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Der Maschinenbau verzeichnet weiterhin einen rückläufigen Auftragseingang. Im April 2019 sank er im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent. - (Bild: Pixabay)

Ein Jahr nach Beginn des Handelskriegs zwischen den USA und China hinterlässt der Konflikt deutliche Spuren bei den deutschen Maschinenbauern. Die Produktion ist im ersten Quartal nicht mehr gewachsen, wie der Branchenverband VDMA mitteilte.

Märkte und Handel für den deutschen Maschinenbau

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Die Auftragseingänge im Maschinenbau haben auch im April enttäuscht: Im Vergleich zum Vorjahr sanken sie um real 11 Prozent. Das war der fünfte Monatsrückgang in Folge. Für diesen Rückgang sorgten sowohl ein schwaches Inlandsgeschäft (minus 15 Prozent), als auch fehlende Auslandsorders (minus 9 Prozent).

"Angesichts der bis zuletzt rückläufigen Konjunktur-Frühindikatoren sowie der ständigen Störungen aus dem politischen Umfeld überrascht das Ergebnis nicht wirklich", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. "Die anhaltenden Handelsstreitigkeiten der großen Wirtschaftsblöcke, aber auch viele regionale politische Krisen sorgen dafür, dass die Investoren verunsichert sind und sich mit neuen Bestellungen zurückhalten."

Konflikt zwischen den USA und China trifft deutsche Branchen

US-Präsident Donald Trump hatte im Juni 2018 erstmals Strafzölle gegen China verhängt. Seitdem ist der Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt eskaliert. Das belastet zunehmend die Weltkonjunktur. Zuletzt senkte die Weltbank ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum.

Der Konflikt trifft exportorientierte deutsche Branchen wie den Maschinenbau. Deutsche Firmen, die in China produzieren und in die USA exportieren, bekommen ihn zu spüren. Zugleich leiden die Ausfuhren von 'Made in Germany' in das Reich der Mitte, weil die Auseinandersetzung chinesische Investoren verunsichert, wie Ralph Wiechers erläuterte.

VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers über den Rückgang der Aufträge

Auch Inlandsgeschäft läuft schlecht

Aber auch im Euro-Raum brechen die Aufträge ein - im April waren es 6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Nicht-Euro-Länder lagen um 10 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Besonders stark schwächelte auch das Inlandsgeschäft. Der Auftragseingang verringerte sich um 15 Prozent. Der Konjunkturpessimismus in der deutschen Wirtschaft war in den vergangenen Monaten deutlich gewachsen.

Besser als die Produktion entwickelte sich der Umsatz. Bis Ende April verbuchte die Branche nach eigenen Berechnungen ein Umsatzplus von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Unternehmen profitierten aktuell noch vom Auftragsbestand des Vorjahres, erläuterte Wiechers. "Wie lange dieser Effekt vorhält, kann man noch nicht sagen."

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mit Material von dpa

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