Wie gehen Industrie-Unternehmen das Thema Künstliche Intelligenz an? Welche neuen KI-Lösungen gibt es? Unser Newsblog gibt Ihnen einen Überblick.

Wie gehen Industrie-Unternehmen das Thema Künstliche Intelligenz an? Welche neuen KI-Lösungen gibt es? Unser Newsblog gibt Ihnen einen Überblick. (Bild: greenbutterfly - stock.adobe.com)

Bei Künstlicher Intelligenz den Durchblick behalten!

Das ist nicht immer einfach, doch wir wollen es Ihnen leichter machen! Daher haben wir für Sie einen praktischen Überblick zu den wichtigsten Fragen erstellt: "Künstliche Intelligenz - verständlich erklärt". Damit können Sie Ihr KI-Wissen auffrischen.

Anwendungsbeispiele, Einordnungen und vieles mehr finden Sie in unserem Fokusthema KI.

KI ermöglicht der Industrie, Prozesse effizient zu automatisieren und Daten zu analysieren. Außerdem kann sie dabei unterstützen, Entscheidungen zu treffen. Zusätzlich kann der Einsatz von KI-Technologien Unternehmen helfen, ihre Effizienz zu steigern, ihre Kosten reduzieren und gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen verbessern. Daher wird in diesem Bereich immer mehr erforscht und entwickelt. Immer mehr KI-Lösungen werden getestet und eingesetzt.

Damit Sie immer auf dem neusten Stand sind, haben wir die Welt der Künstlichen Intelligenz im Blick und fassen hier alles Wichtige für Sie zusammen.

5. März 2023

Sprachassistent Coala für die Produktion befolgt Regeln der KI-Ethik

(idw) Schnelle Hilfe auch bei komplexen Problemen: Menschen in der Produktion kann künftig ein intelligenter Sprachassistent helfen. Coala setzt auf den vertrauenswürdigen Einsatz von künstlicher Intelligenz. Das System kann die Arbeit, Qualifizierung und den Wissenstransfer von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern per Smartphone oder Tablet unterstützen sowie den Kosten- und Zeitaufwand reduzieren.

Das ist das Ergebnis des F&E-Projektes Coala mit 14 Partnern aus 5 Nationen. In Deutschland waren das Biba – Bremer Institut für Produktion und Logistik sowie das Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen beteiligt. Die Koordination des 5,7 Millionen Euro umfassenden EU-Vorhabens lag beim Biba.

Coala wird wohl der erste vertrauenswürdige KI-Sprachassistent für die Fertigungsindustrie

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in Management- und Produktionsprozessen wirft zunehmend auch ethische Fragen auf; vor allem bezüglich Transparenz und Schutz der Arbeitnehmenden sowie der Unternehmen. Auf der KI-Ethik lag ein wesentlicher Schwerpunkt der Coala-Forschungen und -Entwicklungen. Die Projektpartner gehen davon aus, dass ihr System einer von Europas ersten vertrauenswürdigen digitalen Sprachassistenten für die Fertigungsindustrie ist.

Die Coala-Lösung basiert auf dem datenschutzfokussierten offenen Assistenten Mycroft. Sie ermöglicht unter anderem das schnelle Generieren von Datenanalysen und das Bereitstellen von Informationen für einzelne Arbeitsstationen auf der Grundlage der komplexen, verteilten Daten des Unternehmens.

Zudem unterstützt eine neuartige Erklärungssoftware den Coala-Assistenten, die Why-Engine. Sie ermöglichte es ihm, seine Vorhersagen zu erklären. Benutzerinnen und Benutzer können so besser verstehen, warum und auf welcher Grundlage der Assistent eine bestimmte Antwort gegeben hat.

„Signifikante Verbesserungen“: Einarbeitungszeit verkürzt und Qualitätsprobleme reduziert

Coala hilft dabei, unter anderem Einarbeitungszeiten an Maschinen und Anlagen zu erleichtern und zu beschleunigen sowie Qualitätsprobleme zu vermeiden. Laut Hochrechnungen auf Basis der Untersuchung im Praxiseinsatz bei Whirlpool (Hausgerätehersteller) können mit Coala-Unterstützung identifizierte Mängel um teils mehr als 50 Prozent reduziert werden. Aufgrund einer geringeren Anzahl von Anrufen pro Werk und einer geringeren Anzahl von Serviceeinsätzen bei Endkunden konnte das Unternehmen mit Coala zudem eine Senkung der Organisationskosten in diesem Bereich um 20 Prozent erreichen.

