
SLM Solutions stieg in den Tec DAX auf. Das sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit. - Bild: SLM Solutions
Der 3D-Druck-Anbieter SLM Solutions Group hat innerhalb der Werte des Maschinenbau-Aktien-Index die beste Kursentwicklung 2016 hingelegt. Das Lübecker Unternehmen steigerte den Wert seiner Anteilsscheine innerhalb des vergangenen Jahres um 71 Prozent von 19 Euro auf 32,50 Euro.
„Den Startpunkt für die beste Performance der Index-Werte bildeten die sehr guten Zahlen des Geschäftsjahres 2015 von SLM, bei der unter anderem eine Umsatzverdoppelung auf 66 Mio Euro gezeigt werden konnte“, schreibt der Senior-Analyst der LBBW und Partner der Fachzeitung Produktion, Harald Rehmet, in einem Gastbeitrag (siehe unten). Die kurz darauf angekündigte Aufnahme der SLM Solutions AG in den Tec DAX habe für zusätzliche Aufmerksamkeit gesorgt.
So geriet das Unternehmen auch ins Visier des Konzerns General Electric, der die High-Tech-Schmiede übernehmen wollte. Dieses Vorhaben steigerte nochmals den Aktienkurs, kam aber schließlich nicht zustande, da der Hedgefonds Elliot bei SLM Solutions einstieg und verhinderte, dass GE die für die Übernahme notwendigen Aktien erhielt.
Das gescheiterte Übernahmevorhaben hinterließ schließlich Spuren im Geschäft des 3D-Drucker-Herstellers. Das Lübecker Unternehmen senkte sowohl seine Umsatz- als auch seine Margenprognose für 2016. Erwartet wird nur noch ein Konzernumsatz von 75 bis 80 Mio Euro nach zuvor prognostizierten 85 bis 90 Millionen Euro.
Warum Wash Tec Platz zwei einnimmt
Die zweitgrößte Steigerung seines Aktienkurses innerhalb des Maschinenbau-Aktien-Index von Produktion und LBBW erreichte im Jahr 2016 der Hersteller von Fahrzeugwaschanlagen Wash Tec aus Augsburg. Das Unternehmen, das auch als Service-Provider für seine Kunden tätig ist, konnte den Wert seiner Papiere um 62 Prozent erhöhen.
„Die Performance 2016, die in Platz zwei der Indexmitglieder mündete, ist umso erstaunlicher, da sich bereits 2015 der Aktienkurs mehr als verdoppeln konnte“, schreibt LBBW-Analyst Rehmet (siehe unten). Das Wachstumstempo habe sich 2016 zwar verlangsamt, Wash Tec plane im Gesamtjahr jedoch mit einem ordentlichen Umsatzplus von 7,5 Prozent und einer weiter steigenden, operativen Rendite (2015: 10,7 Prozent).
Weltweit werden rund 35 000 Autowaschanlagen von Wash Tec betrieben. Künftig will das Unternehmen verstärkt Anlagen in den USA verkaufen und in China präsenter werden. Dort soll neues Wachstum generiert werden.
Was den Drittplatzierten Salzgitter AG ausmacht
Die drittbeste Performance zeigte der Stahlkonzern Salzgitter, der seinen Aktienwert um 47,6 Prozent von 22,73 Euro auf 33,55 Euro hochschraubte. Salzgitter erhöhte in den ersten neun Monaten 2016 seinen Gewinn vor Steuern auf 21,1 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum 15,6 Millionen Euro erwirtschaftet worden waren.
„Dank unserer mit Nachdruck vorangetriebenen Selbsthilfeprogramme, flankiert von ebenso begrüßenswerten wie dringend gebotenen Anti-Dumping-Initiativen der Europäischen Union, bleibt der Salzgitter-Konzern auf Kurs“, sagte der Vorstandsvorsitzende Professor Heinz Jörg Fuhrmann bei der Vorstellung der 9-Monats-Zahlen. Aufgrund von längerfristigen Vertragsbindungen spiegelten sich die seit dem Frühjahr anziehenden Stahlpreise noch nicht vollumfänglich in den aktuellen Ergebnissen wider.
„Gleichwohl ist die Ausgangsposition für das Geschäftsjahr 2017 so ermutigend wie seit Langem nicht mehr“, so Fuhrmann. Mit der jüngst verabschiedeten Strategie ‚Salzgitter AG 2021‘ hätten sie die entscheidenden Eckpunkte zur Weiterentwicklung ihres Unternehmens gesetzt.
Fuhrmann bestätigte die Prognose von Salzgitter, die einen Vorsteuergewinn zwischen 30 und 60 Millionen Euro vorsieht (Vorjahr: 4,1 Millionen) sowie eine leicht über dem Vorjahr (1,9 Prozent) liegende Rendite auf das eingesetzte Kapital. Der Umsatz soll allerdings von 8,6 Millarden Euro auf 8 bis 8,5 Milliarden Euro zurückgehen.
Bildergalerie: Die besten Maschinenbau-Aktien 2016

