Dr. Till Reuter, Vorstandsvorsitzender der Kuka AG: Mit der Mehrheitsbeteiligung an Reis Robotics

Dr. Till Reuter, Vorstandsvorsitzender der Kuka AG: Mit der Mehrheitsbeteiligung an Reis Robotics hat er einen Coup gelandet (Bild: Kuka)

(ilk/sun). Die Absichtserklärung sieht vor, dass sich Kuka mit 51% an der Reis Unternehmensgruppe beteiligt und darüber hinaus weitere Anteile erwerben kann. Die Familie Reis, die bisher alleiniger Eigentümer des Unternehmens ist, wird zukünftig noch 49% der Anteile halten. Über Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.

„Kuka gewinnt durch die Mehrheitsbeteiligung an Reis Robotics weitere Integrationskompetenz, vor allem im Bereich General Industry“, erläutert VDMA-Geschäftsführer Thilo Brodtmann und fährt fort: „Diesen Bereich möchte Kuka schon seit einigen Jahren tendenziell stärken. Reis hingegen erhofft sich durch die Beteiligung von Kuka ein skaliertes, größeres Wachstum.“ Das seien Chancen für beide Unternehmen, die man nutzen müsse.

Die Reis Unternehmensgruppe erzielt mit rund 1.300 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 130 Mio Euro. Kernstück des Unternehmens ist die Reis GmbH & Co. KG Maschinenfabrik mit Sitz in Obernburg bei Frankfurt am Main. Dort arbeiten rund 850 Mitarbeiter. Der zweitgrößte Standort ist mit rund 200 Mitarbeitern die chinesische Stadt Kunshan. Insgesamt ist das Unternehmen an 20 Standorten weltweit vertreten. Reis ist ein Systemintegrator und entwickelt und produziert Industrieroboter und Robotersteuerungen für unterschiedlichste Branchen. Die Roboter und Anlagen werden für zahlreiche industrielle Anwendungen wie Schweißen, Schneiden, Laserbearbeitung, aber auch in der Produktion von Gießteilen und Kunststoffteilen genutzt. Das Unternehmen beliefert eine Vielzahl von Branchen, von der Automobilindustrie über die chemische und die Elektronikindustrie bis hin zur Weiße-Ware-Industrie.

Dr. Till Reuter, Vorstandsvorsitzender der Kuka AG, erklärte: „Reis passt hervorragend zur langfristigen Strategie von Kuka. Gemeinsam wollen wir weitere Bereiche der General Industry durchdringen und insbesondere unsere Präsenz in China ausbauen. Auch in der Produktentwicklung sehen wir großes Potenzial für die Zusammenarbeit.“

Wie Dr. Michael Wenzel, Chairman of the Board of Reis Robotics China, gegenüber Produktion vor einigen Monaten mitteilte, habe Reis in China in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt im Bereich Gießereien gesetzt. 70 % der in China hergestellten Zylinderköpfe würden derzeit auf Reis-Anlagen gegossen. Zudem plant Reis Roboticts ein Joint-Venture mit dem chinesischen Werkzeugmaschinenhersteller Jiangsu Yawei Machine Tool. Die beiden Unternehmen haben bisher dazu ein ‘Memorandum of Understanding’ unterzeichnet. Inhalt der Vereinbarung seien eine mögliche Technologiepartnerschaft fpr einzelne Produkte aus dem Portfolio von Reis sowie die Gründung eines gemeinsamen 50:50 Joint Ventures zur Nutzung dieser limitierten Lizenzen.

Dr. Eberhard Kroth, Sprecher der Geschäftsführung der Reis Unternehmensgruppe sagte über die Mehrheitsbeteilung durch Kuka: „Mit Kuka haben wir den richtigen Partner gefunden, der die hervorragende Marktstellung unseres Familienunternehmens weiter voranbringt. Reis steht für Innovationsstärke und eine hervorragende Produktionsqualität – dieser technologische Anspruch und dieses Kundenversprechen verbindet uns mit Kuka.“

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