Zudem zeigten Auswertungen bei CittaStudi (Textilakademie) mit 42 Prozent eine signifikante Verbesserung der Aufgabenleistung im Vergleich zum Basisszenario ohne Coala. Die kognitiven Assistenten, die bei Projektpartner Diversey (Hersteller von Reinigungs- und Hygieneprodukten) implementiert wurden, erreichten laut Tests und Auswertungen den höchsten Wert bei der Weitergabe von implizitem Wissen, gefolgt von einer Reduzierung der Zeit für die Bearbeitung von Problemen um 30 Prozent sowie eine Reduzierung der Schulungszeit um 50 Prozent. Damit ist das System von großer wirtschaftlicher Relevanz für die es einsetzenden Unternehmen.

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22. Februar 2024

Nvidia profitiert weiter vom momentanen KI-Boom

(dpa) Kein anderer Chipkonzern hat so von der Euphorie um Künstliche Intelligenz profitiert wie Nvidia. Und das Geschäft flaut nicht ab - im Gegenteil, es wächst gewaltig. Im vergangenen Quartal lag der Umsatz mit 22,1 Milliarden Dollar mehr als dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit 20,4 Milliarden Dollar gerechnet.

Das Geschäft mit Technik für Rechenzentren brachte mit 18,4 Milliarden Dollar sogar fünfmal so viel Umsatz wie im Vorjahresquartal. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit Langem bei der Rechenarbeit zum Anlernen von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Das lässt das Geschäft - und den Börsenwert - von Nvidia rasant steigen.

Auch der Ausblick für das laufende Quartal lag über den Erwartungen. Nvidia stellte Erlöse von rund 24 Milliarden Dollar in Aussicht, am Markt war im Schnitt mit einer Prognose von etwa 22 Milliarden Dollar gerechnet worden. Der Quartalsgewinn von Nvidia sprang binnen eines Jahres von 1,4 auf knapp 12,3 Milliarden Dollar hoch.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz habe einen Wendepunkt erreicht und die Nachfrage steige weltweit, betonte Nvidia-Chef Jensen Huang. Etwas gebremst wird das Nvidia-Geschäft von den Maßnahmen der US-Regierung gegen Lieferungen von KI-Technologie nach China. Nvidia darf seine modernsten Chip-Systeme, mit denen Künstliche Intelligenz angelernt wird, nicht dorthin verkaufen. Washington verweist auf das Risiko, dass die Technik für militärische Zwecke eingesetzt werden könnte.

Auch für eine abgespeckte Version der Geräte bekam Nvidia bisher keine Ausfuhr-Lizenz, deswegen wurden zuletzt Chips geliefert, deren Leistung unter den vorgegebenen Grenzwerten liegt. China habe im vergangenen Quartal einen Anteil im mittleren einstelligen Prozent-Bereich am Geschäft mit Technik für Rechenzentren gehabt, hieß es. Die US-Regierung wolle, dass Nvidia in China möglichst erfolgreich sei, aber im Rahmen der Leistungsbeschränkungen, sagte Huang.

15. Februar 2024

Microsoft investiert mehr als 3 Milliarden Euro in KI in Deutschland

(dpa) Microsoft wird in den kommenden zwei Jahren knapp 3,3 Milliarden Euro in Deutschland investieren, um seine Rechenzentrumskapazitäten für Anwendungen im Bereich Künstlicher Intelligenz und beim Cloud Computing massiv auszubauen. Das kündigte Microsoft-Präsident Brad Smith bei einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz an. Die größte Einzelinvestition in der 40-jährigen Geschichte von Microsoft in Deutschland umfasst auch ein KI-Weiterbildungsprogramm, mit dem bis zu 1,2 Millionen Menschen erreicht werden sollen.

