Kugellager

Kugellager sind in vielen Maschinen wichtige Bauteile und müssen nicht selten hohe Belastungen aushalten. Dazu gehört auch der Straßenverkehr! Materialfehler können insbesondere im Auto zu Personenschäden führen! - (Bild: minthu (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Obwohl einer großen Zahl von Verbrauchern bekannt, werden die vielen verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Lager nicht wirklich wahrgenommen. Dabei tauchen Kugellager nicht nur in Kraftfahrzeugen auf. Auch das Fahrrad oder viele Pumpen würden ohne die Lager nur unzureichend funktionieren.

Kugellager basieren im Wesentlichen auf einem immer gleichen Aufbau. Zwischen einem Innenring und einem Außenring sind rollende Elemente angebracht. Diese haben in erster Linie eine Aufgabe: Die auftretende Reibung soll durch die minimierten Auflageflächen reduziert werden. Damit einher geht eine Verringerung der Verschleißerscheinungen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, müssen die Lager gewissen Anforderungen im Hinblick auf die Fertigung und das Material genügen. Gefälschte Markenlager minderwertiger Qualität können im schlimmsten Fall zum Materialversagen und Unfällen führen. Und wie aus einer Studie der Ernst & Young GmbH hervorgeht, sind Fälschungen für die Industrie ein erheblicher Schaden.

Kugellager - zahlreiche Einsatzmöglichkeiten

Seit ihrer Erfindung und der Fertigung in industriellem Maßstab haben sich Kugellager in vielen Lebens- und Alltagsbereichen verbreitet. Meist arbeiten sie im Stillen – ohne dass der Verbraucher/Anwender etwas von deren Existenz bemerkt. Wo ist damit zu rechnen, dass Kugel- bzw. Wälzlager zum Einsatz kommen? Schaut man sich deren Bauweise und Funktion an, wird schnell klar, wie breit die Anwendungspalette ist.

Heute stellt die Industrie unter anderem:

  • Rillenkugellager
  • Vierpunktlager
  • Pendelkugellager oder
  • Zylinderrollenlager

her. Und jede dieser Lagerformen bringt ganz spezielle Eigenschaften mit. So ist beispielsweise das Zylinderrollenlager durch eine hohe radiale Tragfähigkeit gekennzeichnet. Axiale Belastungen toleriert dieser Lagertyp allerdings weniger.

Prinzipiell wird ein Kugellager heute überall dort verwendet, wo an Wellen eine möglichst niedrige Reibung – und damit ein niedriger Verschleiß – einhergehen soll. In der Praxis kommen Lager in:

  • Pumpen
  • Getrieben
  • Elektromotoren
  • im Fahrradbau
  • für Radlager usw.

zum Einsatz.

Gefälschte Kugellager - wo liegt das Risiko?

Schäden und Risiken, die durch gefälschte Kugellager entstehen, lassen sich nicht ohne Weiteres greifen. Vielmehr muss man an dieser Stelle verstehen:

  • wo Lager zum Einsatz kommen
  • was Fälschung und Original unterscheidet.

Allgemein sind originale Bauteile auf hohe Belastungen und entsprechende Lebenszyklen ausgelegt. Die Voraussetzung sind überdurchschnittliche Fertigungs- und Materialstandards. Fälschungen, die logischerweise deutlich kostengünstiger sein müssen, folgen diesen Kriterien nur begrenzt.

Was passiert also, wenn ein Kugellager verbaut wird, das nicht aus den hohen Ansprüchen genügt? Einfaches Beispiel: In einem Pkw kommt als Radlager ein gefälschtes Kugellager zum Einsatz. Dessen Belastungsgrenze ist im Vergleich zum Originalteil deutlich niedriger. Die Folge kann bereits bei moderater Belastung ein Materialversagen sein, was sich beispielsweise durch eine Unwucht und herabgesetzte Fahrtauglichkeit im Auto bemerkbar macht. In anderen Fällen können die Auswirkungen dramatisch sein, wenn funktionsrelevante Bauteile in Großmaschinen betroffen sind.

Letztlich führt die mangelnde Belastbarkeit zu:

  • Standzeiten und Gewährleistungsansprüchen
  • Sachschäden
  • Personenschäden oder
  • Umweltschäden.

Wie im Video erklärt, betrifft dies sehr viele Wirtschaftszweige und Branchen.

Kugellager
Wie lassen sich Originalteile von billigen Fälschungen unterscheiden? Keine einfache Aufgabe! - OpenClipartVectors (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Was Unternehmen tun können

Aus Sicht eines Laien ist einem Lager auf den ersten Blick nicht anzusehen, aus welcher Quelle es stammt. Unternehmen können sich heute aber weder Ausfälle noch Regressansprüche – die beispielsweise auf Materialmängel zurückgehen – leisten. An dieser Stelle ist nach Wegen zu suchen, wie sich zumindest für Kugellager eine gewisse Sicherheit herstellen lässt.

Um zu verhindern, dass gefälschte Lager im Warenbestand auftauchen, lässt sich beispielsweise der Zuliefererkreis einschränken. Wenn beispielsweise nur eine begrenzte Anzahl durch Hersteller zertifizierter guter, deutscher Anbieter in den Lieferkreis eingebunden wird, sinkt das Risiko. Ebenfalls eine Option ist die Arbeit mit Herkunftsnachweisen. Parallel wäre es an dieser Stelle denkbar, Kugellager direkt über den Hersteller zu beziehen. Ein weiterer Aspekt, der hier Sicherheit geben kann, sind eigene Qualitätskontrollen. Dieser Punkt ist aber meist nur innerhalb größerer Unternehmen umsetzbar – da hier höhere Kosten zu schultern sind.

Fazit: Kugellager sind auf Höchstleistung getrimmte Maschinenelemente

Heute kommen Kugellager in vielen Bereichen vor. Besonders dort, wo Achsen und Wellen bewegt werden, stößt man im Regelfall auf die Lager. Da hier sehr hohe radiale und axiale Belastungen auftreten können, muss das Kugellager gewissen Herausforderungen standhalten. Gerade minderwertige Fälschungen halten mit dem originalen Bauteil nicht mit. Leider gleichen sich beide Bauteile oft auf den ersten Blick. Die Folgen einer verbauten Fälschung können allerdings dramatisch sein. Gerade Unternehmen müssen daher Wert auf sehr hohe Standards legen. Gerade beim Bezug der Kugellager muss die Qualität und Herkunft eine Rolle spielen. 100 Prozent Sicherheit wird es zwar nie geben. Mit den richtigen Maßnahmen kann man sich diesem Wert aber sehr stark annähern.

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