Dem Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen gelang im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres ein Turnaround. Heideldruck erwirtschaftete nach Steuern ein Ergebnis von 8 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 8 Millionen Euro entstanden. Dies führte zu einer Steigerung des Aktienkurses um 11,6 Prozent 2016. Damit erreicht Heidelberger Druckmaschinen Rang 15 der besten Aktien innerhalb des Maschinenbau-Aktien-Index. Der Index von Produktion und LBBW besteht aus 30 Werten. - Bild: Heidelberger Druckmaschinen

DMG steigerte im dritten Quartal 2016 seinen Auftragseingang um 12 Prozent auf 601,4 Millionen Euro. Der Rückgang im Ergebnis nach Steuern auf 26,1 Millionen Euro beruhe im Wesentlichen auf bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Neuausrichtung, teilte das Unternehmen mit. DMG Mori konnte 2016 seinen Aktienkurs um 13,3 Prozent auf 43,16 Euro steigern. Damit landet der Werkzeugmaschinenhersteller auf Platz 14 im Performance-Ranking der Maschinenbau-Aktien. - Bild: DMG Mori

Jenoptik erhöhte in den ersten neun Monaten 2016 sein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 5,8 Prozent auf 67,5 Millionen Euro. Allerdings liegt das Finanzergebnis im negativen Bereich, wenn es auch von -3 Millionen Euro auf -1,4 Millionen Euro verbessert wurde. Jenoptik schaffte es 2016, seinen Aktienkurs um 14,1 Prozent zu verbessern. Das ist Rang 13 innerhalb der Werte des Maschinenbau-Aktien-Index. - Bild: Jenoptik

Die Kion Group verbesserte in den ersten neun Monaten 2016 ihr Konzernergebnis um 14,3 Prozent auf 164,4 Millionen Euro. In diesem Umfeld stieg der Wert der Aktie der Kion Group um 14,9 Prozent. Damit liegt der Hersteller von Intralogistik-Technik auf Rang 12 des Performance-Rankings von Produktion und LBBW. - Bild: Kion Group

Linde fuhr das operative Konzernergebnis in den ersten neun Monaten währungsbereinigt um 0,8 Prozent nach oben. Die operative Konzernmarge lag mit 23,6 Prozent über dem Vorjahreswert von 23,1 Prozent. Zu dieser Verbesserung hätten auch die bereits 2015 eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz beigetragen. Linde erhöhte seinen Aktienwert um 16,6 Prozent auf 156,10 Euro. Das ist Platz 11 im Performance-Ranking der Maschinenbau-Aktien. - Bild: Linde

Der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius setzte seinen Konzernnettogewinn in den ersten drei Quartalen 2016 um 25,3 Prozent auf 98,9 Millionen Euro hoch. Dies honorierten die Anleger: Der Wert der Sartorius-Aktie stieg um 17,3 Prozent. Das bedeutet Rang 10 im Ranking. - Bild: Sartorius

MTU Aero Engines erzielte in den ersten neun Monaten beim Gewinn nach Steuern ein Plus von 18 Prozent, dieser Wert stieg auf 273,4 Millionen Euro. CEO Reiner Winkler hob die Ergebnisprogronose 2016 zwei Mal an. Der Gewinn nach Steuern soll im Gesamtjahr auf 340 Millionen Euro steigen, nachdem zunächst 330 Millionen Euro prognostiziert worden waren. Die Aktie von MTU Aero Engines legte 2016 um 21,9 Prozent zu. Damit erreicht MTU Aero Engines Platz 9 im Performance-Ranking. - Bild: MTU Aero Engines