Mit der hohen Investitionssumme führt Deutschland die Liste der Investitionsankündigungen des weltweit führenden Softwarekonzerns an: Microsoft-Präsident Smith hatte im vergangenen November zugesagt, bis 2026 in Großbritannien 2,5 Milliarden Pfund (2,9 Milliarden Euro) zu investieren, um das Wachstum der KI-Anwendungen voranzutreiben. Gut einen Monat zuvor hatte er bei einem Besuch in Australien eine Investition von 5 Milliarden Australischen Dollar (rund 3 Milliarden Euro) in den KI-Sektor versprochen.

Die Investitionsmittel fließen nach dpa-Informationen vor allem nach Nordrhein-Westfalen, wo Microsoft eine neue Cloud-Region einrichten will. Der Konzern sucht damit die räumliche Nähe zu Großkunden wie Bayer und RWE, um die Datenlaufzeiten zwischen den Rechenzentren und den Anwendungen möglichst niedrig zu halten. Von den Microsoft-Investitionen wird aber auch Hessen profitieren. Die Rhein/Main-Region ist wegen des großen Internet-Knotens DE-CIX in Frankfurt Deutschlands führender Standort für Rechenzentren. Die bereits bestehende Microsoft-Cloud-Region Rhein/Main wird weiter ausgebaut.

27. November 2023

Jedes achte Unternehmen nutzt künstliche Intelligenz

(DPA) In Deutschland nutzt jedes achte Unternehmen nach eigener Darstellung künstliche Intelligenz. Das geht aus einer Erhebung hervor, die das Statistische Bundesamt veröffentlicht hat. Angeschrieben wurden dafür rund 80.000 Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem größere Betriebe mit mehr als 250 Beschäftigten die moderne Technologie mit einem Anteil von 35 Prozent stärker nutzen als kleine Unternehmen. Hier war nur jedes zehnte (10 Prozent) mit der neuen Technologie unterwegs.

Häufigste Einsatzfelder sind den Antworten zufolge die Buchführung (25 Prozent) und IT-Sicherheit (24 Prozent). Auch bei Produktions- und Dienstleistungsprozessen (22 Prozent) sowie in der Unternehmensverwaltung (20 Prozent) werde künstliche Intelligenz eingesetzt. Genutzt werden unter anderem KI-Technologien zur Sprach- und Texterkennung.

Vielen Unternehmen fehlen aber Informationen und Wissen zum Einsatz der KI-Technologien, geben sie selbst an. Mehr als die Hälfte der Nichtnutzer (54 Prozent) fürchten um die Kompatibilität mit ihren vorhandenen Geräten oder sind sich über die rechtlichen Folgen im Unklaren (51 Prozent). Mehr als jedes fünfte der bislang zurückhaltenden Unternehmen (22 Prozent) hält den Einsatz von künstlicher Intelligenz im eigenen Geschäftsbereich nicht für sinnvoll.

17. November 2023

Maia 100: Microsoft entwickelt eigene KI-Chips

(DPA) Microsoft untermauert die Ambitionen bei Künstlicher Intelligenz mit der Entwicklung eigener Chips für solche Software. Der Software-Riese könnte damit unabhängiger vom Halbleiter-Markt werden und zugleich Geräte besser auf seine KI-Programme abstimmen. Der Chip mit dem Namen Maia 100 soll unter anderem die Erstellung von KI-Inhalten effizienter machen, wie Microsoft bekannt gab.

Er soll vom kommenden Jahr an Microsoft-Kunden in Rechenzentren des Konzerns zur Verfügung stehen. Dann soll auch ein zweiter bei Microsoft entwickelter Chip eingeführt werden, der für allgemeine Aufgaben in Rechenzentren gedacht ist. Dieser Prozessor namens Cobalt 100 läuft mit Architekturen des Chipdesigners Arm, die auch in praktisch allen Smartphones stecken.

Microsoft setzt stark auf Künstliche Intelligenz und ging einen milliardenschweren Pakt mit dem ChatGPT-Erfinder OpenAI ein, um dessen Technologie in die eigenen Produkte zu bringen. Bei Chips für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz sind aktuell Systeme des Halbleiter-Spezialisten Nvidia das Maß der Dinge, was zu einer aufgeheizten Nachfrage nach ihnen führt.

