Präsentation eines Roboters von Universal Robots

Universal präsentiert auf der Automatica erstmals seine Entwickler-Plattform +You. - (Bild: Universal Robots)

Unter dem Namen Universal Robots+ erschafft das Unternehmen nach eigenen Angaben ein eigenes Ökosystem, in dem alle denkbaren Applikationen rund um die Familie der kollaborierenden Roboterarme UR3, UR5 und UR10 entwickelt und präsentiert werden können.

Die sogenannten URCaps, das Zubehör für die Roboter, können maßgeschneiderte Hardwarekomponenten, Software Plug-Ins oder eine Kombination aus beidem sein. Ziel ist es, mit Hilfe von Universal Robots+ die Integrationszeit deutlich zu reduzieren, den Bedienkomfort weiter zu erhöhen und die Kosten für alle Beteiligten zu senken.

"Mit Universal Robots+ ist es uns gelungen, eine Win-Win-Win-Situation zu schaffen, von der die Entwickler-Community, unsere Vertriebspartner und unsere Endkunden profitieren", erklärt Esben H. Østergaard, CTO und Mitbegründer von Universal Robots.

"Die Teilnehmer am Developer-Programm +YOU erhalten von Universal Robots kostenfreie Unterstützung bei der Entwicklung von URCaps. Unsere Vertriebspartner sparen Zeit und Kosten in den Bereichen Entwicklung und Testing, indem sie neben ihren eigenen Applikationen über den Showroom Zugriff auf zahlreiche URCaps erhalten, die als einfache Plug & Play-Lösungen eingesetzt werden können. Und unsere Endkunden profitieren von individuellen Komplettlösungen, die noch schneller und einfacher zu implementieren sind als bisher. Damit heben wir den einfachen Zugang zu effizienten und sicheren Automatisierungslösungen auf ein neues Level und erweitern das Thema Kollaboration um eine entscheidende Komponente: die Zusammenarbeit mit den Entwicklern von heute und morgen."

So sollen Entwickler und Distributoren von Universal Robots+ profitieren

"Ist ein Entwickler von uns für Universal Robots+ zugelassen, unterstützen wir ihn unter anderem über unsere Regionalniederlassungen, indem wir dort Roboter für das Testen und Optimieren von URCaps zur Verfügung stellen. Auf Wunsch können außerdem Roboter zu einem reduzierten Preis gekauft werden, vorausgesetzt, dass sie ausschließlich zur Entwicklung von neuen URCaps eingesetzt werden", so Stefan Tøndering Stubgaard, Manager des Corporate Technical Supports bei Universal Robots.

Nach Fertigstellung des URCap-Prototyps werde dieser zur Prüfung an Universal Robots geschickt. Tøndering Stubgaard erklärt: "Bevor ein neues Produkt in unserem Showroom präsentiert werden kann, stellen wir natürlich seine Qualität sicher. In umfassenden Funktionstests prüfen wir, ob ein URCap einfach implementiert und bedient werden kann und ob das Produkt unseren Qualitätsanforderungen entspricht."

Außerdem sei es für Entwickler möglich, ihre Produkte von Universal Robots zertifizieren zu lassen. Um dieses zusätzliche Qualitätssiegel zu erhalten, müsse der Nachweis erbracht werden, dass die entsprechende Lösung bereits erfolgreich bei einem Kunden im Einsatz ist.

Die Präsentation der URCaps im Showroom ist laut Universal Robots kostenlos. Das Unternehmen stallt damit nach eigenen Angaben eine professionelle Marketingplattform zur Verfügung, die den Entwicklern Zugang zu einem global stetig wachsenden Kundennetzwerk eröffnet.

Der Vertrieb der URCaps erfolge weiterhin über das etablierte Vertriebspartnernetzwerk von Universal Robots. Die Distributoren profitierten somit ebenso von der zentralen Plattform, auf der ihnen speziell für die Verwendung mit UR-Robotern entwickelte Anwendungen präsentiert werden. Somit erhielten sie mit Universal Robots+ eine Toolbox, über die sie optimale Lösungen für ihre individuellen Kundenwünsche passgenau zusammenstellen können.

