Porträtbild des e.go Chefs Prof. Günther Schuh

Prof. Günther Schuh ist der CEO der e.Go Mobile AG. - (Bild: e.Go Mobile)

Das Amtsgericht Aachen hat dem Antrag bereits stattgegeben und Dr. Biner Bähr von White & Case zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Dr. Paul Fink aus der auf Restrukturierung und Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei FRH unterstützt
und ergänzt den Vorstand ab sofort als Generalbevollmächtigter.

„Das ist eine erneute Herausforderung von außen in der nur fünfjährigen Geschichte von e.GO“, sagt Prof. Günther Schuh, CEO der e.GO Mobile AG. Das Unternehmen hat schon mehrere Rückschläge überwunden und konnte zuletzt von einem stabilen Serienhochlauf berichten.

Probleme pflastern den Weg von e.Go Mobile

2017 durften überraschend keine Opel-Teile mehr in dem Elektro-Pkw e.Go Life verwendet werden, weil Opel an PSA verkauft wurde. 2018 haben einige Zulieferer nach Dieselgate neue Governance Codices erlassen und einseitig bestehende Lieferverträge aufgekündigt.

Die notwendigen Gegenmaßnahmen kosteten e.Go Mobile viel Geld und Zeit. Ende 2019 kündigte die Bundesregierung dann die Verlängerung und Erhöhung der Umweltprämie für E-Fahrzeuge an, ohne den Herstelleranteil an der Prämie für reine E-Fahrzeughersteller zu erlassen. Damit kassiert sie laut Unternehmensangaben vorerst einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil von e.Go Mobile im deutschen Markt, was auch die weiteren Finanzierungsrunden des Unternehmens deutlich erschwert habe. Letztendlich führt nun die Corona-Pandemie auch noch zur Unterbrechung des Verkaufs und der Supply Chains in der Autoindustrie sowie zum Wegbrechen des Kapitalmarktes.

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„Unsere überwiegend strategischen Investoren haben uns bis hierhin stark unterstützt und uns ermöglicht, als einziges Start-Up in Europa einen EPkw in Serie auf die Straße zu bringen. Jetzt haben sie verständlicherweise andere Prioritäten“, so Schuh. Für die e.Go Mobile greife auch kein staatliches Rettungsprogramm. Die Hausbanken könnten bei e.Go Mobile keine Eigenanteile an der Finanzierung übernehmen.

Für solche Fälle wurde das Gesetz zur Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) erlassen. Die e.GO Mobile hat laut eigenen Angaben trotz des nun beantragten ESUG-Verfahrens weiterhin große Pläne und will 2021 sowie 2022 stark wachsen.

"Wir sind zäh!"

E.Go Mobile erwartet bereits 2021 einen positiven operativen Cash-Flow und rechnet zusätzlich ab dem zweiten Halbjahr 2020 mit ersten Erträgen aus einem CO2-Zertifikate Pool. Das Unternehmen nahm 2018 in Aachen Rothe Erde eine Industrie-4.0-Referenzfabrik für das viersitzige E-Fahrzeug e.Go Life in Betrieb, den sie seit Frühjahr 2019 in Serie produziert und seit Herbst 2019 an Kunden ausliefert.

„Daher wollen wir auch alle Mitarbeiter an Bord behalten und hoffen, dass uns unsere Kunden und unsere Lieferanten auch während dieser Eigenverwaltungsphase die Treue halten“, sagt Schuh. „Wir haben 80 Prozent des in Deutschland eigentlich Unmöglichen schon geschafft. Und wir sind kreativ und zäh: Wir sind deutsche Ingenieure! Wir werden auch diese Krise überstehen. Wir sind ein attraktives Unternehmen, das wesentliche Lösungen für nachhaltige Mobilität von morgen bereits fertig entwickelt hat.“

Quelle: e.Go Mobile

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