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10. Juli 2023

Mercedes-Benz testet intelligente Produktion mittels ChatGPT

Mercedes-Benz testet ChatGPT im digitalen Ökosystem der Produktion, zum Beispiel für das Qualitätsmanagement oder die Prozessoptimierung.
Mercedes-Benz testet ChatGPT im digitalen Ökosystem der Produktion, zum Beispiel für das Qualitätsmanagement oder die Prozessoptimierung. (Bild: Mercedes-Benz AG)

(Mercedes-Benz) Im digitalen Ökosystem seiner Produktion setzt Mercedes-Benz nun auf ChatGPT. Die künstliche Intelligenz soll Qualitätsmanagement, Fehleridentifikation und -analyse sowie Prozessoptimierungen beschleunigen. Dabei wird ChatGPT als universelle, sprachbasierte Schnittstelle die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützten.

Anstatt aufwändiger Programmierfunktionen werden die Abfragen im Dialog gesteuert, sodass nicht nur den Ingenieuren, sondern auch Mitarbeitenden ohne Programmierkenntnisse die notwendigen Daten zur Verfügung stehen. Sie verwenden Microsoft AI für die Echtzeitverarbeitung von Produktionsdaten. Fragestellungen werden im digitalen Gespräch mit dem Chatbot immer weiter eingegrenzt, bis eine auswertbare Detailtiefe erreicht wird und das gewünschte Ergebnis vorliegt.

Zitat

„Die Nutzung von ChatGPT über Microsoft im Rahmen des digitalen Ökosystems MO360 ist ein weiteres Beispiel wie Digitalisierung die Produktion bei Mercedes-Benz auf das nächste Level hebt. Durch neue digitale Tools werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter befähigt, Produktionsprozesse und auch das Qualitätsmanagement nachhaltig zu optimieren. Nach erfolgreicher Pilotphase wird ChatGPT im gesamten globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz eingesetzt.“

Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Produktion und Supply Chain Management

Die Übersicht der tagesaktuellen Produktionsplanung kann in Echtzeit überprüft und bei Bedarf flexibel angepasst werden. ChatGPT soll an dieser Stelle dabei unterstützen, strategische Entscheidungen für die gesamte Produktionskette innerhalb kürzester Zeit zu treffen. Dank der Demokratisierung aller relevanten Daten kann jeder Beschäftigte ChatGPT nutzen, um schnelle Auswertungen zu erstellen und im Rahmen seines Arbeitsgebiets die nächsten Schritte abzuleiten.

Ein automatisiertes Analysetool ermöglicht die intelligente Verknüpfung einer Vielzahl von Qualitätsdaten aus Entwicklung, Kundenerfahrungen und Produktion. Dadurch können potenzielle Fehlfunktionen schnellstmöglich identifiziert und analysiert werden. ChatGPT kann die Mercedes-Benz Qualitätsingenieurinnen und -ingenieure darüber hinaus durch das Clustern von Daten bei der Fehleridentifikation unterstützen. So werden mithilfe von ChatGPT beispielsweise komplexe Auswertungen und Darstellungen von produktionsrelevanten Daten und aus dem Qualitätsmanagement für die Mitarbeitenden maßgeblich vereinfacht.

Um die Chancen von Künstlicher Intelligenz verantwortungsvoll zu nutzen, hat sich Mercedes-Benz als einer der ersten Automobilhersteller Prinzipien für den Umgang mit KI gegeben. „Verantwortungsvoller Einsatz“, „Erklärbarkeit“, „Schutz der Privatsphäre“ sowie „Sicherheit und Zuverlässigkeit“ sind die vier Leitsätze, nach denen das Unternehmen KI entwickelt und einsetzt. Mercedes-Benz verfolgt bei der Einbindung von ChatGPT einen Ansatz, der mit diesen Prinzipien im Einklang steht und behält gleichzeitig potenzielle Risiken im Blick. Das System soll im Sinne aller Mitarbeitenden stetig verbessert werden.