Trotz eines schwierigen Marktumfelds habe Thyssen Krupp seine operative Ertragskraft im zurückliegenden Geschäftsjahr von Quartal zu Quartal steigern können, teilte das Unternehmen mit. Dennoch blieb das bereinigte EBIT im Gesamtjahr 2015/2016 mit rund 1,5 Milliarden Euro hinter dem Vergleichswert zurück. Der Wert der Thyssen Krupp-Aktie erhöhte sich 2016 um 23,4 Prozent. Im Performance-Ranking belegt das Unternehmen Platz 8. - Bild: Thyssen Krupp

Der zweitgrößte Druckmaschinenhersteller der Welt, König & Bauer, setzte in den ersten drei Quartalen 2016 22,3 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis nach Steuern springt auf 32,5 Millionen Euro - nach 2,4 Mio Euro im Vorjahreszeitraum. König & Bauer kann damit seinen Aktienwert um 29,9 Prozent steigern, das bedeutet Rang 7 im Ranking. - Bild: König & Bauer

Siemens konnte die Umsatzerlöse im vierten Quartal 2016 um fünf Prozent steigern. Das Unternehmen erzielte einen Gewinn nach Steuern von 5,6 Mrd Euro. Nach Ansicht von CEO Joe Kaeser war das abgelaufene Geschäftsjahr eines der stärksten in der Geschichte ihres Hauses. Siemens steigert den Aktienkurs um 30 Prozent auf 116,80 Euro. Das bedeutet Rang 6 im Performance-Ranking. - Bild: Siemens

Auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Wincor Nixdorf AG am 26. September wurde der Abschluss eines Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrages mit der Diebold Holding Germany beschlossen. Wincor Nixdorf hatte im Geschäftsjahr 2015/2016 seinen Umsatz um sechs Prozent auf 2,579 Milliarden Euro emporgeschraubt und das operative Ergebnis vor Einmaleffekten von 102 auf 194 Millionen Euro gesteigert. Das fusionierte Unternehmen Diebold Nixdorf beendete das Jahr mit einem um 42,2 Prozent höheren Aktienkurs, womit Platz 5 im Ranking erreicht wird. - Bild: Diebold Nixdorf

Deutz hat im Neunmonatszeitraum seinen Umsatz um 0,7 Prozent ausgeweitet und das Konzernergebnis auf 18,8 Millionen Euro hochgefahren. Im Vorjahreszeitraum lag das Ergebnis noch bei 7,3 Millionen Euro. Anleger griffen zu der Aktie und der Kurs stieg um 44,8 Prozent. Damit hat Deutz die viertbeste Performance unter den Werten des Maschinenbau-Aktien-Index von Produktion und LBBW. - Bild: Deutz

"Aufgrund von längerfristigen Vertragsbindungen spiegeln sich die seit dem Frühjahr anziehenden Stahlpreise noch nicht vollumfänglich in den aktuellen Ergebnissen wider", sagte der Vorstandsvorsitzende von Salzgitter, Professor Heinz Jörg Fuhrmann, bei der Vorstellung der Neunmonatszahlen. "Gleichwohl ist die Ausgangsposition für das Geschäftsjahr 2017 so ermutigend wie seit Langem nicht mehr." Mit der jüngst verabschiedeten Strategie "Salzgitter AG 2021" hätten sie die Eckpunkte zur Weiterentwicklung ihres Unternehmens gesetzt. Der Vorsteuergewinn soll zwischen 30 und 60 Millionen Euro liegen, im Vorjahr waren nur 4,1 Millionen Euro erwirtschaftet worden. Die positiven Nachrichten beflügelten die Salzgitter-Aktie, die um 47,6 Prozent stieg. Damit ist Salzgitter der drittbeste Performer innerhalb des Maschinenbau-Aktien-Index. - Bild: Salzgitter

Die Wash Tec AG gilt als der weltweit führende Hersteller für Fahrzeugwaschanlagen. "Die Performance 2016 von 62 Prozent, die in Platz zwei der Indexmitglieder des Maschinenbau-Aktien-Index mündete, ist umso erstaunlicher, da sich bereits 2015 der Aktienkurs mehr als verdoppeln konnte", so Harald Rehmet, Senior Analyst der LBBW und Partner von Produktion beim Maschinenbau-Aktien-Index. Das Wachstumstempo habe sich 2016 zwar verlangsamt, Wash Tex plane im Gesamtjahr jedoch mit einem ordentlichen Umsatzplus von 7,5 Prozent und einer weiter steigenden operativen Rendite (2015: 10,7 Prozent). Das bedeutet Platz 2 im Performance-Ranking. - Bild: Wash Tec

