
Während der Erprobung des Recyclingprozesses der Batterien offenbarten sich positive Nebeneffekte für die Fahrzeuge, welche mit diesen Batterien betrieben werden sollen. - (Bild: Audi)
Die Flurförderfahrzeuge (FFZ) in der Audi-Produktion, etwa Gabelstapler und Zugmaschinen, beziehen ihre Energie bisher aus Blei-Säure-Batterien. Sind diese leer, bauen Mitarbeiter die bis zu zwei Tonnen schweren Batteriepakete aus und schließen sie für mehrere Stunden an eine Ladestation an. Lithium-Ionen-Batterien hingegen lassen sich während der regelmäßigen Standzeiten, beispielsweise Schichtpausen, direkt an ihren Stellplätzen aufladen.
Das spart Platz, zudem entfällt der hohe manuelle Aufwand für den Tausch der Batterien. Würde Audi die gesamte FFZ-Flotte an seinen weltweit 16 Produktionsstandorten auf Lithium-Ionen-Batterien umrüsten, ließe sich so ein Millionenbetrag sparen.
Weniger Stillstandszeiten während der Arbeit
Die nach ihrer Nutzung im Auto verbleibende Ladekapazität der Lithium-Ionen-Batterie ist für die Anforderungen der Transportfahrzeuge mehr als ausreichend. Ihre Fahreigenschaften verbessern sich durch den Einsatz sogar deutlich: So können sie ihre Geschwindigkeit auch auf schrägen Rampen konstant halten - mit Bleisäure-Batterie angetriebene FFZ können das nicht. Zudem beugt das regelmäßige Laden während der Pausen Stillstandszeiten während der Arbeitszeit vor.
Die Batterie eines Audi e-tron zum Beispiel besteht aus 36 einzelnen Batteriemodulen und liegt in Form eines flachen, breiten Blocks unter der Passagierzelle zwischen den Achsen. Das Projektteam prüft jedes einzelne Modul nach der Rücknahme der Batterie auf ihre weitere Einsatzfähigkeit. Anschließend bauen sie jeweils 24 Module in eine neue Batteriewanne ein.
Diese hat die gleichen Abmessungen und das gleiche Gewicht wie die bisherigen Bleibatterien der Flurförderfahrzeuge – so kann das Unternehmen alle FFZ ohne größere Investitionen weiter verwenden. Den Aufbau der Second-Use-Batterien könnten dafür spezialisierte Mitarbeiter künftig im hauseigenen Batterietechnikum übernehmen.
Audi plant weitere Projekte
Das Projektteam aus Produktion, Logistik und Entwicklung arbeitet seit rund zwei Jahren an dieser Zweitverwendung gebrauchter Batteriemodule. Nachdem erste Tests erfolgreich waren, erproben sie jetzt die ersten umgebauten FFZ im Produktionsalltag. Denkbar ist außerdem der Einsatz gebrauchter Module in mobilen Ladecontainern für E-Fahrzeuge oder in stationären Energiespeichern. Auch für das Recycling entwickelt Audi konkrete Konzepte: Am Ende ihres Lebenszyklus sollen wertvolle Elemente aus den Batterien in neue Produkte einfließen und somit weiter genutzt werden.
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