen Daten- und Informationsbasis für Echtzeitdaten und einer einheitlichen Optik. Mit einer Instandhaltungslösung im ERP-System lassen sich Ausschreibungen beschleunigen, Kontrakte und Anlagenfinanzen verwalten, Geschäftspartner problemlos integrieren, die Maßnahmen selbst besser planen – Instandhaltung wird leicht gemacht von der Strategie über die Planung bis zu den Maßnahmen.
Alle Tätigkeiten und Informationen rund um die Instandhaltung sollten in Arbeitsbereichen der Cloud-ERP-Software abgebildet sein. Mit der Budgetierung können Instandhalter die Budgets im Auge behalten. Das Workcenter Abwicklung umfasst die Bewertung von Störmeldungen, Arbeitsaufträge, technische Rückmeldungen, wiederkehrende Maßnahmen sowie Überholungszeiträume. Bei den Stammdaten finden sich alle Informationen zu Anlagen und zum Equipment. Jede Anlage kann mit allen Bauteilen exakt und detailliert beschrieben werden. Angegeben sind die tatsächlichen Standorte jeder einzelnen Anlage auch mit GPS-Koordinaten. Bereiche wie Gesundheits- und Arbeitsschutz, Sicherheitsvorkehrungen und Gefährdungen sind integriert.
Eine Software - wie beispielsweise eam4cloud - ermöglicht es, Servicetechniker ans ERP-System anzubinden. Kommt es in einer Produktionsanlage zu einem technischen Defekt, kann der Mitarbeiter diesen sofort über eam4cloud melden. Hierfür steht auf Tablet oder Notebook ein Formular zur Verfügung. Die Information steht dann für das Technik-Team zur Verfügung, aber auch für spätere Auswertungen. Außerdem: Wenn die Wartungs- und Reparaturgeschichte einer Anlage, eines Motors oder einer Pumpe dokumentiert ist, kann frühzeitig entschieden werden, ob sich eine Reparatur noch lohnt.
Last but not least – die Nutzung der ERP-Instandhaltungsfunktionen aus der Cloud erleichtert es den Unternehmen auch, an die Megatrends Industrie 4.0 und Internet der Dinge anzuknüpfen. Für die Anbindung an Miniaturcomputer, wie etwa Datenbrillen, braucht es bei einem Cloud-ERP-System nur einige standardisierte Schnittstellen. Servicetechniker können beispielsweise aus der Cloud und über Datenbrillen rechtzeitig mit allen erforderlichen Informationen versorgt werden. So entstehen durchgängig vernetzte digitale Prozesse über die gesamten Wertschöpfungsketten.