"Den Startpunkt für die beste Performance der Index-Werte bilden die sehr guten Zahlen des Geschäftsjahres 2015 von SLM Solutions, bei denen unter anderem eine Umsatzverdoppelung auf 66 Mio Euro gezeigt werden konnte", sagte der LBBW-Analyst Harald Rehmet. Die kurz darauf angekündigte Aufnahme der SLM Solutions AG in den Tec DAX habe für zusätzliche Aufmerksamkeit gesorgt. Ein gescheitertes Übernahmevorhaben durch General Electric hinterließ jedoch Spuren im Geschäft. Die Prognose wurde gesenkt, jetzt wird nur noch ein Umsatz zwischen 75 und 80 Millionen Euro erwartet. Vorher war mit 85 bis 90 Millionen Euro gerechnet worden. SLM Solutions schaffte es im Jahr 2016, der Wert seiner Anteilsscheine um 71,1 Prozent zu steigern. Damit ist SLM Solutions der Best Performer im Maschinenbau-Aktien-Index. -Bild: SLM Solutions
Der Wert der Nordex-Aktien sank um 37 Prozent
Die schlechteste Aktienkursentwicklung im Jahr 2016 innerhalb des Maschinenbau-Aktien-Index zeigte sich bei dem Windkraftanlagenhersteller Nordex. Der Wert der Anteilsscheine reduzierte sich um 37 Prozent von 32,75 Euro auf 20,39 Euro.
Nordex hatte seine Prognose für Umsatz und EBITDA-Marge auf das untere Ende der zuvor angegebenen Spanne reduziert. So rechnet das Unternehmen nun nur noch mit einem Umsatz von 3,35 Mrd Euro und einer EBITDA-Marge von 8,3 %. „Wir können einige Projekte erst später anfangen als erwartet“, sagte Lars Bondo Krogsgaard, CEO von Nordex. Die Aufträge seien aber nicht verloren.
Auch war der Anbieter alternativer Energiesysteme negativ von der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten betroffen, da dieser als Anhänger alter Energieträger wie Öl und Kohle gilt.
Warum dieser Platz 2 für Aixtron und die Stratec Biomedical AG kein Gütesiegelist
Platz zwei bei der schlechtesten Aktienkursentwicklung 2016 teilen sich der Depositionsanlagenhersteller Aixtron und die Stratec Biomedical AG. Der Wert der Papiere reduzierte sich jeweils um 24,9 Prozent.
Aixtron schreibt weiter rote Zahlen. Im Vergleich zum Vorjahr weitete sich der Verlust in den ersten neun Monaten um 11 Prozent auf 30,4 Mio Euro aus. Der Umsatz verringerte sich um 21 % auf 106,6 Mio Euro und war damit sogar noch niedriger, als Analysten prognostiziert hatten.
Und die chinesische Grand Chip Investment GmbH (CGI), die eigentlich Aixtron übernehmen wollte, teilte am 8. Dezember mit, dass ihr Angebot zur Übernahme von Aixtron erloschen sei, da Ziffer 4.2.2. (ii) der Angebotsunterlage nicht mehr erfüllt sei. Das amerikanische Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) beziehungsweise der US-Präsident Barack Obama hatten die Übernahme aus Sicherheitsgründen verboten.
Aktuell hat Aixtron nach Informationen von Produktion den Handel mit seinen American Depositary Shares an der Nadaq beendet, um Kosten zu sparen. Aixtron hat jedoch noch keine konkreten Maßnahmen eingeleitet, um aus den roten Zahlen zu kommen. „Wir prüfen derzeit verschiedene Möglichkeiten, das Unternehmen wieder stabil aufzustellen“, sagte Aixtron SE-Sprecher Guido Pickert.
Und der Anbieter von Automatisierungslösungen für die In-vitro-Diagnostik Stratec Biomedical litt in den ersten neun Monaten unter einem wachsenden Personalbestand und einer geringeren Profitabilität seiner neuen Tochtergesellschaften.
Die Aufnahme von SLM Solutions in den Tec DAX sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit
Gastkommentar von Harald Rehmet, Senior Analyst der LBBW
Die SLM Solutions Group AG ist ein führender Anbieter metallbasierter additiver Fertigungstechnologie (3D-Druck) und beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist erst seit 2014 börsennotiert und konzentriert sich auf die Entwicklung, Montage und den Vertrieb von Maschinen und integrierten Systemlösungen im Bereich des Selektiven Laserschmelzens sowie der Vakuum- und Metallgießanlagen.
Die Produkte werden weltweit von Kunden in der Luft- und Raumfahrtbranche, dem Energiesektor, dem Gesundheitswesen und dem Automobilsektor eingesetzt.
Den Startpunkt für die mit 71 Prozent beste Performance der Index-Werte in 2016 bildeten die sehr guten Zahlen des Geschäftsjahres 2015, bei der unter anderem eine Umsatzverdoppelung auf 66 Millionen Euro gezeigt werden konnte.
Warum die Aufnahme in den Tec DAX scheiterte
Die kurz darauf angekündigte Aufnahme in den Tec DAX sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit. Durch das im September angekündigte Übernahmeangebot von GE Aviation vollzog sich der nächste Kursschub. Obwohl der geplante Übernahmepreis von 38 Euro eine Prämie von 37 Prozent auf den ursprünglichen Kurs bedeutete und sowohl vom Vorstand und Aufsichtsrat unterstützt wurde, scheiterte die Transaktion Ende Oktober.
Ursächlich war, dass die von GE geforderte Mindestannahmequote von 75 Prozent verfehlt wurde, nicht zuletzt da sich zeitgleich mit dem Hedgefonds Elliott ein aktivistischer Investor mit 20 Prozent beteiligt hatte.
Zugleich kaufte GE 75 Prozent an Concept Laser, einem familiengeführten Unternehmen des 3D-Metalldrucks aus Oberfranken, was die fehlende Bereitschaft erklärte, einen höheren Preis für SLM zu bezahlen.
Trotz zwischenzeitlicher Gewinnwarnung für 2016 gehen Analystenschätzungen für 2017 wieder von einer Umsatzbeschleunigung auf 120 Millionen Euro aus. Dies könnte nach dem Kursrückschlag aufgrund der gescheiterten Übernahme, neben der Absicht von Elliott, weitere Aktien zu kaufen, Ursache für den jüngsten Kursanstieg sein.
Die Aktien der Wash Tec AG entwickelten sich am zweitbesten

