von Gunnar Knüpffer
(ts) Die KfW IPEX Bank, die SEB AG, die Nord/LB sowie die HSH Nordpark finanzieren riesige Windparks in Europa, deren Ausbau deutschen Windkraftanlagenherstellern zu Gute kommt. So beteiligen sich KfW und SEB an der Weiterentwicklung des größten europäischen Windenergieprojekts Markbydgen im Norden von Schweden. Die Kreditfinanzierung in Höhe von 84,5 Mio Euro für das Teilprojekt Skogberget wird von beiden Banken zu gleichen Teilen zur Verfügung gestellt. Das jetzt finanzierte Teilprojekt hat eine Kapazität von 84,6 MW.
Von der Finanzierung profitiert der Auricher Windenergieanlagenhersteller Enercon. Dieser liefert 36 Windenergieanlagen vom Typ E-92 nach Skogberget. Enercon ist gemeinsam mit dem schwedischen Unternehmen Svevind auch Projektsponsor des Windparks und langjähriger Geschäftspartner der SEB und der KfW IPEX-Bank. Mit mehr als 20 000 installierten Windenergieanlagen in über 30 Ländern zählt der deutsche Marktführer auch international zu den führenden Herstellern. Svevind ist einer der führenden Entwickler und Betreiber von Windenergieprojekten in Schweden.
Markbygden wird schrittweise zum größten zusammenhängenden europäischen Windpark ausgebaut. Er entsteht etwa auf Höhe des Polarkreises, wo hervorragende meteorologische Bedingungen herrschen und die existierende Infrastruktur die Erzeugung von Windenergie begünstigt. In mehreren Phasen sollen bis zum Jahr 2021 auf einem Gebiet von 450 km² bis zu 1 101 Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von bis zu 4 000 MW errichtet werden. Der Windpark Markbygden kann damit voraussichtlich bis zu 8 % des schwedischen Strombedarfs decken.
Gleichzeitig finanzieren NORD/LB Norddeutsche Landesbank und die HSH Nordbank in Nordfrankreich ein Portfolio von vier Windparks mit insgesamt 72 Megawatt Leistung. Die Anlagen werden in den Regionen Nord-Pas-de-Calais und Picardie errichtet. Die Banken beteiligen sich mit je 50 % an der Projektfinanzierung über rund 100 Mio Euro an der Eole Nord de France, der Holdinggesellschaft der Windparks. Das Portfolio besteht aus vier Teilparks mit 12 bis 24 MW Leistung und befindet sich im Eigentum der Diamond Generating Group, einem Tochterunternehmen der japanischen Mitsubishi Corporation, und der EDF Energies Nouvelles, einer Tochtergesellschaft der französischen Électricité de France.
Bei diesen Windparks kommt der deutsche Technologiekonzern Siemens zum Zuge, der Turbinen mit jeweils 3 MW Leistung installiert. Die Wartung der Anlagen führt ebenfalls Siemens durch. EDF Energies Nouvelles wird die Aufbau- und Betriebsphasen der Windanlagen verantworten.
Siemens erhielt jetzt zudem einen Auftrag von dem in Oregon ansässigen Energieversorger Portland General Electric, der 116 Windkraftanlagen vom Typ SWT-2.3-108 bestellte. Jede der Anlagen verfügt über eine Leistung von jeweils 2,3 Megawatt und einen Rotordurchmesser von 108 Metern. Mit einer Gesamtleistung von 267 MW bilden sie das Windkraftwerk ‚Tucannon River‘ im Bezirk Columbia des Bundesstaates Washington.
Der Auftrag umfasst die Lieferung und Errichtung der Windkraftanlagen sowie deren Wartung im Rahmen eines fünfjährigen Servicevertrages. 2014 soll die Installation der Anlagen beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2015 geplant. Die Anlage soll 84 000 Haushalte mit umweltfreundlich erzeugter Energie versorgen. „Dieser Auftrag ist ein wichtiger Schritt, um unsere Position im amerikanischen Windenergiemarkt auszubauen“, meinte Mark Albenze, CEO der Business Unit Amerikas bei Siemens Wind Power.