
Schwerpunkte der Testfahrten in Australien, die von Sydney über Canberra und Albury bis in den Stadtverkehr von Melbourne führen, sind die Validierung der digitalen Kartendaten von Here, die Erkennung von landesspezifischen Verkehrszeichen und die Erprobung des innovativen Digital Light Systems. - Bild: Daimler

Die Besonderheiten in Australien zeigen, wie wichtig es auf dem Weg zum autonomen Fahren ist, weltweite Einblicke in den realen Verkehr zu gewinnen und automatisierte Fahrfunktionen an die jeweiligen Verkehrspraktiken und ‑bedingungen anzupassen. Mit dem Intelligent World Drive testet Mercedes-Benz über einen Zeitraum von fünf Monaten automatisierte Fahrfunktionen auf fünf Kontinenten. - Bild: Daimler

Statt der klassischen Beschilderung aus Metall nutzt das australische Verkehrssystem zunehmend elektronische Displays mit variablen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Diese Schilder sind eine Herausforderung für die Leistungsfähigkeit der Digitalkamera und die Qualität der digitalen Kartendaten, die es ermöglichen, dass automatisierte Fahrfunktionen zuverlässig funktionieren. - Bild: Daimler

Autonomes Fahren ist eines der vier strategischen Zukunftsfelder, die unter dem Akronym CASE integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie der Daimler AG sind. CASE steht für Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared & Services) und elektrische Antriebe (Electric). - Bild: Daimler

Mercedes-Benz hat in den vergangenen sieben Jahren weltweit rund 5.100 Testfahrten mit 175 Testfahrzeugen für Validierungen von Fahrerassistenzsystemen durchgeführt. Ein Großteil davon fand im Rahmen von kundennahen Fahrerprobungen statt. - Bild: Daimler

Rechts abbiegen von der linken Spur, blinkende Geschwindigkeitsbegrenzung, Kängurus springen über die Straße: Der Straßenverkehr in Australien birgt einige ganz besondere Herausforderungen. - Bild: Daimler

Eine weitere Besonderheit ist die Verkehrssituation, die als „ Hook Turn“ bezeichnet wird und weltweit nur in Melbourne anzutreffen ist. Sie dient zum Abbiegen von Straßen, die auch von Straßenbahnen im Stadtzentrum von Melbourne genutzt werden. Wer nach rechts über die Straßenbahngleise abbiegen will, muss in die linke Spur wechseln. Das Sensorsystem eines automatisierten und autonomen Fahrzeugs muss in der Lage sein, das Hook Turn-Schild zu erkennen und richtig zu interpretieren, so dass das System in der Zukunft auch in solchen Situationen Hilfe leisten kann. - Bild: Daimler

Das Testfahrzeug ist mit einem Scheinwerferprototyp mit der Digital Light Technologie ausgestattet. Das blendfreie kontinuierliche Fernlicht verwendet Chips mit über einer Million Mikrospiegeln und damit Pixeln pro Scheinwerfer. So erreicht es laut Daimler eine ideale Lichtverteilung unter allen Fahrbedingungen und kann auch Lichtschienen auf die Straße projizieren, um mit der Umgebung zu kommunizieren. - Bild: Daimler

Ebenfalls ungewöhnlich im Vergleich zum europäischen Straßenverkehr ist die extrem hohe Anzahl von Tieren, die die Straße überqueren, insbesondere in den dünn besiedelten Regionen. Ebenso hoch ist die Zahl der Unfälle mit Emus, Koalas, Wombats oder Kängurus. Automatisierte Fahrfunktionen könnten helfen, das Risiko derartiger Kollisionen zu minimieren oder sie so weit wie möglich zu vermeiden. Dazu müssen Sensoren wie Kameras und Radarsysteme die Tiere rechtzeitig erkennen und ihre genaue Entfernung berechnen. - Bild: Daimler
Um künftige, höher automatisierte Fahrfunktionen an länderspezifische Nutzer- und Verkehrsgewohnheiten anzupassen, hat Mercedes-Benz im September auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt den Intelligent World Drive gestartet.
Ziel sei es, globale Einblicke in reale Verkehrsbedingungen für die Weiterentwicklung der Technologien zu gewinnen. Dabei sammelt das Testfahrzeug bis Januar 2018 umfassende Informationen in einer Vielzahl komplexer Verkehrssituationen auf fünf Kontinenten und lotet dabei die Grenzen der aktuellen Systeme aus.
Validierung der Here-Kartendaten
Schwerpunkte der Testfahrten in Australien, die von Sydney über Canberra und Albury bis in den Stadtverkehr von Melbourne führen, sind die Validierung der digitalen Kartendaten von Here sowie die Erkennung von landesspezifischen Verkehrszeichen, Darüber hinaus steht die Erprobung des Digital Light Systems auf der Agenda der Tester, wie Daimler erklärt.
Mercedes-Benz hat in den vergangenen sieben Jahren weltweit rund 5.100 Testfahrten mit 175 Testfahrzeugen für Validierungen von Fahrerassistenzsystemen durchgeführt. Ein Großteil davon fand im Rahmen von kundennahen Fahrerprobungen statt. Die Leistung der Fahrerassistenzsysteme wurde in Europa, den USA, China, Australien und Südafrika auf rund 9,5 Millionen Kilometern bewertet, und zu ihrer Verbesserung wurden mehr als 1,2 Millionen Messungen in realen Verkehrssituationen vorgenommen.
Autonomes Fahren ist eines der vier strategischen Zukunftsfelder, die unter dem Akronym CASE integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie der Daimler AG sind. CASE steht für Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared & Services) und elektrische Antriebe (Electric). Ziel sei es, durch Verzahnung aller vier CASE-Themen eine intuitive Mobilität für unsere Kunden zu gestalten.
Automatisierte Testfahrt durch China
Daimler treibt die Entwicklung des autonomen Fahrens voran und schickt eine automatisiert fahrende S-Klasse in den dichten Verkehr Shanghais. Zebrastreifen auf der Autobahn und chinesische Schriftzeichen gehören zu den großen Herausforderungen.
Der Straßenverkehr in China unterscheidet sich in vielen Aspekten vom europäischen oder US-amerikanischen. Daher ist für ausländische Autofahrer ein chinesischer Führerschein erforderlich, und auch automatisierte und autonome Fahrzeuge müssen ihre Tauglichkeit für diesen Markt vorab unter Beweis stellen.
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