24. Mai 2023

Ifaa-Studie: Künstliche Intelligenz schafft mehr Arbeitsplätze als sie vernichtet

Die Unternehmenswelt ist bezüglich der Bedeutung von KI auffällig gespalten. Das hat die aktuelle Studie "Künstliche Intelligenz in produzierenden Unternehmen" des Ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft ergeben. Ein 33-prozentiger Anteil entfiel jeweils auf jene, die KI entweder eine höchstens geringe oder eine mindestens große Bedeutung beimessen. Auf nur ein Prozent mehr kam der Anteil der Befragten, die sich hinsichtlich der Bedeutung unsicher sind und mit „Teils, teils“ antworteten.

Darüber hinaus wurden die Befragten der Gesamtstichprobe nach einer allgemeinen Einschätzung des KI-Potenzials für die angegebenen Unternehmensbereiche gebeten. Der Fertigung wurde dabei das größte Potenzial zugesprochen, dicht gefolgt vom Bereich Logistik & Lager sowie kurz darauf der Montage. Der Unternehmensführung wurde hier das geringste Potenzial beigemessen.

Auffällig ist, dass sich die Antworten je nach bereits gesammelter Erfahrung teils stark unterscheiden. "Erfahrungen im Umgang mit KI-basierten Unterstützungssysteme können die Einstellung gegenüber dem Einsatz von KI verändern", so Dr.-Ing. Markus Harlacher wissenschaftlicher Experte des Ifaa. So erwarten rund ein Drittel mehr Befragte aus Unternehmen mit Erfahrung mit KI-Anwendungen als aus Unternehmen ohne Bezug zum Thema KI, dass durch die Einführung von KI mehr Arbeitsplätze entstehen als vernichtet werden. Dies zeigt, dass vor allem KI-unerfahrenere Mitarbeitende Bedenken bezüglich der Technologie haben.

"Diese Bedenken gilt es zu adressieren und die Potenziale für die Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen aufzuzeigen", so der Studienleiter Harlacher. "Als förderlich hierfür erscheinen praktische Erfahrungen mit KI-Anwendungen zu sein, wie der Vergleich der Teilstichproben aufzeigt."

14. April 2023

KI-Servicetechniker: Chatsysteme erobern Produktionshallen

(DPA) Textroboter mit Funktionen Künstlicher Intelligenz sollen künftig auch die Fabrikhallen erobern. Dieser Trend zeichnet sich im Vorfeld der Hannover Messe ab. Doch während bislang beim aktuellen Rummel um die KI vor allem Systeme aus den USA Schlagzeilen machen, sind auf der Industrieschau in Hannover auch Initiativen mit maßgeblicher Beteiligung aus Deutschland zu sehen.

Im Vorfeld der Hannover Messe kündigten das Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha und der IT-Dienstleister Hewlett Packard Enterprise (HPE) einen virtuellen Assistenten mit Künstlicher Intelligenz für die Industrieproduktion an. Auch Siemens stellt seine Erfahrungen mit dem Einsatz von KI in der Industrie vor. Der deutsche Industrieriese kooperiert dafür mit dem US-Softwarekonzern Microsoft.

Aleph Alpha und HPE führen in einer Live-Demo vor, wie sich Fabrikpersonal in natürlicher Sprache und mithilfe von Bildern mit dem Roboter austauschen kann. "Der KI-Assistent agiert dabei quasi wie ein hoch spezialisierter Servicetechniker, der das Fabrikpersonal unterstützt, sehr komplexe Aufgaben zu lösen", sagte HPE-Sprecher Patrik Edlund.

Beim Dialog mit der Maschine muss sich das Fabrikpersonal nicht an eine vorgegebene Systematik halten oder nur bestimmte Schlüsselbegriffe verwenden, sondern kann ganz natürlich mit dem System sprechen. Der KI-Assistent antwortet ebenfalls in natürlicher Sprache.

