Wenn nötig ändert er laut Skoda-Angaben seine Route, um jederzeit schnellstmöglich ans Ziel zu gelangen. Auf diese Weise soll er dazu beitragen, die Arbeitssicherheit sowie die Effizienz der Transportabläufe im Werk weiter zu steigern.
„Der erste vollautonome Roboter bei Skoda Auto kommt ganz bewusst im Werk Vrchlabí zum Einsatz. Damit unterstreichen wir einmal mehr die zentrale Bedeutung dieses Werks als topmoderner Hightech-Standort“, sagt Skoda Auto Vorstand für Produktion und Logistik, Michael Oeljeklaus. „Mit dem neuen Transportsystem setzen wir die Einführung technologischer Innovationen in unseren Werken im Sinne der Industrie 4.0 konsequent fort.“
Der Transportroboter transportiert bis zu 130 Kilogramm Fracht auf einmal und wählt die richtigen Wege voll autonom. Anders als herkömmliche fahrerlose Transportsysteme benötigt er keine Spurführung durch Induktionsschleifen, Magnetstreifen oder Reflektoren. Zum Erlernen der Route wird das Fahrzeug per Tablet oder Joystick lediglich einmal die Strecke zwischen den Stationen entlanggeführt. Dabei erfasst es Umgebung sowie Veränderungen in seinem Umfeld eigenständig und ändert bei Bedarf seine Route.
Ausgeklügelte, hochmoderne Technik ermöglicht es dem Roboter, sich zu orientieren: Mithilfe von Sensoren und Laserscannern erkennt er Fahrzeuge und feststehende Hindernisse ebenso wie Personen, die seinen Weg kreuzen. Das Steuerungssystem ermittelt die Annäherungsgeschwindigkeit und erkennt, ob eine Kollision droht.
In diesem Fall hält der Roboter selbstständig an oder umfährt das Hindernis. Im Gegensatz zu anderen Systemen, die bei Skoda Auto zum Einsatz kommen, passt er seine Route auf Grundlage der Informationen aus seiner Umgebung sofort an, ohne dass er dabei anhalten muss.
Falls der vollautonome Roboter feststellt, dass er auf seiner Route an einer bestimmten Stelle regelmäßig auf Hindernisse trifft, ändert er seine Route dauerhaft. Je nach Bedarf ist das elektrisch betriebene System in der Lage, sämtliche Ziele auf dem 16.000 Quadratmeter großen Areal des Werkes Vrchlabí anzusteuern.
120 Fahrten am Tag
Täglich absolviert der Roboter rund 120 Fahrten und legt auf seiner Route zwischen mechanischem Messzentrum und Bearbeitungsmaschinen eine Distanz von insgesamt 35 Kilometern zurück. Testphase und Pilotbetrieb sind bereits abgeschlossen, der reguläre Einsatz im Betrieb erfolgt ab Juni 2018.
Steigende Produktionszahlen bei Skoda bedeuten eine höhere Auslastung der Werke sowie ein höheres Verkehrsaufkommen in der Fabrik. Der autonome Roboter trage dazu bei, die Arbeitssicherheit in Vrchlabí zu steigern und Arbeitsrisiken zu minimieren, heißt es seitens der VW-Tochter.
Der tschechische Automobilhersteller setzt in der Produktion auf Industrie-4.0-Technologien, zum Beispiel auf kooperierende Roboter. Sie werden bei der Fertigung der Direktschaltgetriebe im Werk Vrchlabí eingesetzt und unterstützen die Mitarbeiter bei einer der sensibelsten Tätigkeiten in der Getriebefertigung: dem Einlegen des Schaltkolbens.
Ein Handling-Roboter versorgt außerdem Dutzende von Maschinen mit Teilen und bringt leere Behälter zurück ins Lager. Zudem setzt das Werk Vrchlabí auf das umfangreiche IT-System ,Transparente Fabrik‘.
Skoda hat die Digitalisierung von Produkten und Prozessen als einen der Eckpfeiler seiner Strategie 2025 definiert. Weitere zentrale Handlungsfelder sind die Elektrifizierung der Modellpalette, die Eroberung neuer Märkte sowie die Erweiterung der Geschäftsfelder rund um den klassischen Automobilbau um vielfältige Mobilitätsdienstleistungen.
Skoda-Werk Vrchlabí auf dem Weg zum VW-Vorzeigestandort
Das Skoda-Werk in Vrchlabí fährt seine Produktivität immer weiter hoch. Gleichzeitig mausert sich die Produktionsstätte zum Vorzeige-Standort des Volkswagen-Konzerns. Hier geht es zum Artikel.