Etablierte Hersteller und Start-ups könnten so auf lange und teure Entwicklung verzichten, wie der Zulieferer via Pressemitteilung erklärt. „Bosch ist ein Inkubator für Elektromobilität. Wir helfen Herstellern, Entwicklungszeiten zu reduzieren und schnell am Markt zu sein“, sagt Dr. Rolf Bulander, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions bei Bosch.
Der Einbau der Lithium-Ionen-Batterie lohne sich somit nicht nur in der Kompaktklasse, sondern auch in Klein- und Kleinstwagen. Ab Ende 2018 kann die Produktion starten. Der Zulieferer erwartet bei der Einstiegs-Hybridisierung einen großen Markt und bietet deshalb neben der 48-Volt-Batterie auch weitere Antriebskomponenten an. Im Jahr 2025 werden laut Schätzungen des Unternehmens rund 15 Millionen Neufahrzeuge 48-Volt-Hybride sein.
Standardisiert und einfach zu verwenden
Egal ob China, Europa oder Nordamerika: Autohersteller sind bestrebt, CO2-Emissionen und damit den Kraftstoffverbrauch von Autos zu reduzieren. Hierfür hat Bosch die neue 48-Volt-Batterie ausgelegt. Das zeigt sich laut dem Zulieferer auch an den verwendeten Lithium-Ionen-Zellen: Diese sind nicht größer als für die CO2-Reduktion unbedingt nötig.
Insbesondere bei chinesischen Autoherstellern sei die 48-Volt-Batterie begehrt. Darüber hinaus schicke sich der Lithium-Ionen-Speicher auch an, zum globalen Erfolg zu werden. Bosch ist bereits mit mehr als einem Dutzend Kunden im Gespräch und hat eine signifikante Anzahl an Serienprojekten gewonnen, wie das Unternehmen mitteilt.
Der Erfolgsfaktor der Batterie: Das Konzept kann vergleichsweise günstig dabei helfen, die CO2-Emissionen von Fahrzeugen reduzieren. Das liegt auch am Produktdesign. Die Batterie kommt ohne aktive Kühlung aus und sitzt in einem Gehäuse aus Kunststoff statt aus Metall. Beides spart zusätzlich Kosten.
Der Einbau in die Kunststoffhülle ist eine Herausforderung, denn beim Laden der Batterie und über die Lebensdauer schwellen die Lithium-Zellen an. Die Verpackung muss also einiges aushalten. Bei der 48-Volt-Batterie haben die Bosch-Ingenieure die Zellen neu angeordnet, sodass jetzt auch ein Kunststoff-Gehäuse den Druck aushält.
"Sind in Vorleistung gegangen"
„Wir sind bei Bosch lange in Vorleistung für die Elektromobilität gegangen. Nun können wir allmählich die Früchte unserer Arbeit ernten“, sagt Dr. Mathias Pillin, verantwortlich für Elektromobilität bei Bosch. Aktuell sind weltweit schon weit über 500.000 Elektroautos und Hybride mit Komponenten von Bosch unterwegs. Jährlich investiert das Unternehmen 400 Millionen Euro in Elektromobilität.
Bosch sammelt in über 30 Serienprojekten seit Jahren Erfahrung, unter anderem in der Produktion von Batterien. Dieses Know-how komme nun zum Tragen. Michael Budde, Geschäftsführer bei Bosch Battery Systems, beschreibt es so: „Wir zeigen, dass es bei der Batterie nicht nur um stärker, schneller, weiter geht – sondern dass die Kunst darin liegt, eine passende und einfach zu nutzende Lösung zu schaffen.“
Mit der neuen Batterie trage Bosch entscheidend dazu bei, den 48-Volt-Hybrid für den Massenmarkt erschwinglich zu machen. So könnte der Antrieb schnell zum Volkshybrid werden – auch außerhalb der Volksrepublik. Mit einem wachsenden Massenmarkt für Hybride soll die Batterie zudem in Japan und Europa zu einer echten Erfolgsgeschichte für Bosch werden. „Wir sind zuversichtlich, eine führende Stellung im Markt für 48-Volt-Batterien zu erreichen“, sagt Michael Budde.
3 Fragen, 3 Antworten zur 48-Volt-Batterie
Wie spart ein 48-Volt-Hybrid Kraftstoff?
Mit dem sogenannten Boost Recuperation System (BRS) spart ein 48-Volt-Hybrid erheblich Kraftstoff. Das gelingt so: Ein Auto verliert normalerweise Energie, wenn der Fahrer bremst. Das BRS speichert diese Energie in einer 48-Volt-Batterie und setzt sie später zum Beschleunigen ein (Elektro-Boost). So wird weniger Kraftstoff verbraucht – und aus dem Auspuff kommt weniger CO2.
Wieso gilt China als Vorreiter bei der E-Mobilität?
China ist mit mehr als einer halben Million verkaufter Modelle mit Abstand der weltgrößte Markt für Elektrofahrzeuge. Auch als Produzent ist das Reich der Mitte Weltspitze. Insbesondere auch durch staatliche Förderung werden Elektrofahrzeuge und Hybride in China nochmals stärker in den Markt kommen.
Wieso hilft die neue Batterie, CO2-Emissionen zu reduzieren?
Nirgendwo auf der Welt gelangt so viel CO2 in die Atmosphäre wie in China. Dort wird der selbst gesetzte Grenzwert für den Flotten-Ausstoß im Jahr 2021 bei 117 g/km liegen. Damit die chinesischen Autobauer dieses Ziel erreichen, setzen sie auf das 48-Volt-Hybridsystem. Mit der neuen, günstigeren 48-Volt-Batterie wird das System erschwinglicher und damit massentauglich. So können chinesische Autobauer den CO2-Ausstoß ihrer Flotte deutlich senken.