Volvo SUV warnt Volvo Truck

Das Volvo SUV erkennt die Gefahr und warnt den folgenden Volvo Truck. - (Bild: Volvo Cars)

Schon Mitte der 80er Jahre konnten Autos sprechen. Naja zumindest eins – und das auch nur in einer Fernsehserie. Der sprechende Pontiac Firebird namens K.I.T.T. aus der Serie Knight Rider plauderte mit seinem Fahrer Michael Knight, gespielt von David Hasselhoff, und warnte ihn, wenn Gefahr drohte. Mit anderen Autos sprach K.I.T.T. nicht. Klar, waren die doch damals nicht schlau genug.

In der Realität ist die Technik heute schon weiter. Volvo Autos und Volvo Trucks warnen sich künftig gegenseitig vor Gefahren. Sie tun dies natürlich nicht im 80er-Jahre-Serienhit-Plauderton, sondern per Hazard Light Alert.

Autos können um die Ecke gucken

Das heißt, sobald in einem entsprechend ausgestattetem Modell, die Warnleuchten angehen, wird über die Cloud automatisch eine Warnung an alle anderen Volvo Fahrzeuge in der Nähe geschickt.

Das soll deren Fahrer auf die Gefahrenstelle aufmerksam machen. Besonders hilfreich ist diese Warnung vor unübersichtlichen Kurven und hinter Hügelkupppen. „Vernetzte Sicherheit ermöglicht Volvo Fahrern, quasi um die Ecke zu schauen und kritische Situationen und Unfälle zu vermeiden, bevor sie passieren“, sagt Malin Ekholm, Vice President des Volvo Cars Safety Centre.

Damit teilt Volvo Cars erstmals seine sicherheitsrelevanten Daten mit einem anderen Unternehmen. Denn Volvo Trucks und Volvo Cars sind nicht ein und derselbe Konzern. Volvo Cars gehört zum chinesischen Autokonzern Geely, während Volvo Trucks zur Volvo Group, einem Nutzfahrzeug- und Omnibuskonzern, zählt. Ziel der Zusammenarbeit der beiden Volvos sei es, eine kritische Masse an vernetzten Fahrzeugen zu erreichen, was entscheidenden Einfluss auf die Verkehrssicherheit habe, wie beide Unternehmen mitteilten.

Noch im Laufe dieses Jahres wechseln in Schweden und Norwegen anonymisierte Echtzeit-Daten zwischen Volvo Trucks und Volvo Autos. Voraussetzung dafür: Die Fahrzeuge müssen über ein entsprechendes Warnsystem verfügen.

Je mehr mitmachen desto sicherer die Straßen

Solche Warnsysteme sind seit 2016 in Schweden und Norwegen verfügbar, wo sie im Volvo XC40 sowie in der 60er und 90er Baureihe zum Serienumfang gehören.

„Je mehr Fahrzeuge ihre Sicherheitsinformationen in Echtzeit teilen, desto sicherer werden unsere Straßen. Wir streben darüber hinaus auch weitere Kooperationen mit anderen Partnern an, die sich wie wir zur Verkehrssicherheit bekennen“, so Ekholm von Volvo.

Logisch, je mehr Autos, Lkw und Busse ihre Daten tauschen, desto frühzeitiger können ihre Fahrer vor Gefahren gewarnt werden. Ohnehin arbeiten auch schon andere Autobauer an einer solchen Auto-zu-Auto-Kommunikation.

Beispielsweise kann auch schon die aktuelle Mercedes E-Klasse sprechen. Gesprächspartner waren bislang allerdings nur andere E-Klassen. Womöglich ist nun der Startschuss gefallen, dass sich die Auto-zu-Auto-Kommunikation peu à peu flächendeckend und Marken-übergreifend ausbreitet.

Übrigens, über Datenmissbrauch müssen sich die Fahrer laut Volvo keine Sorgen machen. Durch die Anonymisierung und Validierung der gesammelten und geteilten Daten berücksichtigt die Volvo-Initiative die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die in diesem Jahr EU-weit eingeführt wird.

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