Der Austausch mit dem KI-Assistenten kann nicht nur mit gesprochenem Text stattfinden, sondern auch über Bilder. So könnte eine Fachkraft zum Beispiel die Standposition des Roboters fotografieren und fragen, ob diese Position sicher sei. "Bei akuten Problemfällen kann der KI-Assistent entscheidende Hinweise liefern, um Schäden oder Produktionsausfälle zu verhindern", versprechen die beiden Anbieter.

Siemens präsentiert die Ergebnisse einer Kooperation mit dem US-Softwareriesen Microsoft. Auch hier steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in den industriellen
Produktionsprozessen im Fokus. Im Gegensatz zum Dialog mit der Maschine bei Aleph Alpha und HPE in natürlicher Sprache geht es bei dem Projekt von Siemens und Microsoft auch um den Programmcode. ChatGPT vom Microsoft-Partner OpenAI kann nämlich nicht nur geschliffen formulieren wie ein Mensch, sondern auch den Code von gängigen Programmiersprachen erzeugen. So kann das KI-System die Programmierung des Codes für speicherprogrammierbare Steuerungen beschleunigen.

"Leistungsstarke, fortschrittliche künstliche Intelligenz entwickelt sich zu einer der wichtigsten Technologien für die digitale
Transformation", sagte Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries. "Siemens und Microsoft arbeiten gemeinsam an der Bereitstellung von Tools wie ChatGPT, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Unternehmen jeder Größe die Möglichkeit zu geben, auf neue Weise zusammenzuarbeiten und innovativ zu sein."

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20. Februar 2023

Deutsches KI-Start-up ist bei Vergleichstest gleichauf mit OpenAI

(DPA) Der Vorsprung der US-Tech-Unternehmen bei der künstlichen Intelligenz gegenüber der Konkurrenz scheint uneinholbar. Nur China kann vielleicht mithalten, heißt es. Dabei gibt es in Heidelberg ein Start-up, das bei wichtigen technischen Daten auf Augenhöhe agiert.

Das baden-württembergische Start-up-Unternehmen Aleph Alpha hat bei einem standardisierten Leistungsvergleich mit seinem KI-Sprachmodell Luminous ähnlich gut abgeschnitten wie der bislang führende KI-Spezialist OpenAI mit ChatGPT oder das Modell des Facebook-Konzerns Meta. Der wissenschaftliche Vergleich umfasste Aufgaben zur Klassifizierung, Auswertung und Erstellung von Texten, sowie der Beantwortung von Fragen zu bestimmten Textinhalten, hat Aleph Alpha mitgeteilt.

Mit Luminous sei erstmalig ein europäisches KI-Sprachmodell auf Augenhöhe mit den amerikanischen Tech-Giganten gelandet, erklärte Jonas Andrulis, Gründer und CEO von Aleph Alpha. Man habe nicht nur das Leistungsniveau erreicht, sondern sei dabei auch viel effizienter gewesen. Im Vergleich zur Konkurrenz besitzt Luminous etwa halb so viele (70 Milliarden) Parameter und weist somit bei gleichem Leistungsniveau eine doppelt so hohe Effizienz auf. "Luminous ist in vielen Umgebungen eine starke Alternative und damit ein wichtiger Schritt zur Technologiesouveränität Europas", betonte Andrulis.

OpenAI steht mit seinem Textroboter ChatGPT seit Wochen in den Schlagzeilen, weil viele Millionen Anwenderinnen und Anwender die KI-Anwendung ausprobieren können. Das kalifornische Start-up wird dabei umfangreich von Microsoft unterstützt.

Das Heidelberger Start-up Aleph Alpha bietet dagegen kein Massenprodukt für private Verbraucherinnen und Verbraucher an, auch weil es sich einen Betrieb von Millionen von Anfragen täglich gar nicht leisten kann. Experten gehen davon aus, dass jede Anfrage an ChatGPT rund 5 Cent an Rechenleistung kostet. Dabei kommen schnell große Summen zusammen, die bei OpenAI von Microsoft bezahlt werden.

