Vodafone Podium

Vodafone und Ericsson wollen ihre 5G-Technologien in einem Werk des Elektroautohersteller e.GO einsetzen. - (Bild: e.GO)

Vodafone, die e.GO Mobile AG und Ericsson wollen gemeinsam in die mobile Datenvernetzung in der Produktion starten. Vodafone und der Technologiepartner Ericsson wollen ihre 5G-Technologien Mobil Edge Computing und Network Slicing direkt in die Fabrik bringen. Kleine Echtzeit-Rechenzentren verarbeiten die Daten ab sofort direkt in der Produktionshalle eingesetzt werden.

Sogenanntes Network Slicing soll für den Kraftfahrzeughersteller e.GO ein Netz nach Maß schaffen. Insgesamt 36 kleine Mobilfunkantennen werden, laut Angaben, in der 8.500 Quadratmeter großen Produktionshalle Bandbreiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde und niedrige Latenzzeiten von wenigen Millisekunden garantieren. Die Kommunikation zwischen den Maschinen untereinander wird so noch schneller, die digitale Durchdringung der Produktionsprozesse höher und Arbeitsabläufe werden effizienter.

Daten sind wichtiger Treibstoff moderner Autoproduktion

"Unsere Automobilindustrie braucht schnelles Netz. Direkt dort, wo die neusten und innovativsten automobilen Konzepte gebaut werden", so Vodafone Deutschland Chef Hannes Ametsreiter. "Daten sind ein wichtiger Treibstoff für die moderne Automobilproduktion. Umso wichtiger ist es, dass diese Daten die Produktionshalle nicht mehr verlassen."

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart betonte bei der Eröffnung den Willen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, den Leitmarkt für die nächste Mobilfunkgeneration 5G zu entwickeln. Gemeinsam mit der nordrhein-westfälischen Telekommunikationswirtschaft wolle die Landesregierung in diesem Zukunftsmarkt bundesweit eine Führungsrolle übernehmen.

"Um die Innovationskraft von LTE und 5G dem Wirtschaftsstandort Deutschland zugänglich zu machen, ist industrie- und technologieübergreifende Zusammenarbeit der Schlüssel", so Stefan Koetz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ericsson GmbH.

Schnelles Netz für das e.GO Werk

Erstmals in Deutschland kommen in der Automobilproduktion die 5G-Technologien "Mobile Edge Computing" und "Network Slicing" zum Einsatz. Transportfahrzeuge, Maschinen und Werkzeuge tauschen so nahezu in Echtzeit Informationen aus - über den aktuellen Standort, zum momentanen Batteriezustand oder zur geplanten Fahrroute. Die moderne Mobilfunktechnologie, die Vodafone speziell und virtuell für das e.GO-Werk1 bereitstellt will, verringert die Verzögerungszeit, mit der die Daten übertragen werden, auf weniger als zehn Millisekunden.

In der mobil vernetzten Produktion sollen sämtliche Produktionsstoffe und -Materialien direkt nach der Anlieferung über eine spezielle RFID-Schnittstelle automatisch und berührungslos identifiziert werden und per Mobilfunk in Echtzeit im Onlinesystem verbucht werden. Mit der gleichen RFID-Technologie werden, laut Angaben, auch Fahrzeuge beim Produktionsstart erkannt werden können.

Entsprechend der Kundenwünsche beginnt nach der Identifizierung des Fahrzeugs der Montageprozess der erforderlichen Materialien und Software. Weil mit der Serienproduktion des e.GO Life auch die Zahl von Montagevorgängen und der Bedarf an Produktionsmaterialien zunehmen, müssen die Systeme zeitgleich immer mehr Daten verarbeiten. Um diese Datenmassen auch zukünftig sicher, zuverlässig und schnell bewältigen zu können, benötigt es 5G-Technologien.

Autonome Transportsysteme lenken und bremsen selbstständig

Autonome Transportfahrzeuge sollen die klassische Produktionslinie ersetzen und das Chassis des e.GO Life von Station zu Station befördern. Ausgestattet mit Sensoren erfassen die Transportroboter eigenständig sämtliche Umgebungsinformationen. Weil die erfassten Daten direkt in der Produktionshalle in kleinen Echtzeit-Rechenzentren ausgewertet werden, gelangen sie per Mobilfunk in Echtzeit zurück zum Fahrzeug. Dieses passt, basierend auf den analysierten Daten, die Fahrtrichtung an, lenkt, bremst und beschleunigt selbstständig.

Zukünftig soll mit autonomen Gabelstaplern und Kleinzügen auch der Materialtransport zwischen Lagern und Produktionshallen automatisiert werden. Zudem sollen unter anderem Drehmomentwerkzeuge und Roboter per Mobilfunk ständig mit dem zentralen Leitsystem kommunizieren können.

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