Der Weg in die Universal Robots+ Community

Abbildung Esben H. Østergaard im dunklen Sakko und weißen Hemd
Esben H. Østergaard, CTO und Mitbegründer von Universal Robots. - (Bild: Universal Robots)

Von der ersten Idee zur im Showroom präsentierten Plug & Play-Applikation für kollaborierende Roboter sind es laut Universal Robots nur wenige Schritte. Entwickler könnten sich kostenlos in der Community +YOU anmelden und ihre Ideen dort einreichen. Um Teil der Community werden zu können, müssen lediglich folgende Voraussetzungen erfüllt sein, so das Unternehmen:

  • Das Einreichen erster Ideen, welche Art von URCaps entwickelt werden möchten. Folgende URCaps Kategorien stehen zur Verfügung:
    - Endeffektoren: Sämtliche Formen von End-of-Arm-Tooling (EOAT) wie Greifer, Kraft-Moment-Sensoren, Schraubenzieher, u.v.m.
    - Zubehör: Hardwareprodukte, die nicht in die Kategorie der Endeffektoren gehören – beispielsweise Kabelführung, Schutzabdeckungen, Schnittstellenmodule, Vision-Systeme, HMI-Panels, u.v.m.
    - Software: URCaps, die aus einem reinen Software-Paket bestehen. Dies sind entweder
    a) Software Plug-ins, die mit dem URCaps Software Development Kit (SDK) entwickelt wurden,
    b) PC-Programme, zum Beispiel für die Simulation von Robotersystemen oder Programmierungen, oder
    c) UR-Library Plug-ins für die Software von Drittanbietern wie die PLC Programmierungs-Suite.
  • Zudem muss ein etablierter Support Service mit einer Antwortverzögerung von maximal 24 Stunden an Werktagen verfügbar sein.
  • Die Entwickler müssen eine bestehende Website mit gültigen Kontaktdaten vorweisen können.

Nach Verifizierung der Angaben durch Universal Robots erhalten alle Entwickler Zugang zum +YOU Online-Forum, das für den Austausch von Fragen und Ideen zur Verfügung steht. Des Weiteren erhalten alle Mitglieder der Community Zugang zum unternehmensinternen Entwickler-Support, der, wenn nötig, dabei unterstützt, die URCaps zur Marktreife zu bringen. Zusätzlich kann kostenfrei das URCaps Software Development Kit heruntergeladen werden.

Die ersten URCaps stehen zur Verfügung

Neben Universal Robots+ feiern auf der Automatica laut Unternehmen bereits die ersten zugelassenen URCaps Premiere. Eines davon ist eine neue Pick & Place-Bildverarbeitungslösung von Robotiq, dem kanadischen Hersteller flexibler Robotergreifer und Sensoren.

Samuel Bouchard, Geschäftsführer von Robotiq, erklärt: "Innerhalb von fünf Minuten können Roboter von Universal Robots mit unserem neuen Kamerasystem direkt in der Produktionsstätte ausgerüstet und zum Einsatz gebracht werden. Es wird kein externer PC benötigt, um die Kamera einzurichten, zu programmieren oder zu betreiben. Alles geschieht direkt von der Benutzeroberfläche des Roboters aus. Damit ist es uns gelungen, den Anforderungen von Universal Robots und unseren Kunden nach einfacher und schneller Implementierung zu begegnen, und wir haben zeitgleich ein Kamerasystem entwickelt, das wirklich jeder einrichten kann."

Software Release öffnet Tür für neue Anwendungsmöglichkeiten

Zum Launch von Universal Robots+ ist zusätzlich ein neues Update für die Steuerungssoftware der Roboterarme veröffentlicht worden, teilt das Untermehmen mit. Das neue Release (Software Version 3.3) beinhalte unter anderem Profinet IO Gerätefunktionalität. Die neue Komptabilität mit den Profinet-Protokollen eröffne den Robotern zahlreiche neue Einsatz- und Aufgabenbereiche.

"Das neue Update ist nicht nur bereits mit den Entwicklerfunktionen der Universal Robots+ Plattform kompatibel. Eine Grundlegende Verbesserung ist auch, dass die neue Version Anbietern nun die Möglichkeit bietet, Lösungen einzusetzen, die sich nahtlos in das Interface der UR Software einbinden lassen", sagt Østergaard.

Bislang konnten Entwickler demnach lediglich ihre Applikationen zur Verfügung stellen. Die Steuerungssoftware für ihre Anwendungen musste jedoch separat im Hauptprogramm implementiert werden, was ein komplexes und zeitaufwendiges Unterfangen gwesen sei. Da die Software Version 3.3 nun aber in Teilen als Open Source Software bestehe, könnten die Entwickler von Applikationen ihre Steuerungssoftware bereits als Add-on selbst einprogrammieren, wodurch bei der Implementierung vor Ort viel Zeit gespart und Risiken minimiert würden.

Verfügbarkeit

Universal Robots+ ist laut Unternehmen ab sofort in englischer Sprache online und das Developer Programm +YOU heißt alle kreativen Entwickler Willkommen. Im Universal Robots+ Showroom werden bereits die ersten URCaps vorgestellt.

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