Es gehört aber ohnehin zur Strategie von Firmengründer Andrulis, sich auf Lösungen für Unternehmen oder die öffentliche Verwaltung zu konzentrieren. Im Oktober 2022 wurde beispielsweise mit dem Bürgerassistenten 'Lumi' für die Stadt Heidelberg ein Bürgerassistent in Betrieb genommen, der auf Luminous basiert. Das System ist in der Lage auf ganz individuelle, nicht vorab programmierte Fragen von Bürgerinnen und Bürgern einzugehen. Damit könne man die Information auch Menschen zugänglich zu machen, die mit schlechter Orthografie oder anderen Sprachproblemen früher oft Probleme mit Behördenkommunikation hatten.

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14. Februar 2023

Heraeus investiert in KI-Start-up Smart Steel Technologies

(DPA) Der Technologiekonzern Heraeus will mit dem Einstieg beim Berliner Start-up Smart Steel Technologies (SST) sein Geschäft im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und KI-basierte Prozessoptimierung ausbauen. Mit dem Schritt werde Heraeus mit etwa 47 Prozent größter Anteilseigner bei SST, teilten Heraeus und das Start-up am Dienstag mit. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

"Mit Smart Steel Technologies haben wir einen kompetenten Partner an unserer Seite, mit dessen Software wir die Produktionsprozesse in Stahlwerken weiter verbessern werden", sagte der Vorstandsvorsitzende der Heraeus Holding und Vorsitzende der Geschäftsführung, Jan Rinnert. SST-Gründer und -Vorstandschef Falk-Florian Henrich erklärte, die Zusammenarbeit mit Heraeus als starkem Partner ermögliche wertvolle Synergien und Innovationen für die Stahlindustrie.

Smart Steel Technologies bietet KI-basierte Prozesssteuerungssoftware an, die in Echtzeit Vorhersagen sowie Empfehlungen zur Optimierung des Produktionsprozesses automatisch berechnet - etwa die optimale Temperatur bei Flüssigstahl oder die optimale Produktionsplanung. Den Angaben zufolge können Stahlhersteller ihre Anlagen dadurch effizienter, sicherer und umweltschonender betreiben.

Das rund 50-köpfige Team setzt sich aus Stahlexperten, Software-Ingenieuren, Mathematikern und Physikern zusammen. Zu den Kunden von SST gehören den Angaben zufolge Unternehmen wie der Stahlhersteller Arcelor Mittal oder das französische Unternehmen Vallourec. Die anderen Anteilseigner des Start-ups sind SST-Gründer und Vorstandschef Falk-Florian Henrich sowie der Karlsruher Technologieinvestor LEA Partners.

2. Februar 2023

Continental eröffnet KI-Labor in Berlin

(Continental/JD) Continental hat sein eigenes AI-Lab in Berlin eröffnet und fokussiert sich dort auf die Erforschung von Künstlicher Intelligenz. Am neuen Standort arbeiten KI-Experten aus unterschiedlichsten Unternehmensbereichen gemeinsam an Technologien wie Computer Vision (maschinelles Sehen), hybride KI (Kombination aus maschinellem Lernen mit herkömmlichen Softwareprogrammen) oder automatisiertem Data Labelling (markieren von zum Beispiel Objekten in Bildern als Voraussetzung für maschinelles Lernen) und entwickeln entsprechende Anwendungen rund um Autonomes Fahren und Robotik.

Mit dem neuen Standort in der Hauptstadt bekräftigt das Technologieunternehmen sein Ziel, die enormen Chancen von Künstlicher Intelligenz für die Mobilität der Zukunft zu nutzen und den Anforderungen von Megatrends wie automatisiertem Fahren, Vernetzung, Elektrifizierung und Shared Mobility gerecht zu werden.

„Ein treibender Faktor für die weitere Entwicklung und Zukunft der Mobilität ist ganz klar die künstliche Intelligenz“, erklärte Gilles Mabire, Chief Technology Officer Automotive Technologies bei Continental, in seiner Eröffnungsrede. „Auf dem AI-Campus Berlin konzentrieren sich unsere Forschungsaktivitäten auf innovative KI-Technologien für zukünftige Mobilitätslösungen. Ich bin davon überzeugt, dass wir hier bedeutende Entwicklungen für intelligente und autonome Mobilität erleben und Innovationen weiter vorantreiben werden.“

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