Heckansicht des Tesla Model S.

Statussymbol umweltbewusster Kalifornier? Das Tesla Model S. - (Bild: Tesla)

Chic, flott unterwegs und das grüne Gewissen muss nicht leiden - wer es dem ein oder anderem Hollywood-Star gleichtun will, fährt in Kalifornien Tesla. Für viele Experten war das zumindest einer der Gründe für den Erfolg der Stromer im US-Sonnenschein-Staat. Nun gibt es einen guten Grund, an dieser These zu zweifeln.

Denn Tesla hat bei den Neuzulassungen in Kalifornien einen massiven Einbruch verbuchen müssen. Das geht aus einem Bericht des KfZ-Marktdaten-Analysten Dominion Cross-Sell hervor, der unter anderem vom US-Nachrichtenportal CNBC zitiert wird. Demnach sind die Zulassungen in Kalifornien im vierten Quartal um 46,5 Prozent auf 13.584 gesunken sind von 25.402 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Warum der Tesla-Absatz in Kalifornien abgestürzt ist

Der Grund für diesen Absatzrückgang sei laut Bericht auf die ausgelaufene Steuergutschrift in 2019 für Tesla-Käufer zurückzuführen.

Eine bestehende Steuergutschrift in Höhe von 7.500 US-Dollar für Elektroautos, läuft über 15 Monate aus, sobald ein Autohersteller 200.000 Verkäufe erzielt hat. Tesla erreichte dies im Juli 2018.

Trotz Kalifornien-Desaster: Tesla kann Jahresabsatz deutlich steigern

Im Jahr 2019 lieferte Tesla insgesamt rund 367.500 Fahrzeuge aus. Damit steigerte sich Tesla um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Tesla war mit seiner Absatzprognose im vergangenen Jahr zurückgerudert und hatte zuletzt eine Spanne zwischen 360.000 bis 400.000 angegeben.

Diese Absatzsteigerung half auch der Tesla-Aktie auf die Sprünge: Diese hat seit Monaten einen Lauf - auch weil die Anleger auf schnelle Absatzerfolge der E-Autos mit der neuen Fabrik in China setzen, wie es in einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" heißt.

Fakt ist: Tesla ist an der Börse derzeit mehr wert als die US-Autoriesen General Motors und Ford zusammen. Dabei hat das Unternehmen von Elon Musk in seiner nunmehr zwölfjährigen Geschichte gerade mal vier Quartale mit Gewinnen abgeschlossen.

Proteste gegen Tesla in Deutschland

Derweil will der US-Elektroautobauer vor dem Bau der geplanten Fabrik bei Berlin seine Informationspolitik verbessern. Das Unternehmen öffnet an diesem Donnerstag (16.1.)  in Grünheide im Kreis Oder-Spree ein Informationsbüro, um auf Fragen von Bürgern zu reagieren.

Erst am Wochenende hatte es eine Demonstration gegen die geplante Ansiedlung auf dem Gebiet der Gemeinde gegeben. Mit dem Informationsbüro im Auftrag von Tesla gebe es nun "kontinuierlich die Möglichkeit des Dialogs", sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtags. "Ich hoffe, dass sich mit diesem Bürgerbüro die Situation jetzt auch ein bisschen entspannt." Steinbach sagte zugleich, es könne und dürfe nicht Aufgabe der Landesregierung sein, "dass wir die Öffentlichkeitsarbeit für Tesla machen".

Weitere Demos gegen Tesla geplant

Am vergangenen Sonntag hatten mehrere Dutzend Menschen in Grünheide gegen die Ansiedlung und die damit zusammenhängende Rodung von Wald friedlich demonstriert. Weiterer Protest soll folgen: Nach Angaben der Polizei vom Mittwoch hat eine Privatperson im Auftrag einer Bürgerinitiative eine Demonstration für kommenden Samstag von Grünheide bis zum nahen Ort Fangschleuse angemeldet.

Die Polizei erwartet zwischen 50 und 100 Teilnehmer. Der Freie-Wähler-Abgeordnete Philip Zeschmann warnte davor, dass die Stimmung vor Ort kippen könnte.

500.000 Teslas made in Germany

Tesla will in der Fabrik bis zu 500.000 Fahrzeuge der Typen Model 3 und Y sowie künftiger Modelle pro Jahr bauen, zunächst sollen es etwa 150.000 Fahrzeuge pro Jahr sein. Der Tesla-Vorstand hat den Kaufvertrag mit dem Land bisher noch nicht unterschrieben.

Wirtschaftsminister Steinbach sagte, dies solle laut Tesla bis Ende dieser Woche geschehen. Er rechnet damit, dass das Gelände nach Abschluss der Rodung von zunächst 90 Hektar Wald Mitte März für den Bau vorbereitet sei. Das gut 300 Hektar große Gelände wird derzeit auf Munition aus dem Zweiten Weltkrieg abgesucht.

Mit Material von dpa.

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