Im Kampf um höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten für die 3,9 Millionen Metaller in Deutschland hat die IG Metall ihre Warnstreiks kräftig ausgeweitet. Nach den Aktionen mit bundesweit 15.000 Beteiligten am Montag rief sie für Dienstag allein zwischen Rhein und Ruhr mehrere zehntausend Beschäftigte auf, die Arbeit vorübergehend niederzulegen.
Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr sowie das Recht für jeden Beschäftigten, seine Arbeitszeit vorübergehend von 35 auf 28 Stunden pro Woche zu verkürzen. Für Schichtarbeiter und Beschäftigte mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen sollen die Arbeitgeber einen teilweisen Lohnausgleich zahlen.
Die Arbeitgeber haben 2,0 Prozent plus eine Einmalzahlung bei einer Laufzeit von 15 Monaten angeboten. Zudem wollen sie die Arbeitszeit mit Zustimmung des einzelnen Arbeitnehmers auch weit über 35 Stunden hinaus verlängern können.
VDMA: IG Metall lebt in Phantasiewelt
Für den VDMA steht in der aktuellen Tarifauseinandersetzung die die Zukunftsfähigkeit des industriellen Mittelstands auf dem Spiel. Die Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn und nach einem Einstieg in die 28-Stunden-Woche ist für VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann ein Indiz, dass die IG Metall "offensichtlich in einer Phantasiewelt lebt".
"Wie kommt es sonst, dass die Gewerkschaft ihre Forderung mit einer abstrusen Umverteilungskomponente zu untermauern versucht?", fragte Brodtmann zum Auftakt der zweiten Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie. „Mit der Wirklichkeit hat diese Art der Argumentation jedenfalls nichts zu tun.“
Der VDMA-Hauptgeschäftsführer wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass im Maschinenbau die Produktivität seit 2005 kaum gestiegen ist, während seitdem der tarifliche Stundenverdienst ohne Sonderzahlungen um rund 40 Prozent zugelegt hat. In der Vergangenheit hätten sich Lohnforderungen in erster Linie an der Entwicklung der Produktivität und der tatsächlichen Inflationsrate orientiert. Davon sei man inzwischen meilenweit entfernt, bemängelte Brodtmann.
VDMA: "IG Metall lebt in einer Phantasiewelt"
Für den VDMA steht in der aktuellen Tarifauseinandersetzung die die Zukunftsfähigkeit des industriellen Mittelstands auf dem Spiel. Die Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn und nach einem Einstieg in die 28-Stunden-Woche ist für VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann ein Indiz, dass die IG Metall "offensichtlich in einer Phantasiewelt lebt".