Siegertrophäen für die Preisträger der Fabrik des Jahres.

Begehrt: Siegertrophäen für die Preisträger der Fabrik des Jahres. (Bild: Kearney)

„Die Unternehmen haben aus Corona, der Containerkrise und dem Chipmangel ihre Lehren gezogen. Sie greifen nun viel gezielter auf Informationen zu, die sie vorher nicht genutzt haben“, erklärt Daniel Stengel die Digitalstrategie der Teilnehmer, um trotz Rohstoffknappheit und Lieferproblemen wettbewerbsfähig zu bleiben. Damit die richtigen Entscheidungen auch zum richtigen Zeitpunkt getroffen werden können, braucht es mehr als die im ERP-System hinterlegten Informationen. Diese Erkenntnis sowie die Reaktionen darauf stachen im diesjährigen Wettbewerb besonders hervor.

Die veränderte Marktsituation, in der Lieferfähigkeit entscheidender ist als der Preis, führte nämlich dazu, dass viele der Teilnehmer am Benchmark die Digitalisierung nicht mehr nur zur Steigerung der Effizienz, sondern auch zur Absicherung der Produktion und der Supply Chain nutzten. So überzeugte GEO Award-Gewinner Kurtz Ersa die Jury zum einen durch den durchdachten Einsatz digitaler Technologien in der Fließfertigung, Einkauf und HR. Zum anderen könnte das Werk in Wertheim durch proaktives Risiko-Management die Supply-Chain-Re­silienz erhöhen.

Die grundlegende Überarbeitung beziehungsweise die Optimierung des Materialflusskonzepts zählte auch bei den Gewinnern der Kategorie ‚Hervorragende Serienfertigung‘ (ABB, Werk Ratingen) und ‚Standortsicherung durch Digitalisierung‘ (Brose, Werk Würzburg) zu den Erfolgsfaktoren. Ihre Strategien ‚Route 25‘ und ‚Fabrik 2025‘ machen dabei sehr deutlich, wie stark die Digitalisierung in den kommenden Jahren vorangetrieben werden soll.

Siemens-Werk in Karlsruhe bezieht alle Mitarbeiter aktiv ein

„Erst durch den Menschen wird unsere digitalisierte Fabrik intelligent“ – so lautet das Motto, unter dem sich der Standort Karlsruhe der ‚Fabrik des Jahres‘ Siemens auf die Zukunft ausrichtet. Der Gesamtsieger des Wettbewerbs beeindruckte die Jury mit der hohen Veränderungs- und Verbesserungsdynamik bei gleichzeitigem aktiven Einbezug aller Mitarbeiter am Transformationsprozess.

Diese sind es, die bei der Umsetzung der zukunftsorientierten Fertigungsstrategie ‚Matrixproduktion im Fluss‘ oder als zentrales Element der innovativen Supply-Chain-Philosophie ‚Dirigent der Wertschöpfung‘ einen Wettbewerbsvorteil darstellen und den Unterschied ausmachen. Zusammen mit der Investition in Qualifikation bildet er nachhaltig die Grundlage des Erfolgs.

Mit Fort- und Ausbildung steuern die Unternehmen nicht nur dem Fachkräftemangel entgegen. Die Unterstützung mit Bildungsmaßnahmen sowie gesundheitsfördernden Maßnahmen sind auch ein Zeichen für die Wertschätzung der Mitarbeiter, die bei allen Gewinnern sehr groß geschrieben wird. Mit Sportangeboten oder Physiotherapie, wie sie der Sieger der Kategorie ‚Hervorragende Standortentwicklung‘ Beiersdorf Manufacturing Tres Cantos anbietet, wird dafür gesorgt, dass sich auch diejenigen im Unternehmen wohl fühlen, die aufgrund von Home Office schon länger nicht mehr vor Ort waren. Eine Situation, die vom Management mehr Sensibilität bezüglich des Wohlbefindens, mehr Rücksicht und Respekt bei Meeting-Terminen und neue Möglichkeiten der Mitarbeitermotivation erfordert. Besonders wichtig ist jedoch die Bereitschaft, über Coaching sich selbst als Führungskraft weiterzuentwickeln.

Podcast: Prof. Günther Schuh über Kreislaufwirtschaft und wie man die beste Fabrik wird

Diese Veränderung im Führungsstil haben die Teilnehmer bereits vollzogen, denn sie haben erkannt, dass sie neue Mitarbeiter für den indirekten Bereich ortsunabhängig suchen können, was besonders Mittelständlern neue Dimensionen am Arbeitsmarkt eröffnet. Ihnen ist auch bewusst, dass dadurch die Mitarbeiter ebenfalls flexibler werden, was die Wahl des Arbeitgebers betrifft.

Vollzeitpräsenz wird es in Zukunft kaum noch geben, die Arbeitswelt wird hybrid. „Auf der Suche nach dem neuen Normal ist es Aufgabe der Führung, dieses Spiel zusammenzuhalten und das Werk als Einheit zu erhalten. Den Siegern der ‚Fabrik des Jahres 2021‘ ist dies gelungen“, weiß Stengel.

Während der letzte Kongress digital stattfand, dürfen die Gewinner zum 30. Jubiläum der ‚Fabrik des Jahres’ ihre Trophäe wieder persönlich in Empfang nehmen. Der Kongress mit Preisverleihung findet am 22. und 23.03.2022 im Forum am Schlosspark in Ludwigsburg als hybride Veranstaltung statt. Weitere Infos zur 'Fabrik des Jahres' finden Sie hier.

Fabrik des Jahres

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(Bild: SV Veranstaltungen)

Die Fabrik des Jahres zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Auf dem gleichnamigen Kongress werden jedes Jahr die Gewinner geehrt. Der nächste Kongress wird am 18. und 19. März 2025 stattfinden.

 

Nutzen Sie Ihre Chance und melden Sie sich jetzt zum Wettbewerb an! Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es auf der Website der Fabrik des Jahres: Hier klicken!

 

Mehr zu den diesjährigen Siegerwerken lesen Sie hier!

 

Hören Sie sich auch die Podcast-Sonderfolge zur Fabrik des Jahres an. Johann Kraus von Rohde & Schwarz erklärt darin unter anderem, wie auch Ihr Werk gewinnen kann. Hier kommen Sie zu Industry Insights!

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