Wirtschaft: BayWa verkauft Immobilien für 235 Millionen Euro 1

Veräußert wurden 79 Standorte in Deutschland, darunter fünf Bauzentren und 40 Baustofffachhandlungen. Mit den Verkäufen möchte der Agrarhändler das Kerngeschäft ausbauen, ohne sich dabei zu verschulden: Laut BayWa-Finanzvorstand Andreas Helber sollen die Erlöse aus den Immobilienverkäufen unter anderem für die großen Agrar-Akquisitionen aus dem Jahr 2012 verwendet werden.

Bereits Ende 2012 trennte sich BayWa von ihrem Hauptsitz in München: Das Hochhaus wurde zur Sanierung an eine gemeinsame Projektgesellschaft mit der Competo Capital Partners GmbH für circa 80 Millionen Euro verkauft. Nach der erfolgreichen Veräußerung der zwei Immobilienpakete an WealthCap befindet sich noch ein drittes im Verkaufsprozess. Dieses soll bis Ende März verkauft sein. Die Zentrale der BayWa und die drei Immobilienpakete machen rund 14 Prozent der gesamten Grundstücksfläche aus, die dem bayerischen Agrarhändler gehören.

Die an WealthCap verkauften Immobilien haben eine Fläche von rund 1,2 Millionen Quadratmetern. Darunter befinden sich Bauzentren und Baustofffachhandelsbetriebe, die über 700.000 Quadratmeter ausmachen. Außerdem wurden Technikwerkstätten, Agrarbetriebe für die Lagerung von Getreide sowie Mischstandorte für Agrarhandel und Baustoffhallen verkauft. Die Grundstücksfläche beträgt hier knapp 490.000 Quadratmeter. Knapp 30 der Standorte befinden sich in Bayern, die anderen liegen in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen.

Da der Agrarhändler nur die Gewerbeimmobilien verkauft, jedoch nicht das darauf befindliche Geschäft, wird BayWa alle Standorte langfristig zurückmieten. Diese sogenannten Sale-and-lease-back-Geschäfte sind in der deutschen Wirtschaft nicht ungewöhnlich: Die wachsende Konkurrenz und andauernde Wirtschaftsflauten zwingen viele Unternehmen zu einer detaillierten Kostenanalyse. Als möglicher Weg, langfristig gebundenes Eigenkapital zu reaktivieren, hat sich der Verkauf eigengenutzter Gewerbeimmobilien bewährt. Diese werden an eine Immobilien-Leasing-Gesellschaft verkauft – mit dem Ziel, über einen langfristigen Zeitraum die Gebäude zurückzumieten.

BayWa hat sich für den Verkauf an den Anbieter von Sachwertanlagen WealthCap entschieden, der sich laut eigenen Angaben zu den größten Sachwertanlagen-Experten in Deutschland zählt. WealthCap gehört zudem zu 100 Prozent zur UniCredit Bank AG. Die Entscheidung fiel dem bayerischen Agrarhändler nicht schwer:

“Mit WealthCap haben wir einen Investor gefunden, der mehr als 25 Jahre Erfahrung in diesem Geschäft hat. Wir freuen uns, dass wir zwei Immobilienpakete an dieses Unternehmen verkaufen konnten, das mehrfach für hervorragendes Asset-Management ausgezeichnet worden ist”, so der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG, Klaus Josef Lutz.

Bild: baywa.com

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