Gastkommentar von Harald Rehmet, Senior Analyst der LBBW
Die Wash Tec AG gilt als der weltweit führender Hersteller für Fahrzeugwaschanlagen und beschäftigt 1700 Mitarbeiter. Die Angebotspalette bilden Portalanlagen, Waschstraßensysteme und SB-Waschplätze im PKW- und Nutzfahrzeugbereich.
Wash Tec versteht sich als Full-Service-Provider, was die Reparatur von Anlagen, regelmäßige Wartung, Chemieversorgung, Hallenreinigung, technisches und optisches Facelifting beinhaltet. Für Netzbetreiber bietet die Firma Finanzierungsmodelle, Planungsunterstützung sowie den Betrieb der Anlage.
Zeitgleich mit SLM Solutions schaffte die Firma die Aufnahme in einen Index der Deutschen Börse, in den SDAX, was für eine deutlich breitere Wahrnehmung am Markt sorgte.
Umsatzplus von 7,5 Prozent geplant
Die Performance 2016 von 62 Prozent, die in Platz zwei der Indexmitglieder des Maschinenbau-Aktien-indeX mündete, ist umso erstaunlicher, da sich bereits 2015 der Aktienkurs mehr als verdoppeln konnte.
Nachdem 2011 noch restrukturierungsbedingt Verluste verbucht wurden, folgte – nach dem 2012 erfolgten Turnaround – eine eher seitwärts gerichtete Geschäftsentwicklung. Mit einem neuen Vorstand konnte 2015 das Wachstum deutlich beschleunigt werden. Auf Basis eines Umsatzwachstums von 13 Prozent auf rund 341 Mio Euro gelang es, das Nettoergebnis auf 24,6 Millionen Euro annähernd zu verdoppeln.
Das Wachstumstempo hat sich 2016 zwar verlangsamt, Wash Tec plante im Gesamtjahr jedoch mit einem ordentlichen Umsatzplus von 7,5 Prozent und einer weiter steigenden operativen Rendite (2015: 10,7 Prozent). Eine gute Bilanzqualität und ein hoher Cashflow waren bereits in den zurückliegenden zwei Jahren die Basis, um die Aktionäre mit einer sehr üppigen Ausschüttung von zuletzt 1,70 Euro je Aktie (Ergebnis je Aktie 2015: 1,78 Euro) zu verwöhnen. Die hohe Dividendenrendite und eine breite internationale Investorenbasis dürften nicht unwesentlich zum Kursanstieg beigetragen haben.
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