Toyota Motor Manufacturing Czech Republic (TMMCZ) nutzt eine Brücke auf Karakuri/LCA-Basis

Toyota Motor Manufacturing Czech Republic (TMMCZ) nutzt für die Materialversorgung in der Fertigung eine Brücke auf Karakuri/LCA-Basis. – (Bild: item)

Toyota Motor Manufacturing Czech Republic (TMMCZ, ehemals TPCA) ist einer der zahlreichen europäischen Standorte des erfolgreichen Automobilherstellers. Im Werk von TMMCZ im tschechischen Kolín werden Modelle wie der Toyota Aygo für den europäischen Markt produziert. Dabei setzt man im gesamten Standort auf das Toyota Production System, das die Grundlage für den weltweiten Siegeszug der schlanken Produktion geliefert hat.

Zusätzlich wird beim Transport von Klimaanlagen zur Fertigungslinie eine großangelegte Karakuri/LCA-Lösung auf Basis von Komponenten aus den item Systembaukästen verwendet. Bei Karakuri/LCA (LCA = Low Cost Automation) handelt es sich um eine Form der Automation, die auf pneumatische, elektrische oder hydraulische Antriebe verzichtet. Es gibt jedoch interessante Kombinationen von herkömmlicher Automation und Karakuri/LCA, wie auch dieses Beispiel zeigt.

TMMCZ hatte für diese Aufgabe zuvor Transportwagen eingesetzt, doch dies führte dazu, dass diese die Fahrwege der Routenzüge kreuzten. Letztere mussten deshalb häufig anhalten. Folglich wurde der Materialfluss unterbrochen, worunter die Wertschöpfung litt. Es galt also eine Lösung zu finden, die zu einer Prozessoptimierung und Produktivitätssteigerung führt.

Mit Karakuri/LCA komplexe Herausforderungen bewältigen

Die Beteiligten wandten sich an item, da mehrere Standorte von Toyota Motor Europa (TME) bereits hervorragende Erfahrungen mit Schulungen zum Thema Karakuri/LCA und der Realisierung eigener Projekte mit Komponenten aus dem Lean Production Systembaukasten gesammelt hatten. Aus diesen besteht auch die jetzt für den Transport der Klimaanlagen verwendete Karakuri/LCA-Brücke. Sie ist 6 Meter lang, 6 Meter breit sowie 5 Meter hoch und verfügt über vier Türme.

Ihr Konzept entstand im Rahmen von Schulungen mit den Produktionslogistikern von TMMCZ. In Abstimmung mit dem regionalen item Vertriebspartner Haberkorn wurde schließlich das finale Konzept umgesetzt. Den ersten Turm erreichen die auf Kleinladungsträgern (KLT) gesicherten Klimaanlagen durch Transportwagen, die ebenfalls auf dem Profilrohrsystem D30 für die schlanke Produktion basieren.

Über Shooter und eine exakt mit dem ersten Turm verbundene Rollenbahn erfolgt die Materialzufuhr. Hier gelangen die Klimaanlagen durch eine Linearachse nach oben, woraufhin sie von Rollenbahnen über die Engstelle hinweg auf die andere Seite der Transportbrücke befördert werden. Eine solche Kombination von Karakuri/LCA und Lineartechnik mag zunächst wie ein Widerspruch anmuten.

Karakuri/LCA nutzt Muskelkraft, Hebelgesetze und Schwerkraft auf bestmögliche Weise, doch es gibt physikalische Grenzen. Ist dies der Fall, so schafft der Rückgriff auf traditionelle Antriebe gezielt Abhilfe. Häufig wird dies nötig, wenn es darum geht, schwere Lasten nach oben oder über größere Strecken zu bewegen. „Ein typischer Fall ist, dass Bauteile über Fahrstrecken der Logistik gehoben werden müssen, um zum Arbeitsplatz zu gelangen“, erklärt Stefan Armbruster, Experte für Lean Production bei item. Bei der Brücke in der Intralogistik von TMMCZ handelt es sich also um ein typisches Beispiel für hybrides Karakuri/Low Cost Automation. Im kostenfreien Anwenderbericht finden Sie alle Details zu diesem effizienzsteigernden Projekt.

 

Zeitersparnis auch beim Rückführprozess

Nach dem Transport der Klimaanlagen auf die andere Seite der Brücke steht eine Richtungsänderung um 90 Grad an. Daraufhin geht es 3 Meter weiter, bis die Ladung den zweiten Turm erreicht. Darin werden die Klimaanlagen auf rein mechanische Weise nach unten transportiert, sodass die Mitarbeiter in der Fertigung sie für den Einbau in die Fahrzeuge entnehmen können. Anschließend erreichen die leeren KLT den dritten Turm. In diesem werden sie nach oben geführt, zu Viererstapeln zusammengefasst und zurück über die Engstelle transportiert.

Schließlich gelangen die KLT über den vierten Turm wieder nach unten. Jeweils vier Viererstapel werden hierbei zu einer Einheit aus 16 KLT gestapelt und anschließend der Logistik für die Neubestückung zur Verfügung gestellt. Somit lässt sich der zeitliche Aufwand für den Abtransport der KLT deutlich reduzieren. Mit der Karakuri/LCA-Brücke ist eine Lösung entstanden, welche an zahlreichen Stellen gezielt die Verschwendung (= Muda) von Zeit und Ressourcen vermeidet.

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